Breakdown of Sanity – Co Existence (CD Cover Artwork)
Fr, 9. September 2016

Breakdown of Sanity – Co Existence

Metalcore
20.01.2017
Breakdown of Sanity – Co Existence (CD Cover Artwork)

Bern grüsst die Welt – direkt in die Königsklasse

Die Band

Breakdown of Sanity gibt es seit 2007. Gegründet wurde die Metalcore-Gruppe in der Hauptstadt Bern und hat bis heute nur einen (!) Besetzungswechsel zu verzeichnen. Breakdown of Sanity sind:

Gesang: Carlo Knöpfel, Gitarre: Oliver Stingel, Gitarre: Christoph Gygax, Bass: César Gonin, Schlagzeug: Thomas Rindlisbacher

Für alle welche die Band noch nicht kennen sei festgehalten, dass diese schon mit Szenegrössen wie The Black Daliah Murder, Cataract, Naera usw. aufgetreten sind. 2015 spielte die Band sogar am grössten Metal-Festival der Welt: Wacken. Speziell festzuhalten ist, dass sämtliche Veröffentlichungen in Eigenregie produziert und finanziert wurden. Die Band macht wirklich von A-Z alles selber (inkl. Merchandising, Finanzen usw.).

Co Existence markiert nun das vierte Album. Die letzte Veröffentlichung liegt drei Jahre zurück (Perception). Die Band ist in ihrer Bestehenszeit zu einer Szenegrösse herangewachsen und hat mit dem vorliegenden Album auch das erste Mal eine Chartplatzierung erreicht.

Breakdown of Sanity – Co Existence

Der Einstieg in die vorliegende Scheibe gestaltet sich relativ ruhig. Ein entspanntes Riff erinnert in den ersten Sekunden assoziativ an „Eye of the Tiger“ der alten Stallone-Rocky-Streifen. Es geht aber nicht lange und dann wird der Hörer gehörig wachgerüttelt. In bester Metalcore-Manier wird der Song von einem ruhigen Süppchen zu einem gut gesalzenen und mit gehörig Chilli versetzten Curry, dass einen gehörigen Nachbrenner hat. Der Song nennt sich „Bulletproof“. Trotz Brecheisen hat dieser Song etwas äusserst Melodiöses, einfach gewaltig.

Auch die nächsten Songs fahren mit der gleichen Intensität weiter. „Restless“ hat für mich musikalisch einen leicht orientalischen Touch (jedenfalls im Refrain). Man hält das Tempo hoch. Der Song „Back to Zero“ steht dem Rest des Albums in keiner Art und Weise nach. Es scheint als steigert sich das Tempo und die Intensität der Scheibe mit diesem Track sogar noch ein wenig. Während der Spielzeit wird dem detailliert zuhörenden Metalcore-Typ auch klar, dass die Songs von Breakdawn of Sanity nicht nur klassisches 0815 Geböller sind, sondern die Band auch eine hohe technische Affinität besitzt. Falls ihr dies nicht glaubt dann hört mal gut hin, denn die Gitarrenläufe dieses Songs haben aus meiner Sicht auch einen Hauch „Djent“-Einschlag. Genial, wie die Truppe auch mit Gitarren versus Gesang arbeitet. Hohes Niveau!

Bei „Dear Diary“ wird nochmals eine Prise Djent mehr eingestreut. Dieser Song hat schlichtweg alles was ein nach Metalcore triefendes Herz braucht. Brechende Riffs, Stakkatos, atmosphärische Passagen, Growls und Clean-Vocals. Hühnerhaut…. „Crossed Fingers“…wow, dieser Song fegt ja gleich von Anfang an einfach alles weg, eine Explosion sondergleichen. Wahrscheinlich ist das Feuerzeug, welches als Kurzintro diente auch gleich von der Druckwelle draufgegangen. Druckvoll und Kompakt präsentiert. Grosses Kino!

„From the Dephts“ brilliert mit schönem musikalischem Zwischenteil. Das Tempo wird weiterhin hochgehalten. Irgendwo habe ich mittlerweile in meinem Kopf das Gefühl, jetzt kehrt Langeweile ein. Stimmt zum Teil auch, denn die Starts der Songs sind oft ähnlich. Aber immer wieder zaubern die Herren etwas Neues und Spannendes aus dem Zylinder

Tja, da hat sich wahrscheinlich jemand beim Arrangieren der Songs etwas gedacht. Schon fast die «Pause»-Taste gedrückt, brescht auch schon der nächste Song los und ich habe keine Chance noch zu unterbrechen und gebe mich hin. „Dead Flowers“ ist ein weiterer Anspieltipp, welchen ich euch ans Herzen lege. Hier werden gar keine Kompromisse gemacht. „Deep Sleep“ ist dann – wie es der Name andeutet – ein wenig anders arrangiert. Die Riffs kommen hier in einem etwas gemässigterem Tempo aus den Boxen, knallen aber ebenso klar und hart wie bei den vorangegangenen Tracks. Dieses Arrangement klingt eher etwas wehmütiger und verzweifelter, vielleicht ist auch sphärischer das richtige Wort.

Nun kommt der Titelsong. Ewiger Gedanke: «Das muss DER Song des Albums sein». Ist er auf dieser Veröffentlichung irgendwie auch, wenn auch anders als gedacht. Lasst euch selbst überraschen. Der letzte Song „New World“ erweckt zuerst mit seinem äusserst melodiösen Intro den Eindruck, dass es hier ruhig und gesittet zu Ende gehen könnte. Weit gefehlt; Auch dieser Track bricht plötzlich über die Barrieren hernieder und vermag im zweiten Teil durch einen geringfügigen „Taktwechsel“ und melodiösen Parts zu überzeugen.

Fanzit

Ach du grüne Neune! Ich bin erschöpft. Dieses Album hat es von A-Z in Sich. Aus meiner Sicht ein Meisterwerk und zwar nicht nur, weil dahinter eine Schweizer Band steckt. Mich würde es nicht erstaunen, wenn diese Scheibe auch in einem internationalen Vergleich absolut in der Spitzenklasse mitspielt. Nörgler werden bemängeln, dass die Songs alle „sehr ähnlich sind“. Aber diese Damen und Herren sind wohl einfach oberflächlich und lassen sich nicht auf die Feinheiten der Scheibe ein, für welche man ein wenig besser hinhören muss und das nötige Ohrmuschelgefühl sein Eigen nennt. Dass ich alle Songs kommentiert habe spricht dafür. Die Scheibe ist von Anfang bis Ende fesselnd.

Reinhören und portofrei bestellen

Trackliste Breakdown of Sanity – Co Existence

  1. Bulletproof
  2. Restless
  3. Back to Zero (feat. Ryo Kinoshita)
  4. Dear Diary
  5. Crossed Fingers (feat. Björn Krebs)
  6. From the Depths
  7. The Grand Delusion
  8. Dead Flowers
  9. Deep Sleep
  10. Coexistence
  11. New World

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 9.5/10



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20.01.2017
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