Tarja Turunen - Z7 Pratteln - Foto: pam
Mo, 17. März 2014

Tarja Turunen

Opera Metal, Symphonic Metal
17.03.2014
Tarja Turunen - Z7 Pratteln - Foto: pam

«In der Oper sind meine Wurzeln. Sie sie hält mich auf dem Boden. Mit Metal kann ich fliegen.»

Tarja ist nicht nur eine der genialsten Sängerinnen überhaupt, sie hat auch eine unglaubliche Ausstrahlung, die sogar durchs Telefon wirkt und ihre Sprechstimme mit finnischem Akzent ist einfach der Hammer. Und wir haben während dem sehr interessanten, fast einstündigen Gespräch – welches man eigentlich besser hören als Lesen sollte (folgt eventuell noch) – viel, sehr viel gelacht. Nachdenklich wurde sich eigentlich nur beim Thema Nightwish.

Geniesst ein paar spannende, fröhliche aber auch sehr ehrliche Antworten von Frau Turunen im März 2014.

Metalinside (pam): Hi Tarja, danke dass du dir Zeit nimmst, ein paar Fragen zu beantworten.

Tarja: Hi pam, sehr gerne.

MI: Zu allererst, wie geht‘s dir und deiner Familie? 

Tarja: Perfekt, danke. Meine Tochter schläft noch. Wir warten bis sie aufwacht. Alles ist wunderbar. Wir starten nächste Woche mit der Tournee, dieses mal in Russland.

MI: Ihr musstet ja die Konzerte in der Ukraine leider absagen.

Tarja: Ja, leider mussten wir das machen. Es gibt viele traurige Nachrichten von dort. Aber ich hoffe, es wird bald Frieden geben, so dass wir bald wieder dort spielen und sie mit der Musik ein bisschen vom Tagesgeschehen ablenken können. Ich habe viele Freunde und Fans in der Ukraine.

MI: Muss wirklich eine schlimme Situation sein für die Leute dort.

Tarja: Ja, das stimmt.

MI: Du musst die Schweiz (auch) lieben, oder?

Tarja, Ja, das stimmt, das stimmt. Das hast du richtig rausgefunden.

MI: Ich frage dich das, weil seit du mit deiner Solo-Karriere begonnen hast, du – wenn ich mich nicht irre – mindestens einmal pro Jahr in der Schweiz für ein Konzert warst.

Tarja: Wow …

MI: Und innerhalb der letzten acht Monate werden es sogar drei Konzerte in der Schweiz sein. Wir können uns also sehr glücklich schätzen. 

Tarja: Ich bin die Glückliche (lacht). Ich bin die Glückliche. Ich habe mit meinem Mann schon ein paar Mal drüber gesprochen, dass wenn wir mal Argentinien verlassen und zurück nach Europa kommen, dann würden wir gerne was dort (in der Schweiz) finden. Wir lieben die Schweiz sehr. Ich geniesse das Gefühl, dass nicht zu viele Leute um dich sind und es Orte gibt, wo du deinen Frieden findest. In den Bergen, in der Natur. Es ist sauber und sehr friedlich. Das ist etwas, was du vermisst, nicht mehr hast, wenn du so viel unterwegs bist und immer was läuft. Wir sind immer auf der Suche nach solchen friedlichen Oasen, wenn wir uns erholen wollen.

MI: Du bist bei uns immer sehr willkommen.

Tarja: Danke vielmals (mit bescheidener Stimme).

MI: Du hattest sehr erfolgreiche Jahre hinter dir. Was waren deine persönlichen Highlights die letzten zwei Jahre?

Tarja: Hm (überlegt), im Allgemeinen, dass ich mich als Künstlerin weiter entwickelt habe. Ich kann dir keine one and only Highlights sagen. Es war eine unglaubliche Reise bis die Leute inzwischen realisiert haben, dass ich (jetzt) eine Solokünstlerin bin, nach den vielen Jahren in einer Band. Ich brauchte eine Weile, bis meine eigenen Flügel gewachsen sind, bis ich wieder auf meinen eigenen Füssen stehen konnte. Auch um zu entdecken, was in meinem Herzen, in meiner Seele als Künstlerin drin steckt. Wie ich mich als Künstlerin weiter entwickeln will. Mit dem dritten Album fühle ich mich jetzt wohl in dem was ich mache. Ich habe meinen Musikstil gefunden. Das macht mich sehr glücklich. Aber auch als klassische Sängerin konnte ich viele schöne Projekte und auch Kollaborationen machen.

Diese zwei Welten, diese zwei Karrieren sind für mich eins, während es für Aussenstehende zwei sind – das Klassische und die Rock-Musik. Für mich ist dies ein guter Ausgleich im Leben. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich diesen Weg für mich gefunden habe. Meine linke Hand ist die Rock-Musik und die rechte Hand die klassische Musik. Sie ergänzen sich gegenseitig. Sie leben zusammen. Dies ist für mich eine glückliche Situation, die mich sehr happy macht.

MI: Werden wir in der Schweiz auch mal die rechte Hand sehen, erleben?

