Di, 7. März 2017

CREEON – HELP

Alternative Metal
29.05.2017

Beim «Louder XXL Fest» vom vergangenen Samstag waren auch die Alternative Metaller von Creeon zu Gast. Die fünf Herren aus Brugg boten eine überzeugende Show und haben nicht nur bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Seit Anfang März dieses Jahres ist die Debütplatte der Truppe erhältlich. «Help» heisst das gute Stück. Nach einem sympathischen Gespräch mit der Band habe ich mich dazu entschlossen, der Scheibe einen Platz in unseren Albumreviews zu reservieren. Hören wir doch mal rein, was Creeon uns auf den acht Tracks des Albums so alles anzubieten haben.

DAS ALBUM – «Help»

Mit einer Spielzeit von 01:10 Minuten ist «Hypothermia» wohl eher als Intro-Track zu verstehen. Seine Bestimmung erfüllt er allerdings absolut. Der Zuhörer fühlt sich wie en Boxer, kurz bevor dieser in den Ring steigt. Anheizen steht auf dem Programm. Im Hintergrund sind ganz dezent erste Screams von Sänger Björn Roggensinger zu hören. Untermalt wird die ganze Geschichte mit elektronischen Tönen. Meinetwegen darf es nun gerne losgehen.

Und mein Wunsch wird sogleich erhört. Mit «Help Me» folgt der Albumtitelgebende Track, zu dem auf Youtube auch bereits ein Musikvideo existiert. Eine sehr eingängige Nummer mit knallenden Riffs und einem Frontmann mit stimmlichem Facettenreichtum. Clear Vocals, Screams und Growls – Björn zeigt was er kann. Man wird direkt zum munteren Mitschreien animiert. In diesem Sinne: «Help Me!». Leider ist der Track mit knapp zweieinhalb Minuten etwas kurz geraten (und ist damit nicht alleine auf dem Album). Die Band bezeichnet auf ihrer Facebook-Seite unterem anderem die Truppen Avenged Sevenfold, Bullet For My Valentine und Five Finger Death Punch als Einflüsse für ihr musikalisches Schaffen. Die Spuren dieser drei sind auf «Help Me» – und auch den anderen Tracks der Scheibe – deutlich erkennbar.

Als nächstes folgt der Wirbelsturm des Chaos’. Die Gitarren-Riffs von Samuel Schulthess und Ralph Preysch klingen hier sehr stark nach denjenigen von Ivan Moody und Co. Der 5FDP-Song «Coming Down» könnte als passender Vergleich hinzugezogen werden. Björn setzt dieses Mal ausschliesslich auf den klaren Gesang. «Hurricane Of Chaos» entpuppt sich ebenfalls als sehr solider Track und macht richtig Laune.

Rasant und kraftvoll kommt das darauffolgende «Scream My Name» um die Ecke. Sicherlich eine Nummer für die headbangende Fraktion unter der Hörerschaft. Leider handelt sich mit einer Spielzeit von 02:41 Minuten abermals um einen Quickie. Björns Schrei am Ende erinnert an Chester Bennington von Linkin Park – und damit beziehe ich mich auf die besseren Zeiten der Amis. Zu den aktuellen Stilentgleisungen der Truppe möchte ich mich an dieser Stelle nicht weiter äussern.

Bei «I’m Gone» werden schliesslich ruhigere Klänge angeschlagen. Einmal mehr bekommen wir abwechslungsreiche Gesangseinlagen auf die Lauscher. Diese Nummer würde ich durchaus als Ballade durchgehen lassen. Abermals sind Einflüsse von den «alten» Linkin Park glasklar hörbar. Eine sehr schöne und gelungene Nummer.

Nach der Verschnaufpause wird ein kleines «Monster» von seinen Ketten befreit und auf die Hörerschaft losgelassen. Trommelmeister Oliver Birchmeier darf sich so richtig austoben. Unermüdlich peitscht er seine Kollegen nach vorn und verleiht der ganzen Geschichte dadurch ein ordentliches Tempo. Im letzten Song-Drittel ist neben Björns bösartigen Growls auch ein mitreissendes Gitarren-Solo zu hören.

«The Cliff» startet mit einem ziemlich epischen Intro. Danach bleibt der Fuss einmal mehr auf dem Gaspedal und Gesangstechnisch wird abermals Kollege Chester Bennington nachgeeifert. Definitiv ein Stück, das auch bei Live-Auftritten für ziemlich Furore sorgen wird.

Mit dem finalen «Shadows» setzen die Jungs auf eingängige Riffs und Björns variables Stimmorgan. Die headbangende Zunft kommt hier jedenfalls nochmals voll und ganz auf ihre Kosten. Mit einem solchen Rausschmeisser kann man ein Album durchaus beenden.

FAZIT

Creeon bringen mit ihrem nicht so leicht in eine (Genre-)Schublade zu steckenden Sound frischen Wind in die Szene. Sie setzen eindeutig auf die moderne, melodiöse Schiene. Leider sind die Mehrheit der Songs und auch die Scheibe an sich in Sachen Spielzeit etwas kurz geraten. Da wäre sicherlich mehr möglich gewesen als bloss 25 Minuten. Falls dies bei künftigen Scheiben beachtet werden sollte, steht einer höheren Bewertung nichts mehr im Wege. Von den Live-Qualitäten der Songs der Truppe konnte ich mich ja bereits überzeugen.

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Trackliste Creeon – Help

  1. Hypothermia
  2. Help Me
  3. Hurricane Of Chaos
  4. Scream My Name
  5. I’m Gone
  6. Monster
  7. The Cliff
  8. Shadows

Line Up – Creeon

  • Björn Roggensinger – Vocals
  • Samuel Schulthess – Guitar
  • Ralph Preysch – Guitar
  • Gabriele Gattaceca – Bass
  • Oliver Birchmeier – Drums

Video Creeon – Help Me


Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 7.5/10



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Autor
Bands
Creeon
29.05.2017
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