RUDRA – Enemy Of Duality (CD Cover Artwork)
Fr, 10. März 2017

RUDRA – Enemy Of Duality

Black Metal, Death Metal, Folk Metal
19.03.2017
RUDRA – Enemy Of Duality (CD Cover Artwork)

Singapur, die Löwenstadt, die Teure, die Strenge: Vieles trifft auf den Inselstaat zu, auch dass es dort metallenen Extremismus gepflegt wird. Impiety ist wohl das bekannteste, aber auch Beheaded Nasrani oder Abhorer dienen als Beispiel für die gehässige, schwarze Todesmetallkultur in dieser Malaysischen Region.

Rudras Karriere lässt sich sehen: 1992 als Death-Thrash Band gegründet, veröffentlichte sie acht LPs und entwickelte sich zur Death Black-Macht mit ethnischen Einflüssen. Die selbst ernannten Vedisch-Metaller sind Pioniere des stählernen Brückenbaus zwischen Osten und Westen. Ihr werdet vielleicht fragen, was „Vedisch“ wohl heisst. Den Laien dürfte den Ausdruck „Hinduistisch“ mehr sagen.

Hören wir uns doch an, wie die im Jahr 2016 erschienene achte Platte geworden ist.

Auf „Enemy Of Duality“ präsentieren sich Rudra hypnotisch, etwas martialisch und sehr bestimmt. Sänger und Bassist Kathir, mit Schlagzeuger Shiva einziges Originalmitglied, kreischt seine sanskritischen Mantras. Er tut es manchmal in Sprechgesang und unterstreicht so das Tempo. Die Rhythmik, ein Hybrid zwischen Bolt Thrower und Kreator mit einer dunklen Aura, ist tonnenschwer. Die Band mobilisiert selten die Gitarrensolisten, wenn sie es aber tut, dann mit Klasse. Die Solos zeigen technisches Können und überraschen auch mit „Battles“ zwischen den zwei Äxten. Die ethnischen Einflüsse sind die Würze des Rudra-Stils. Das Quartett baut Sitar ein und die Gitarren lehnen sich an seinen typischen Klang. Traditionelle Perkussionsinstrumente, wunderschönes Frauengesang, Flöte oder sogar Didgeridoo malen ein sehr filigranes und exotisches Bild. Es steht im krassen Gegensatz zu den oft trockenen Rhythmen. Aufmerksame Hörer werden vielleicht bei Liedern wie „Root Of Misapprehension“ über Stimmungen staunen, die von Santana stammen könnten. Einige Songstrukturen ähneln sich gelegentlich und lassen offensichtliche Déjà-Vus aufkommen. Gut platzierte Breaks und das phantasievolle Schlagzeugspiel mit spannenden Tempowechseln übertünchen diesen Schönheitsfehler.

Nach Angaben der Band auf ihrer Homepage dienten die Verse des „Mandukya Karika“ als Inspiration für die Kompositionen. „Enemy Of Duality“ ist ein Konzeptalbum, das intimer und abstrakter wirkt als die davor und etwas Zeit braucht, um den Zugang dazu zu finden. Wer diese Geduld aufbringt, wird dann ein wahrer Metallbrocken, eine willkommene Abwechslung zum üblichen Einheitsbrei geniessen können.

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Trackliste RUDRA – Enemy Of Duality

  1. Abating The Firebrand
  2. Slay The Demons Of Duality
  3. Perception Apparent
  4. Acosmic Self
  5. Root Of Misapprehension
  6. Seer Of All
  7. Hermit In Nididhyasana
  8. Ancient Fourth

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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19.03.2017