Tarja: (lacht) Das würde ich liebend gerne machen. Das ist etwas, dass ich für euch liebend gerne machen würde, meine klassische Seite zu präsentieren. Im Mai werden wir hoffentlich eine DVD veröffentlichen: The Beauty And The Beat. Es ist ein Projekt mit einem Symphonie-Orchester und Mike Terrana am Schlagzeug. Es ist ein komplett anderes Konzept als man es sich gewöhnt ist. Ein Rock-Drummer spielt zusammen mit einem Orchester sehr bekannte klassische Stücke und ich singe ebenfalls bekannte Arien.

Wir haben dieses Projekt gestartet, um jüngeren Leuten den Ursprung der Musik näher zu bringen. Was für uns sehr wichtig ist. Ich kenne viele junge Leute, die nie klassische Musik gehört haben. Für diese waren die Beauty And The Beat-Shows ein Eye-Opener. Ich denke, das ist eine gute Sache. Ich würde sehr gerne entweder mit diesem oder auch mit meiner Weihnachtsshow oder einem anderen klassischen Projekt in die Schweiz kommen. Das wäre wunderschön. Ich hoffe, dass es eines Tages klappen wird.

MI: Ja, das hoffen wir auch. Du hast das Projekt mit Mike (Terrana) erwähnt. Du hast jedoch auch noch andere Kollaborationen gemacht. Zum Beispiel ein geniales Duett zusammen mit Sharon bzw. Within Temptation (den Song „Paradise“ im Herbst 2013). Meiner Meinung nach ergänzen sich eure Stimmen perfekt. Was denkst du dazu, zu dieser Zusammenarbeit?

Tarja: Es war sehr schön. Speziell Sharon und die Band zum ersten Mal zu treffen. Ich habe meinen Teil hier in Buenos Aires aufgenommen. Zusammen mit dem Produzenten und Sharon war ich die ganze Zeit über Skype in Kontakt (lacht). Als wir dann später das Video und Fotos aufgenommen haben, traf ich Sharon und die Band zum ersten Mal. Es war eine sehr schöne Zeit. Sie (Sharon) ist eine wunderbare Person und es war toll sie persönlich kennen zu lernen – vor allem auch jemanden, der schon so lange wie ich in diesem Genre singt. Es war eine sehr schöne Erfahrung. Solche Kollaborationen im Allgemeinen sind für mich immer spannend zu sehen, wie andere arbeiten. Jeder und jede arbeitet anders und so kann man immer voneinander lernen. So auch in diesem Fall war es eine lehrreiche Erfahrung. Wirklich sehr schön.

MI: Das muss ein spezielles Gefühl gewesen sein, jemanden persönlich zu treffen, mit welcher man zuvor virtuell ein Duett gesungen hat.

Tarja: (lacht). Ja, das stimmt. Und als wir das Video machten, haben wir ja zum ersten Mal wirklich zusammen gesungen. Obwohl viele denken im Video wird nicht richtig gesungen, haben wir es getan. Wir hatten viel Spass und oft gelacht. Weil wir so viel gelacht haben, lebe ich jetzt wohl zwei Jahre länger (lacht herzhaft). Es war eine tolle, gute Zeit.

MI: Eigentlich wollte ich die am Ende des Interviews fragen, wann du zum letzten Mal Tränen gelacht hast. Ich glaub, du hast dies jetzt schon beantwortet.

Tarja: Oh ja. Hm, das war eigentlich während der letzten Tour. Ich weiss nicht mehr genau wo das war, aber ich war sehr Müde. Und wenn du Müde bist und eine lustige Zeit hast, dann passieren solche Dinge, weisst du. Ich musste mich auf einer Strasse zu Boden setzen, weil ich so intensiv lachen musste. Fast immer wenn ich so fest lachen muss, weine ich meine Augen aus. Mein Make-up war in diesem Moment ruiniert (lacht wieder herzhaft). Aber es ist sehr schön, wenn man Leute um sich hat, die einen glücklich machen.

MI: Das stimmt. Ist da jemand, mit dem du auch noch gerne zusammen im Duett singen möchtest oder gerne die Möglichkeit gehabt hättest – tot oder lebend? 

Tarja: OK, eine nicht mehr lebende Person … da würde ich liebend gerne ein Duett mit Whitney Houston singen. Das ist klar. Sie war mein Vorbild … eigentlich hatte ich nie wirklich Vorbilder, aber als ich ein Kind war, liebte ich ihre Stimme sehr. Sie hatte als junge Sängerin eine unglaubliche Stimme. Diese (junge) Whitney war sehr wichtig für mich. Ich habe immer wieder ihre Lieder gesungen. Aber heutzutage ist Peter Gabriel jemand, der mich sehr stark beeinflusst. Auf dem letzten Album habe ich auch einen Song von ihm gecovert. Ich liebe Peter Gabriel für alles was er macht, wie er seine Alben produziert. Er hat einen grossen Einfluss auf mich. Er hat so eine warme, wunderschöne Stimme.

MI: Du hast auf „Colours In The Dark“ von ihm „Darkness“ gecovert.

Tarja: Ja, ich war mutig genug, dies zu tun. Ich habe jahrelang gezögert dies zu machen, weil ich immer dachte, niemand sollte die Songs von Peter Gabriel covern (lacht). Und ich habe es getan (lacht noch mehr).

