HELLWITCH – At Rest (CD Cover Artwork)
Fr, 24. Februar 2017

HELLWITCH – At Rest

Death Metal, Thrash Metal
24.03.2017
HELLWITCH – At Rest (CD Cover Artwork)

Was bedeuten zehn Minuten Musik im Vergleich zu einer jahrzehntelangen Karriere? Wie lang darf eine Rezension sein, die zwei Lieder eines zu Unrecht unterbewerteten Quartetts beschreibt? Fragen die wir gerne beantworten werden.

Die Band lieferte 1990 mit „Syzygial Miscreancy“ ein einzigartiges Werk ab, das übersehen wurde. Der Hauptgrund ist noch heute keine Seltenheit: mangelnde Promotion seitens des Labels. Eine treue Fangemeinde im Untergrund unterstützte Hellwitch auch während des zehnjährigen Winterschlafs. Pünktlich zum Metal-Revival Anfangs des 21. Jahrhunderts beschloss Gründungsmitglied und Sänger-Gitarrist Patrick Ranieri den Wecker auf Frühlingserwachen zu stellen. Stilistisch knüpfte er mit seiner neuen Entourage nahtlos an die Vergangenheit an. Der Hörer bekam 2009 mit dem zweiten Long Player „Omnipotent Convocation“ rabiate Riffs, Technik und dem Jazz nahen Strukturen serviert.

„Hey Jungs, jeden Mittwoch ist Probe, gelle?“ Nicht so bei Hellwitch. Sie sind laut eigener Aussage fauler Natur, wenn es ums Komponieren neuen Songs geht. Wieso wundern wir uns also darüber, dass sie sich minimalistisch mit einer Single zurückmelden? Offiziell steht es in den Sternen, was die Herren noch brauen werden. Legen wir doch die 7“ auf und lassen uns von ihr überraschen.

„At Rest“ putzt die Gehörgänge recht schnell und gründlich durch. Das Lied ist ein Lehrstück floridianischer Schule, das ohne abrupten Breaks auskommt. Es wirkt daher linearer, als wir es von der Band gewohnt sind. Die Anzahl eingebauten Riffvariationen ist dennoch beachtlich und fordert die Aufmerksamkeit des Hörers. Auffallend ist das Zusammenspiel der zwei Gitarren. Auch wenn sie gerade „nur“ die Rhythmik spielen, stechen ihre Stimmen als eigenständige Charakteren heraus.

Drehen wir gespannt und mit zittrigen Händen das kostbare Vinyl um.

„Megalopalyptic Confine“ wirkt elegant-chaotisch wie zu „Syzygial Miscreancy“ Zeiten. Die Gitarrensoli sind zwar kurz, aber sehr schnell und wirkungsvoll. Die Spur enthält Ansätze, die an den ersten Atheist-Platten erinnern. Auch dieser Song will seine Aggression kundtun. Patrick Ranieri trägt mit seiner kreischenden Stimme mächtig dazu bei.

Lange Rede, Kurzer Sinn: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und zehn Minuten Musik machen noch keine richtige Platte. Sie sind stark und technisch hochstehend, aber nur ein winziges Häppchen, das nach einem Nachfolgewerk wie es „Omnipotent Convocation“ eins war lechzen lässt. Abzüge gibt für den leider (produktionsbedingt?) zu schwachen Bass.

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Trackliste HELLWITCH – At Rest

  1. At Rest
  2. Megalopalyptic Confine

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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24.03.2017