Doro Pesch tourt momentan quer durch Europa und promotet ihr neues Album „Raise Your Fist“. In diesem Zusammenhang machte sie auch im z7 in Pratteln halt.
Als supporting act ebneten die tschechischen SEVEN der Queen Of Metal die Bühne. Die fünf Powermetaller um Sänger Lukáš Písařík hatten einige Startschwierigkeiten. Nach ihrem vierten Song, einer Instrumentalnummer, gaben sie dann aber richtig Gas und setzten von Track zu Track mehr Hitze in den vollbesetzten Saal.
Und dass sie richtige Metaller sind, demonstrierten sie mit einer Bohrmaschineneinlage, an welcher sich Gitarrist Honza Kirk Běhunek, Bassist Tomáš Kuchta und Sänger Lukáš Písařík beteiligten. Einzig Schlagzeuger Lukáš Kuneš blieb bei den altbewährten Drumsticks.
Nach fetzigen 45 Minuten räumten die Tschechen dann das Feld für die Übermutter aus Metal Walhalla.
Viertel vor zehn enterte dann die Frau die Bühne, welcher man alles ansah, bloss nicht, dass sie 2013 ihr dreissigstes (!) Bühnenjubiläumsjahr feiert. DORO hat schliesslich ihr zweites, wirklich richtiges Konzert als Support einer amerikanischen Thrash-Metal-Band gegeben, die man damals bei uns noch gar nicht kannte: METALLICA.
Den Einstieg in den Gig in Pratteln machte DORO mit „Hellraiser“ und mehr als zwanzig weitere Knaller folgten. Dass DORO das Publikum liebt, weiss jeder, der schon einmal eines ihrer Konzerte besuchte. Da sind Enthusiasmus und Spielfreude vorhanden, von denen sich manche Band ein massiges Stück abschneiden könnte.
DORO lässt es sich auch in Pratteln nicht nehmen in den Fotograben zu steigen und ganz nahe an ihr Publikum zu gehen. Und dann werden gestandene Metaller beinahe scheu, wenn sie ein Mikro vor den Lippen haben. Selbstverständlich waren wir Fotografen da schon abgezogen worden – shit happens!
Nichts desto trotz hatte DORO bis da schon geposed, dass es eine wahre Freude ist. Nicht nur ihrem Publikum gibt sie, was die sich wünschen, auch mit den Boys und Girls im Graben hat sie ein Einsehen. Oder weiss sie einfach, dass sie von guter Promo lebt?
„Burning The Witches“, „The Night Of The Warlock“, „Raise Your Fist“ – nur eine Künstlerin von DORO’s Format kann während zwei Stunden einen Hit nach dem anderen abfeuern. Auf der Bühne stand mit dieser Frau ein Stück europäischer Metal-Geschichte.
Und die Queen ist geblieben, wofür sie alle lieben – ehrlich, rockig, eine Rampensau! Das z7 – natürlich total ausverkauft – kochte nach den ersten drei Nummern und kühlte sich bis zum Ende nicht ab.
Und daran änderte sich auch nichts, als Doro immer wieder langsame Nummern wie „Engel“ ab dem aktuellen Album einstreute.
Dass DORO vieles macht und viele Freunde hat, zeigte sich auch, als sie den Schweizer Gitarristen und Filmemacher LUKE GASSER auf die Bühne holte und mit ihm ihren wohl grössten Hit „All We Are“ zelebrierte. Mit GASSER verbindet DORO die Liebe zum Film, ihre Zusammenarbeit wird nächstes Jahr wieder in den Kinos zu sehen sein. Dann erscheint der zweite Teil von ANOUK – der Weg des Kriegers.
DORO schloss den Kreis nach zwei Stunden mit „Burn It Up“ und beendete damit einen weiteren, heissen Metalabend. Und ich bin mir sicher, dass die Metalqueen nachher noch nicht schlafen ging. Da warteten zu viele Freunde auf eine grosse After Show Party.