MI: Wenn es jemand darf, dann du.

Tarja: Ohhhh, jaaajaaa (gerührt mit erhöhter Stimme). Aber ich habe sehr hart für diesen Song gearbeitet. Alle von der Band haben sehr hart für diesen Song gearbeitet. Ich glaub, wir haben da einen guten Job gemacht.

MI: Hast du ein Feedback von Peter Gabriel erhalten oder was von ihm gehört?

Tarja: Nein, nein. Ich habe ihm das Album schicken lassen, aber ich habe bisher noch nichts gehört von ihm. Ich hoffe, er hatte Zeit, sich den Song anzuhören. Hoffentlich, hoffentlich. Es wäre sehr schön mindestens etwas von ihm zu hören. Egal was, aber das wäre sehr schön (schmunzelt hörbar).

MI: Wenn ich je die Chance dazu habe, werde ich ihn fragen. OK? 

Tarja: Ohhh! (mit lauterer, begeisternder Stimme) Ja, bitte mach das. Bitte! (herzhaftes lachen).

MI: Ich was nicht, ob ich die grössere Chance als du dazu haben werde, aber man weiss ja nie.

Tarja: Yeah (mit einem grossen Lachen auf den Lippen). Oh wow.

MI: Ich erinnere mich an ein Konzert vor ein, zwei Jahren im Komplex 457 in Zürich – ich glaub, das war dein erster Auftritt dort – und um ehrlich zu sein, das war nicht dein bester Auftritt. Nicht so genial, wie wir es von dir sonst immer gewöhnt sind. Ich habe alle deine Shows als Solokünstlerin in der Schweiz bisher gesehen und auch viele Nightwish-Shows mit dir, aber dort war es irgendwie anders.

Und ein paar Monate später habe ich gelesen, dass du eine Tochter geboren hast (und somit damals schwanger war). Dann ging mir und meinen Freunden die auch dabei waren ein Licht auf. Auch meine Frau – die auch mit dabei an diesem Konzert war – sagte während dem Konzert, dass etwas nicht wie gewohnt bei dir ist. Sie meinte damals, dass dein Haar anders war als sonst. Ich erwiderte dazu nur, das dies nicht wirklich relevant sei, es gehe um das Konzert. 

Tarja: (Erstaunt) Oh really? (lacht laut).

MI: Ja, sie sagte mir dann – als wir erfuhren, dass du damals schwanger warst – das sie mir ja gesagt hätte, etwas wäre anders mit deinem Haar. Sie klärte mich auf, dass man wenn man Schwanger ist, die Jahre nicht färben sollte. Stimmt das? 

Tarja: Ja, ja das ist so.

MI: OK, sie hat das irgendwie schon während dem Konzert gesehen und anhand von deinem Haar gemerkt, dass du Schwanger bist … 

Tarja: Oooohhh, (ein lang gezogenes) OK (verwundert, erstaunt, überrascht). Interessant (lacht), interessant. Yeah. (lacht relaxed).

MI: Ja, sei gewarnt, deine Fans beobachten dich und dein Äusseres ganz genau, auch während dem Konzert. 

Tarja: Ja, das tun sie.

MI: Aber das geniale ist. Letztes Jahr im Z7 (siehe Link zur Konzert-Review am Ende dieses Interviews) – es ist immer sehr schwierig und subjektiv zu sagen, dass es die beste Show war und ich habe von dir eigentlich sonst nur immer Hammerkonzerte erlebt – aber dieses im letzten Jahr war irgendwie sehr, sehr speziell. Ich hatte damals in meiner Konzert-Review geschrieben „Tarja, as her best“. 

Tarja: Oh, wow.

MI: Wie hast du das wahrgenommen? Während der Schwangerschaft, warst du eventuell ein bisschen müder als sonst und hast dafür jetzt als Mutter umso mehr Power? Besser denn je, relaxter?

Tarja: Ähm (überlegt kurz), während der Schwangerschaft musste ich natürlich alles ein bisschen leichter angehen. Im Sinne von, dass ich nicht so viel rumspringen konnte und am Anfang der Schwangerschaft war ich sicher ein bisschen müder als sonst. Es betrifft jede Frau anders. Im Allgemeinen hatte ich eine sehr schöne Schwangerschaft. Es ging mir nie schlecht und ich habe die Zeit sehr genossen. Sie ging sehr schnell vorbei und ich war hin und weg, als dann das Baby plötzlich da war, weil ich so viel gearbeitet habe. Wenn du beschäftigt bist, geht die Zeit sehr schnell vorbei.

