VOLBEAT – Seal the Deal & Let’s Boogie

Rockabilly, Thrash Metal
22.08.2016

Die dänischen Überflieger Volbeat sind zurück, und sie haben uns das sechste Studioalbum mitgebracht, das sich da „Seal the Deal & Let’s Boogie“ nennt, womit die Tradition der eher aussergewöhnlichen Albumtitel fortsetzt. Und auch das Cover ist in der alt bewährten Art gehalten – somit bleibt noch die Musik…

Mit dem letzten Album „Outlaw Gentlemen & Shady Ladies“ haben sich Volbeat teilweise recht stark von ihren Wurzeln entfernt und haben sich in kommerziellere Gefilde gewagt, was nicht überall auf restlose Begeisterung stiess. Und auch beim neuen Werk wechseln sich Licht und Schatten sehr stark ab. Aber der Reihe nach…

Eröffnet wird das Album mit „The Devil’s bleeding Crown“, einer ultratypischen Volbeat Nummer im klassischen Stil, die dennoch nicht an Dinge wie „Hallelujah Goat“ heranreicht. Und dann wird’s bereits ein erstes Mal ziemlich poppig: „Marie Laveau“ tönt böse gesagt wie ein Abklatsch von „Lola Montez“ und ist eine erste Enttäuschung. Auch „Let it burn“ oder „You will know“ gehen in diese Richtung, und auch wenn die Refrains sicher den Ohren schmeicheln – irgendwie ist es nicht das, was man von Volbeat erwartet…?

Doch bevor das jetzt in einem gnadenlosen Verriss endet: ja, es gibt auch wirklich starke Songs zu hören! Ganz vorne steht da der Titelsong „Seal the Deal“ – uptempo, sägende Gitarren, Poulsen’s typische Stimme. Ja, DAS ist es! Und ein weiteres Highlight ist „Black Rose“, bei dem die Tradition der Gastmusiker auf Volbeat-Alben fortgesetzt wird. Hier ist jetzt Danko Jones mit an Bord und dieser Mix funktioniert perfekt. Ebenfalls hörenswert ist „For Evigt“, bei welcher der dänische Sänger Johan Olsen mitmischt. Das ist jetzt richtig Old School und erinnert Dinge wie „The Garden’s Tale“, wenn auch eine Spur kommerzieller.

Coverversionen haben Volbeat ebenfalls draufgepackt. Da wäre zum einen „Rebound“ von den Teenage Bottlerockets, eine ziemlich punkige Nummer, die aber irgendwie trotzdem einfach dahinplätschert. Zum anderen gibt’s das geile „Battleship Chains“ der Georgia Satellites zu hören! Und dies ist auch von der Machart her eine ganz andere Art als „Rebound“, das macht – trotz gedrosseltem Tempo – mächtig Spass, da wippt der Fuss!

„Seal the Deal & Let’s Boogie“ ist nicht per se ein schwaches Album, aber die Stilrichtung, die Volbeat auf dem Vorgänger eingeschlagen haben, gehen sie zumindest teilweise konsequent weiter. Umgekehrt gibt’s aber auch einige Dinge, welche sich Old School Fans wünschen. Ob dieser Spagat auf Dauer gut gehen wird, bleibt abzuwarten. Nach mehrmaligem Hören entscheide ich mich für grosszügige 7 Punkte, aber von alten Grosstaten ist dieses Album doch ein Stück entfernt.

Aber wer weiss: die livehaftige Umsetzung wird dann hoffentlich wieder ein anderes Kaliber sein…

 

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Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7/10



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22.08.2016
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