ANNIHILATOR – Feast

Thrash Metal
06.09.2013

Wem zum Teufel muss man ANNIHILATOR noch vorstellen? Die Kanadier um Mastermind Jeff Waters touren seit dreissig Jahren rund um die Welt, haben gefühlte Millionen Alben herausgebracht und sind eines der schärfsten Messer im Thrash-Metal-Zirkus. Du kennst sie trotzdem nicht? Note 1 – ab in die Ecke!

Mit „Feast“ bringen die vier Metaller also das einemillionunderste Studioalbum heraus, dass es einmal mehr in sich hat. Neun Tracks mit knapp 50 Minuten Spielzeit erfreuen des Stahlmusikfreundes Ohr. Anspieltipps gibt es genau neun, Nummern, die abfallen genau null. Das Album hat mein Auto einige Wochen mitbeschallt und ist damit in meiner persönlichen HALL OF FAME ganz oben.

Jeff Waters und Dave Padden beherrschen ihre Stahlsaiten wie eh, Carlos malträtiert seine Drums in Thrash-Metal-Manier und Al Campuzano lässt seinen Viersaiter kaum ausruhen. Da darf er sogar slappen, während Padden im Hintergrund funkig über die Saiten streicht – gemeint ist der Song „No Surrender“ – einer meiner Favourites auf der Scheibe.

ANNIHILATOR können heftig – heftiger – am heftigsten, aber auch ganz sanft. „Perfect Angel Eyes“ ist eine wunderschöne Ballade. Hier haben Metalheads viereinhalb Minuten Zeit, sich ihren schwarzen Objekten der rostigen Begierde anzunähern.

Auf satte achteinhalb Minuten bringt es „One Falls Two Arise“, eine typische Waters-Komposition. Ein sanfter Beginn, ein angekündigter Übergang zum heftigeren Teil, dazwischen Rhythmus- und Tempowechsel, melodischer, mehrstimmiger Gesang, intelligente Läufe und Soli – ANNIHILATOR toben sich aus!
Ein richtig fettes Thrash-Brett ist schon der Opener „Deadlock“. Keine Gnade, volle Kanne vorwärts ab dem ersten Takt und ohne Pause bis zum Ende. Hier wird der Tarif schon einmal vorgegeben!

Die Kanadier sind aber dafür bekannt, dass sie nicht einfach „hau-drauf“-Musik machen. So zeigt das Album einen Einfallsreichtum und Abwechslung, wie sie sich SLAYER einmal zu Herzen nehmen könnten. Meinetwegen könnten die auch den vierten Platz bei den grossen Vier des Thrash-Metal zugunsten der Kanadier räumen. Ich weiss, dass eingefleischte SLAYER-Fans jetzt die Ketten hervorholen und die Messer und Streitäxte wetzen, um demnächst meinen beschaulichen Wohnort aufzusuchen. Aber sorry Jungs, ich kann doch wegen des schnöden bisschens Leben nicht lügen, oder?

Kurz und gut, „Feast“ wäre für sich alleine schon einen Kauf wert. ANNIHILATOR belohnen ihre Fans aber zusätzlich für ihre bald dreissigjährige Treue und schieben mit dem Album noch die Re-Kill-Bonusdisc nach. Nochmals bescheidene 15 Tracks wie „King Of The Kill“ führen zu einer echten Überdosis Waters und Co.
Montiert also schon einmal die Nackenstütze, sorgt für genügend Bölkstoff und haut euch zwei Stunden gepflegten Thrash-Metal erster Güte um die Ohren.

 

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Trackliste:

  1. Deadlock
  2. No Way Out
  3. Smear Campaign
  4. No Surrender
  5. Wrapped
  6. Perfect Angel Eyes
  7. Demon Code
  8. Fight The World
  9. One Falls, Two Rise

Bonus Disc “Re-Kill”:

  1. Fun Palace
  2. Alison Hell
  3. King Of The Kill
  4. Never, Neverland
  5. Set The World On Fire
  6. Welcome To Your Death W.T.Y.D.
  7. Nozone
  8. Bloodbath
  9. 21
  10. Stonewall
  11. Ultra Motion
  12. Time Bomb
  13. Refresh The Demon
  14. Word Salad
  15. Brain Dance

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 10/10



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06.09.2013
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