Aber sie (das Baby) hat mich und auch meinen Mann sehr glücklich und stolz gemacht. Es ist eine neue Erfahrung für mich. Am Anfang war ich etwas nervös aber jetzt habe ich mich gut daran gewöhnt. Sie entwickelt sich prächtig. Musikalisch hat es mich sicher beeinflusst, indem ich sehr glücklich bin. Aber auch andere Dinge die während des letzten Jahres passierten, machten mich sehr glücklich. Es gab Änderungen in der Band und auch Freunde konnten ihre eigenen Probleme lösen. Alles beeinflusst alles. Als Konzertbesucher siehst du nicht alles. Du siehst einfach eine Band an einem Tag, Moment, das ist alles. Du siehst nicht, was gleichzeitig alles mit den Personen auf der Bühne passiert, wie es ihnen geht. Das gehört zu einem Entertainer. Wenn ich krank bin oder krank werde, wegen etwas nervös bin etc., muss ich das während dem Auftritt verdrängen. Das gehört dazu wenn du konstant auf Tour bist. Ich will immer mein Bestes geben. Das ist meine Art.

Mein Baby ist jedoch ein sehr zufriedenes Baby. Und ich sehe, dass sie eine sehr positive Energie auf die Leute, mit denen ich Zusammenarbeite – die Crew, die Band – hat. Wenn sie da ist, sind alle glücklich. Du vergisst wirklich alle Sorgen, wenn dich ein Baby anlächelt, dir sein Herz schenkt.

MI: Ich denke, jedes Baby wäre glücklich, dich als Mutter zu haben.

Tarja: Oooahhh. Ich weiss nicht, ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Mein Ehemann sagt mir ab und zu, dass ich die beste Mami sei und sehr gut in dem was ich mache. Natürlich bedeutet mir das Baby alles. Ich spreche mit ihr Finnisch. Sie ist die einzige Person, mit der ich Finnisch spreche, wenn ich in dem Land bin wo ich wohne, Argentinien. Niemand spricht hier Finnisch (lacht). So habe ich meine Gespräche mit ihr in Finnisch. Das ist etwas, was wir gemeinsam haben. Es ist wunderschön zu hören, dass sie bereits ein paar Brocken  Finnisch spricht. Auch zu ihrem Daddy. Ich denke dann, ohoho, dafür kriege ich eines Tages Probleme (lacht herzhaft). Aber es ist wunderbar.

MI: Wir konnten dies wirklich sehen und spüren, als du letztes Jahr im Z7 auf der Bühne warst. Du hattest immer ein riesiges Lächeln auf den Lippen und eine unglaubliche Ausstrahlung wenn du singst. Du scheinst einfach sehr glücklich wenn du singst. Aber im letzten Jahr war es einfach noch stärker als sonst. Ich hätte nie geglaubt, dass dies möglich wäre.

Tarja: Yeah, aber auch der Ort (Z7), wo ich schon oft war, beeinflusst meine Stimmung und auch die vielen glückliche Gesichter um mich zu sehen. Das gibt mir als Künstlerin viel Energie. Auch wenn du die gleichen Songs spielst und viel Routine vorhanden ist, es umgibt dich jeden Tag unterschiedlich Energie. Aber singen und die Musik im Allgemeinen macht mich immer so verdammt glücklich. Dafür atme ich. Ich wäre eine unausstehliche Person, wenn ich nicht das machen könnte, was ich mache. Ich schätze es sehr, dass ich als Künstlerin auftreten kann.

MI: Ich sage auch immer allen, wenn sie ein Foto von dir sehen, dass du noch viel besser aussiehst, wenn man dich live singen sieht.

Tarja: (lacht kurz).

MI: Versteh mich nicht falsch, du bist eine sehr attraktive Frau, aber deine Ausstrahlung wirkt noch viel mehr, wenn du singst.

Tarja: Danke vielmals. Es ist diese Energie. Ich hatte mal eine Gesangslehrerin und ich werde nie vergessen, was sie damals zu mir sagte: „Tarja, es gibt viele Sänger und Sängerinnen, die wunderschöne Stimmen haben und perfekt singen. Aber es gibt unter diesen Diamanten, die mit viel Emotionen singen, was die Hörer berührt. Und du hast diesen Diamanten in dir drin. Verliere diesen nicht.“ Ich war damals glaub 18 Jahre alt und ich habe dies nie vergessen. Und versucht den Diamanten zu behalten und zu scheinen (lacht).

MI: Ich glaub, alle deine Fans sind damit absolut einverstanden und dir dafür dankbar.

Tarja: Ohoho (lacht noch mehr). Danke dir vielmals (etwas verlegen).

MI: Dein aktuelles Album heisst „Colours In The Dark“. Es war aus meiner Sicht und ich glaub auch für dich, dass bisher abwechslungsreichste Tarja-Album (siehe Review). Kann es sein, dass dein Baby dich einerseits ein bisschen scheinender und somit Farbe ins Dunkle brachte und andererseits, auch deine Augen für Neues öffnete? Oder war es einfach eine logische Weiterentwicklung deines musikalischen Weges? 

Tarja: Ich denke, es ist eine eher normale Entwicklung. Natürlich hat mein Baby auch Einfluss daran, und die ganze Situation Mutter zu werden, hat mich sehr glücklich gemacht. Die entsprechende Erfahrung, dass ich das alles schaffe und wie sich meine Karriere entwickelte und ich hatte auch unglaubliches erlebt als klassische Sängerin – was die Wurzel ist, woher ich komme und dass ich dort aufblühe – macht mich extrem glücklich. Beim Colours In The Dark Album hatte ich auch schon ein (eingespieltes) Team und Musiker um mich herum. Es war das zweite Album nach „What Lies Beneath“ welches ich selber produzierte und so hatte ich auch viel Selbstvertrauen. Es lief alles sehr reibungslos. Das Schreiben der Songs, welches über mehrere Jahre dauerte, da ich so viel auf Tour war, und der ganze Prozess ging so leicht und reibungslos.

