Vigilance – Hammer Of Satan’s Vengeance (CD Cover Artwork)
Fr, 9. Juni 2017

VIGILANCE – HAMMER OF SATAN’S VENGEANCE

Black Metal, Heavy Metal, New Wave of British Heavy Metal, Speed Metal
27.04.2017
Vigilance – Hammer Of Satan’s Vengeance (CD Cover Artwork)

Speed Metal trifft auf Black Metal?

Und dazu noch Elemente von Heavy Metal? Welch eine interessante Mischung! Beisst sich das nicht? Das werde ich in der Albumkritik zur neusten Platte der slowenischen Truppe Vigilance herausfinden. «Hammer Of Satan’s Vengeance» soll am 9. Juni via Dying Victims Productions veröffentlicht werden.

DAS ALBUM – «Hammer Of Satan’s Vengeance»

Eröffnet wird die Scheibe von einem 45 Sekunden kurzen «Prologue», in welchem «Maiden-artige» Gitarren-Melodien zu vernehmen sind. Viel mehr lässt sich dazu nicht sagen. Dafür geht’s dann schlagartig mit dem Album-Titeltrack weiter. Nach wie vor sind die Maiden-Einflüsse deutlich hörbar. 40 Sekunden vergehen, ehe sich Frontmann Gilian Adam erstmals mit einem kräftigen Schrei zu Wort meldet. Darauf wechseln die Drums von Tine Kaluža plötzlich in den Black Metal-Modus. Es hagelt Blastbeasts. Stimmlich eifert Gilian eindeutig dem legendären Cronos von Venom nach. Generell klingt das Ganze in Sachen Aufnahmequalität wirklich wie bei einer Venom-Platte. Die Slowenen setzen auf die Marke «Oldschool».

Gilian und Kollege Rok Kalister machen auch beim darauffolgenden «Nekropola Tiranov» einen guten Job an ihren Saitenköniginnen. Andrej Škof macht dagegen auf Steve Harris. Gilian wandelt in Sachen Gesang erneut auf den Pfaden von Cronos. Etwa in der Hälfte des Tracks kommt zudem ein Chor zum Einsatz und sorgt für einen Hauch «Epicness». Das Ganze klingt nicht schlecht. Ich frage mich einfach, ob das Material dem Zuhörer längerfristig in den Gehörgängen hängenbleibt. Nach mehrmaligem Durchhören der Scheibe habe ich da bei gewissen Songs so meine Zweifel.

Oha! Welch schriller Schrei zu Beginn von «As The Fires Burn». Gilian scheint sich nicht bloss in den tiefen Gefilden austoben zu wollen. An Mister Bruce Dickinson kommt er damit allerdings nicht wirklich ran. Die Schreie klingen jedoch teilweise etwas gepresst und erzielen so leider eher Stirnrunzeln als Headbangerei. Das Gitarren-Solo kann sich hingegen durchaus hören lassen. Die instrumentalen Parts klingen – auch auf die Gefahr hin, dass ich mich hier wiederhole – sehr «maidenisch».

Bei «Flames Of Udun» denke ich spontan eher an «Lord Of The Rings» als an Metal. Gandalf benutzt diesen Zauber, als er sich in den Minen von Moria dem furchterregenden Balrog stellt. Vigilance haben dies nun irgendwie in einen Song verpackt. Höre ich bei den Gitarren und dem Bass abermals Einflüsse von Iron Maiden? Natürlich – wie könnte es auch anders sein? Versteht mich nicht falsch, mir gefällt dieser Sound absolut. Ich mache mir einfach Sorgen, dass die Slowenen etwas zu sehr auf Maiden-Klon machen. Gilian hat am Mikro für einmal Sendepause. «Flames Of Udun» ist nämlich ein reiner Instrumental-Track.

«Legion Of Kondor» setzt auf ordentlich Tempo. Gilian mimt abermals den Cronos und knallt der Hörerschaft seinen Röchel-Gesang um die Ohren. Ich bleibe dabei, ob gewollt oder nicht, die Scheibe klingt so, als wäre sie effektiv in den 80er-Jahren aufgenommen worden. Falls die Slowenen und ihr Label das so gewollt haben, ist es ihnen tatsächlich gelungen. Aber die ganze Sache hat etwas!

Der Venom Black Metal-Anteil dominiert beim Song «At The Helm Of The Pack» ohne Zweifel. Am Ende wird gar noch frech gespuckt. Ein richtig böser Bube, dieser Gilian. Danach folgt mit «Zloba II» auch schon das grosse Finale. Mit über siebeneinhalb Minuten Spielzeit handelt es sich dabei sogar um die längste Hymne des Albums. Hörbar ist der gewohnte Venom/Maiden-Mix.

FAZIT

New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) trifft auf Black Metal! Eine gewagte Mischung zwischen Iron Maiden und Venom, die nur teilweise überzeugen kann. Das Ding ist nicht schlecht, aber es hat mich schlichtweg nicht vollends aus den Socken gehauen. Ohne Zweifel beherrschen die Jungs ihre Instrumente. Es ist zudem auch nicht verboten, seinen grossen Idolen nachzueifern. Insbesondere bei den Melodien und Gitarren-Parts machen mir die Slowenen allerdings zu sehr auf Iron Maiden-Klon. Mit rund 35 Minuten Spielzeit handelt es sich hierbei ausserdem um einen eher kürzeren Silberling. Pluspunkte gibt’s dagegen für den Oldschool-Charme der Platte und das doch mutige Experiment mit der Zusammenführung von zwei doch ziemlich gegensätzlichen Metal-Genres.

Trackliste Vigilance – Hammer Of Satan’s Vengeance

  1. Prologue
  2. Hammer Of Satan’s Vengeance
  3. Nekropola Tiranov
  4. As The Fires Burn
  5. Flames of Udun
  6. Legion Kondor
  7. At The Helm Of The Pack
  8. Zloba II

Line Up – Vigilance

  • Tine Kaluža – Drums
  • Gilian Adam – Guitars, Vocals
  • Rok Kalister – Guitars
  • Andrej Škof – Bass

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6.5/10



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27.04.2017
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