Als ich die Chance hatte, mit den vielen Musikern dieses Album im Studio zu produzieren und die Songs zum Leben erweckt wurden, hörten sich diese genau so an, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das machte mich so stolz. Endlich habe ich meinen Sound gefunden. Es hat ein bisschen Zeit gebraucht, aber jetzt habe ich die Musik, wo ich mich am wohlsten dabei fühle.

MI: Als du damals deine Solokarriere gestartet hast, gehörten wir (Schweizer) zu den Glücklichen, da du eine deiner ersten Shows in Zürich gespielt hast. Es war im Palais X-tra.

Tarja: (wie aus einer Kanone geschossen) Ja, genau.

MI: Und ich gehörte zu den 10 Auserwählten, die am Abend zuvor mit dir Abendessen konnten.

Tarja: OK, OK (wieder ganz spontan). Ja.

MI: Wirst du das wieder machen, dass dich deine Fans in einer solch intimen Atmosphäre treffen können? Mit dem Baby wird es wohl ein bisschen schwieriger werden …aber ist sowas wieder mal geplant? 

Tarja: Du meinst eine intime Show?

MI: Nein, ich dachte an das gemeinsame Abendessen.

Tarja: Ah, das Abendessen! Nun, das Baby macht solche Sachen in der Tat etwas komplizierter. Sie braucht ihre Mutter, aber nichts ist unmöglich, wenn du sowas im Voraus planst. Ich weiss nicht, nichts in der Art ist bisher vorgesehen  aber warum nicht in naher Zukunft. Ich bin eine sehr offene Person und ich habe diese Erfahrung damals sehr genossen. Ich hatte von meinen wahren Hardcore-Fans, die seit Jahren da waren und immer noch da sind, Feedback erhalten. In diesem Sinne war es eine wunderbare Erfahrung. Und ich wollte auch den Fans mein wahres Ich zeigen. Sie sehen sonst immer nur die Künstlerin und nicht wer dahinter steckt. Das war eine sehr gute Möglichkeit dies zu tun.

MI: Ich glaub, es war auch eine gute Möglichkeit, deinen Fans zu beweisen, dass du nicht die Diva bist, was dir deine ehemaligen Kollegen von Nightwish nach der Trennung vorgeworfen haben.

Tarja: Das war sehr unglücklich, dass dies in dieser Art und Weise lief. Ich bin nicht die Person, die sagen muss, dass ich keine Diva bin. Aber es war definitiv nicht fair, dies von mir zu behaupten. Tief in mir drin weiss ich, dass wen mich jemand so benennt, dass diese Person mich nicht kennt.

MI: Das stimmt. Ich kann mich noch gut erinnern, als wir damals an der Bar im X-tra auf dich gewartet haben. Wir wussten eigentlich gar nicht genau, was auf uns zukommt und wie das ganze abläuft.

 Tarja: Ja, ja …

MI: Wir wussten eigentlich gar nicht, wann du erscheinen wirst. Und plötzlich kamst du durch die Tür. Ich war am nächsten bei dieser und du hast mich und dann alle anderen sofort zur Begrüssung umarmt und auf die Wangen geküsst. Dabei hast du dich gleichzeitig mehrere Male entschuldigt, dass du fünf Minuten zu spät seist. 

Tarja: (lacht herzhaft)

MI: Ich denke nicht, dass das eine Diva machen würde …

Tarja: (lacht noch herzhafter und sagt mit lachender Stimme): Danke, dass du mich an diesen Moment erinnert hast. Das ist schön.

MI: Wenn immer jemand sagt, dass du eine Diva seist, dann erzähle ich diese Geschichte und so erübrigt sich jede weitere Diskussion. Ich erinnere mich auch, dass du damals erzählt hast, dass du auf dem Titlis warst und aus diesem Grunde fünf Minuten zu spät warst. Wirst du auch vor der Show in Zürich am 6. Mai 2014 Zeit für Sightseeing haben?

Tarja: Das wäre genial. Ich weiss grad nicht auswendig, ob wir dann einen Tag frei haben. Wenn ich einen Off-Day habe, dann wäre das wunderschön. Ich habe schon oft einen solchen in Zürich und dieses Jahr auch in Vevey genossen. Es wäre wunderschön, wenn ich etwas Zeit für die Stadt hätte. Wir alle – die ganze Familie – liebt Zürich, wir waren dort schon sehr oft und es ist sehr schön.

MI: Wenn du einen Guide brauchst, lass es mich wissen. 

Tarja: Oh, danke, das ist nett von dir.

MI: Auch wenn du etwas weiter zum Beispiel nach Luzern gehen möchtest.

Tarja: Ja, Luzern ist auch wunderschön. Alles ist so nah und du kannst easy mit dem Zug hinfahren. Engelberg war auch sehr schön … wow … (in Erinnerungen schwelgend).

MI: Ja, genau, Engelberg ist der Ort, von wo du auf den Titlis hochfährst.

Tarja: Ja, wunderschön dort.

MI: Du bist auch bekannt mit Doro (Tarja hat schon zwei Songs mit Doro aufgenommen). Sie zelebriert ja Anfangs Mai ihr 30jähriges Bühnenjubiläum mit vielen Gästen. Wirst du auch dort (auf der Bühne) sein?

Tarja: Ich denke nicht, nein. Es wurde in dieser Hinsicht nichts bestätigt. Ich habe von ihr keine Anfrage erhalten. Ich zweifle somit, dass du mich dort sehen willst, aber wer weiss am Ende des Tages. Zumindest jetzt weiss ich nichts davon. Ich weiss aber, dass sie eine grosse Feier haben wird.

MI: Ja, eine (von zwei) Shows wieder mit dem Orchester.

Tarja: Oh, nice, nice!

MI: Sie hat dies schon vor fünf Jahren zu ihrem 25. Bühnenjubiläum gemacht.

Tarja: Ja.

MI: Das daraus resultierende Album nennt sich „Classic Diamonds“.

Tarja: Oh, nice. Das ist schön.

MI: Sie covert unter anderem auch „Breaking The Law“ von Judas Priest in einer klassischen Version.

Tarja: Nein?!? Wow. So, nice.

MI: Ja, das ist eine Hammerversion. Es fängt langsam an und dann steigt das Orchester mit viel Power ein.

Tarja: Wow, das hört sich genial an.

MI: Eine Frage noch zu Nightwish. Seid ihr wieder Freunde geworden und hört ihr euch eure neuen Alben gegenseitig an, gebt ihr euch Feedback? 

Tarja: Nein, absolut nicht. Absolut überhaupt nichts. Zero, zero, zero. Ich war nicht wirklich interessiert, deren neuen Alben zu hören und habe sie auch nie gehört. (etwas nachdenklich in der Stimme und auch etwas traurig) Ich zweifle, dass es in naher Zukunft je wieder mal etwas zwischen uns geben wird. Ich werde oft gefragt, aber das wird wohl nie mehr möglich sein. Es war so ein schlechtes Ende. Ich möchte nur die Musik hören und in Erinnerungen behalten, welche wir zusammen gemacht haben. Diese war unglaublich. Wir haben grossartige Bühnenerlebnisse (zusammen) und haben viele geniale Leute auf der ganzen Welt getroffen. Ich will das alles in Erinnerungen behalten. Das ist es alles dazu.

Es bleibt ein sehr wichtiger Teil in meiner Geschichte, für mich als Sängerin. Es hat mich auch gross gemacht und gab mir Flügel zu der Person zu werden, die ich heute bin. Wer weiss, Gott weiss, wo ich heute wäre ohne diese Erfahrung.

MI: Das gilt für beide Seiten. 

Tarja: Ja. Genau, du hast es richtig gesagt.

MI: Es tut auch immer ein bisschen weh, wenn man jemand anders die Nightwish-Songs deiner Ära singen hört. Es ist einfach nicht das Gleiche und es tut auch etwas weh im Herz (wenn man dabei auch an die ganze unschöne Geschichte an den Rausschmiss von Tarja bei Nightwish denkt). Aber mit Floor Jansen (der Nach-Nachfolgerin von Tarja bei Nightwish) wird das vielleicht etwas anders. Sie kommt ein bisschen näher an deine Stimme ran (als Anette Olzon). Zumindest ein bisschen.

Was sind deine zukünftigen Pläne, im 2014 und 2015? 

Tarja: (sofort wieder mit fröhlicher, aufgeweckter Stimme, das Thema Nightwish scheint immer noch sehr präsent zu sein und sie auch traurig zu stimmen). Yeah, im Mai wird die DVD mit „The Beauty And The Beat“ rauskommen (das Datum ist inzwischen bekannt: 30. Mai 2014). Wir sind grad dran, diese fertig zu machen. Ich bin soeben an den Credits dran. Alles andere, der Sound, das Video ist fertig. Es war eine harte Arbeit, ich habe immer wieder zwischen den verschiedenen Touren daran gearbeitet. Drum bin ich grad sehr erleichtert, dass es mehr oder weniger fertig ist.

Ich werde auch wieder viel auf Tour sein; bis Ende 2014 und schliesslich bis Oktober, November 2015. Bis dann wird die Tour mit dem aktuellen Album gehen. Ich werde auch meine traditionelle Weihnachtstour (mit klassischer Musik) machen. Und das „Ave Maria“ Album kommt hoffentlich auch bald …

MI: Du singst „Ave Maria“?

Tarja: Ja, ich singe sehr viele Ave Marias. Auch Ave Marias, die ich auf diesem Album selber komponiert habe. Es kommt hoffentlich nächstes Jahr raus. Und dann habe ich bereits an dem neuen Album zu schreiben begonnen. Ich habe schon mehr als die Hälfte der neuen Songs parat. Ich bin sehr glücklich darüber.

MI: Wow … 

Tarja: Ja, das ist ein Rad, das sich nie aufhört zu drehen, wenn du eine Künstlerin bist, die internationale Erfolge feiert, musst du dich um alles kümmern. Du kannst mich in diesem Sinne auch als Workaholic bezeichnen, aber ich arbeite auch mit meinem Ehemann zusammen und so kombinieren wir das tägliche Leben mit unserer Arbeit. Wir streiten uns nie über die Arbeit, wir streiten uns nicht über die Liebe, wir streiten eigentlich gar nicht (lacht). In diesem Sinne ist es wirklich wunderschön, so zusammen zu arbeiten. Wir teilen beide die gleiche Leidenschaft für die Musik. Wir sind vielbeschäftigt, sehr viel beschäftigt, aber glücklich.

MI: Wie viel Zeit haben wir noch (fürs Interview)?

Tarja: Oh, ich weiss nicht. Viel? Ein paar Minuten?

MI: OK, dann lass es mich wissen, wenn du weg musst. Zum Abschluss habe ich noch ein paar Fragen, wo du jeweils mit einem Wort antworten kannst oder auch mal einen Joker setzen, wenn du nicht antworten willst. Aber nicht zu viele Jokers bitte. 

Tarja: OK, OK (ganz aufgeregt).

MI: Buenos Aires oder Helsinki? 

Tarja: Buenos Aires.

MI: Metal oder Oper?

Tarja: Oh no, dies ist nicht fair. Ich habe meine Gründe, wenn ich Oper sage. Soll ich dies erklären oder nicht?

MI: Ja gerne.

Tarja: Es ist mein Background. Es ist meine Wurzel und hält mich auf dem Boden. Darum Oper. Auf der anderen Seite kann ich fliegen. Mit Metal kann ich fliegen.

MI: Nice. Ein, zwei oder drei Babies? 

Tarja: Eines (lacht). Mein jetziges Leben wäre unmöglich zu bewältigen mit mehr als einem Baby, leider. Ansonsten könnten 15 kommen … aber eines in meinem (aktuellen) Leben ist genug.

MI: OK, diese Frage hast bereits früher schon mehr oder weniger beantwortet. Wenn du als Kind mit der Haarbürste in der Hand vor dem Spiegel gesungen hast, wenn hast du dabei nachgemacht? Ich denke, dass war dann wohl Whitney Houston? 

Tarja: Ja. Ich denke, es war Whitney Houston, ja. Manchmal auch Bonnie Tyler, was komplett anders ist mit ihrer rauen Stimme.

MI: Ich sage oft, dass du die genialste Stimme im Metal und überhaupt hast. Bist du damit einverstanden oder welche Stimme würdest du nennen? 

Tarja: Oooh, ich würde nie meine Stimme als die beste im Metal bezeichnen (lacht). Ich würde das nie tun. Oooh, wow … das ist wirklich sehr schwierig. Ich mag die Stimme von Jørn Lande sehr. Ich denke, er hat eine aussergewöhnliche Stimme. Jetzt gerade würde ich ihnen nennen.

MI: Kannst du Snowy Shaw?

Tarja: Wer?

MI: Snowy. Snowy Shaw.

Tarja: Nicht wirklich, ich habe den Namen schon gehört, aber kennen nicht wirklich, nein.

MI: Er hat unter anderem bei Therion gesungen. Er hat eine unglaubliche Range in seiner Stimme.

Tarja: Oh wow, ich sollte mir ihn mal anhören.

MI: Der beste Song der je geschrieben wurde? 

Tarja: Ohhh, wow. OK, ich würde sagen … hmmmm, „Bohemian Rhapsody“?

MI: OK. Das beste Album, das je rausgebracht wurde?

Tarja: Ohhh (überlegt). Wow, again. „So“ von Peter Gabriel? (lacht). Es hat alle seine Hits drauf.

MI: OK. Lass es uns ein bisschen einfacher machen. Welche drei CDs würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen? Also jetzt musst du dich nicht nur für eine entscheiden.

Tarja: Holy cow. Ich würde mitnehmen … „The Night At The Opera“ von Queen – dies sind die Klassiker die nicht sterben werden – und dann Pergolesis „Stabat Mater“ von Pergolesi … ähm, Stabat Mater (lacht über sich selbst, mit schwerem finnischen Akzent ausgesprochen) …

MI: Hört sich Finnisch an.

Tarja: Pergolesi ist ein klassischer Komponist. Ich liebe sein „Stabat Mater“ für zwei Stimmen und einen Chor. Ein sehr schönes Stück klassischer Musik. Und was könnte ich sonst noch mitbringen (überlegt) … hm, für einen schlechten Tag könnte ich … hm, warte noch … Disturbed „Indestructible“ um genügend Energie zu haben, um um die Insel zu rennen (lacht). Ich würde mit dieser joggen.

MI: Was war die letzte Musik die du gehört hast? Zum Beispiel heute Morgen?

Tarja: Nicht heute Morgen, aber vor ein paar Tagen habe ich Muse’s „Live At Rome Olympic Stadium“ gekauft. Ich liebe die Band sehr. Es ist so lustig, die Einflüsse in deren Musik zu hören. Du kannst diese vielen Einflüsse direkt raushören. Ist für mich eine sehr gute Band.

MI: Was war die bisher beste Tarja oder auch Nightwish Show? 

Tarja: Wow, die beste Nigthwish-Show?

MI: Oder Tarja, du kannst wählen. 

Tarja: Auch von diesen ist es sehr schwierig eine auszuwählen, aber von meinen Shows war es Bulgarien. Ich war wie weggeblasen. Es war mein erstes Mal in Bulgarien. Ich war vorher – auch mit Nightwish – nie dort. Es war am Anfang meiner Solo-Karriere und es standen vier bis fünf Tausend Leute vor mir. Ich war so berührt, von dem Empfang und sie lieben meine Arbeit, meine Musik wirklich. Ich denke, das war das Konzert in Sofia, das ich sehr liebte. Ich hatte Tränen in meinen Augen. Es war wunderschön.

MI: Was ist denn deine Lieblingslocation?

Tarja: Irgendwo? Dann in der Karibik, dort hat es eine kleine Insel, wo ich mich gerne zurückziehe. Ich weiss aber selber nicht mal genau, wo die liegt.

MI: Und für Konzerte? 

Tarja: Wow, wo ich gerne spielen würde oder schon gespielt habe?

MI: Beides. Du kannst wählen. 

Tarja: Ich liebe es hier in Argentinien aufzutreten, welches meine neue Heimat geworden ist. Sie sind so herzlich. Sie blasen dir das Hirn weg mit ihrer Leidenschaft. Sie singen alle Lieder mit, sie springen hoch und gehen komplett ab. Das ist für alle Musiker so, ich bin nicht die einzige die das sagt.

MI: Ja, wenn du zum Beispiel die DVD von AC/DC in Buenos Aires siehst, hast du das Gefühl die Masse sei ein Meer, dass sich die ganze Zeit hin und her bewegt.

Tarja: Ja, genau. Oder auch Madonna. All die grossen Musiker haben hier schon aufgenommen.

MI: Was mir grad in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt. Ich war vor ein paar Wochen wieder auf der Metal Cruise – dem 70‘000 Tons Of Metal Festival auf hoher See. 

Tarja: Oh yeah, die Cruise.

MI: Hast du schon davon gehört. 

Tarja: Ja, natürlich.

MI: Wird man auch mal Tarja auf der Cruise sehen?

Tarja: Ich weiss nicht. Ich würde nicht sagen, dass es unmöglich wäre. Es ist ein interessantes Konzept und viele Leute haben mir schon davon erzählt. Ich war auch Mal in Miami, als die Cruise losging.

MI: Ja, dann hast du wohl die vielen schwarz gekleideten Metalheads gesehen …

Tarja: Yeah, viele schwarze T-Shirts in der Stadt (lacht).

MI: Das wäre der Hammer (wenn Tarja auf dem Schiff wäre). Ich denke, du hast in deinem Leben schon viele Träume wahr gemacht. Was ist der grösste Traum, denn du noch erleben möchtest?

Tarja: Ich bin eine Träumerin im Allgemeinen. Ich liebe Herausforderungen und springe von einer zur anderen. Zum Beispiel auch die Herausforderung damals mit Nightwish, wenn du dir vorstellst, dass ich ursprünglich ja nicht viel über Metal wusste und dann bei einer Metal-Band eingestiegen bin. Ich war immer sehr mutig, neue Herausforderung anzunehmen.

Mein grösster Traum ist, ein langes Dasein als Künstlerin zu haben. Möglichst lange die Welt zu sehen und mich künstlerisch auszudrücken. Weiter zu singen, auch wenn ich mal 60 oder 70 bin und es immer noch geniessen und so glücklich zu sein.

MI: Ich kann da gut mitfühlen. Wir sind beide Löwen und sogar im gleichen Jahr geboren. Wir Löwen sind Träumer, die diese aber auch gerne wahr machen. 

Tarja: Oh, schön. Das stimmt.

MI: Möchtest du am Schluss noch was an unsere Leser loswerden, an deine Schweizer Fans?

Tarja: Ja, ich möchte mich wirklich bedanken, dass ihr mich während meiner Karriere immer so nah unterstützt habt. Mich als Künstlerin auf meiner Reise immer so fest unterstützt habt. Ich bin sehr dankbar für die Liebe, die ich von euch immer erhalten habe. Es ist für mich immer wieder wunderschön in ein Land wie die Schweiz zurück zu kehren, wo ich es geniesse zu sein, die Kultur, die Umwelt. Ich liebe es einfach dort zu sein, wie ich schon am Anfang (des Interviews) erwähnt habe. Ich bin von tiefen, tiefen Herzen allen dankbar für alles und let’s rock together, wenn ich das nächste Mal wieder in Zürich bin. Ich bin sehr glücklich bald wieder bei euch zu sein. (mit erhöhter, kräftiger Stimme) We will rock you people, very soon, again!

MI: Danke vielmals. Wir können es kaum erwarten und freuen uns darauf. 

Tarja: Danke dir. Danke dir vielmals für den Anruf.

MI: Sehr gerne. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und wir sehen uns sehr bald.

Tarja: Danke, dir auch. Bye, bye.

17.03.2014
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