Kurz vor der Veröffentlichung des Albums hatte Metalinside (Kaufi) die Gelegenheit, mit Hauptsongschreiber Freddie Vidales ein paar Worte am Telefon zu wechseln.
Metalinside (Kaufi/MI): Guten Morgen Freddie. Es ist wohl noch Morgen in den Staaten?
Freddie Vidales (FV): Nicht mehr so früh, es ist 11 Uhr, Zeit für Lunch
MI: Oder für das erste Bier?
FV: (lacht) Das dritte Bier!
MI: Also, sprechen wir über Ashes of Ares. Ich muss vorausschicken, dass ich leider Euer Album noch nicht vollständig hören konnte. Aber das was ich auf Youtube und so bereits gehört habe, erinnert „dank“ Matt Barlow durchaus an Iced Earth? Welch andere Einflüsse habt ihr, was kann der Fan erwarten?
FV: Nun ja, es ist klar das Iced Earth uns beeinflussten, es ist irgendwie natürlich mein Stil. Aber auch andere Bands wie Iron Maiden, Slayer, alte Metallica, da ist etwas Amon Amarth, etwas Behemoth. Es ist eine ganze Ladung „heavy Stuff“, den wir da zusammengemischt haben.
MI: Und der Hörer kann all diese Einflüsse hören??
FV: Ja, ich denke schon. Einige sind sehr offensichtlich, einige sind vielleicht etwas versteckt. Als ich die Songs geschrieben habe, waren dies meine Einflüsse, die ich verarbeitet habe.
MI: Du bist der Hauptsongschreiber bei Ashes of Ares. Du warst zuvor vier oder fünf Jahren bei Iced Earth. Hattest Du da überhaupt etwas mit dem Songwriting zu tun?
FV: Nein, das war natürlich schon Jon Schaffer’s Baby. Ich spielte Bass und im Endeffekt waren nur wenige Parts wirklich von mir. Aber das war auch gut – Du bist in einer Band und weisst, was Du erhältst. Klare Visionen, klare Kontrolle – aber auch Beständigkeit, wenn einer alle Fäden in den Händen hält. Das war immer Iced Earth’s Weg und das stimmte immer für Iced Earth.
MI: Ist es denn jetzt eine Art Befreiung für Dich, dass Du selber Songs schreiben kannst?
FV: Ja, irgendwie schon. Als ich bei Iced Earth eingestiegen bin, war das nie ein Thema. Jon war der Boss, aber ich hatte auch nie Probleme damit. Es hat mich nicht gestört, dass ich nichts zu den Alben beitragen konnte. Ich wusste um meine Rolle und wo mein Platz war, und alles war ok. Aber jetzt: ja, ich war schon immer ein Songschreiber, auch vor meiner Zeit bei Iced Earth.
MI: Worum geht’s auf dem Album? Ist da ein Konzept dahinter? Wovon handeln die Songs? Ich hab mitbekommen, dass es eher eine düstere, finstere Geschichte ist?
FV: Es ist einfach eine Ladung cooler Songs, da ist kein Konzept dahinter. Aber es hat Themen, die sich durch das Album ziehen. Wie z.B. Entscheidungen über Leben und Tod, Himmel und Hölle, Konsequenzen aus gewissen Taten, diese Art von Dingen. Aber es ist nicht so, dass es eine durchgehende Story gibt, bei denen die Songs verlinkt wären, das ist nicht der Fall.
MI: Reden wir mal über Eure Live Auftritte. Am RockHard Festival war Euer erster Auftritt, richtig?
FV: Jop, der allererste!
MI: Und das in einer hohen Position im Billing! Ihr wart Co-Headliner an einem Abend – wie lief’s?
FV: Wir durften vor U.D.O. auf die Bühne und wir hätten auf nichts Besseres hoffen können für die erste Show! Das Publikum war fantastisch, dafür dass sie noch nie auch nur einen Ton von uns hörten! In der Mitte des Sets haben sie bei einem Song bereits mitgesungen und wir hatten auch einige Moshpits!
MI: Aber ihr habt nicht auch noch Iced Earth Songs reingepackt?
FV: Nein, wir haben nur eigene Songs gezockt. Ich wüsste gar nicht, wie man Iced Earth Songs auf Gitarre spielt, ich war da nur der Bassist (lacht): Ich könnte vielleicht hier etwas und da etwas, aber ich hab mich nie damit befasst.
MI: Wer spielt denn jetzt bei Euch den Bass auf der Bühne? Du kannst ja kaum beides zusammen spielen…
FV: Auf dem Album hab ich alles gemacht ausser ein paar wenigen Leads. Aber live geht das nicht, da haben wir einen Typen namens Dean Sternberg dabei, der auch Gitarrist und Sänger ist. Er spielt als Aushilfe in Bands, die ihn grad brauchen können.
MI: Ihr geht jetzt bald auf Tour mit den Shooting Stars Powerwolf. Was erwartet Ihr von der Tour und umgekehrt: was können die Fans erwarten?
FV: Wir sind eine neue Band und dadurch werden wir die meiste Zeit wohl den Abend eröffnen. Aber das ist auch gut so, wir gehen da raus, haben kurze Sets und dann können wir uns unter das Publikum mischen, mit Leuten reden, Werbung betrieben („Spread the Word“…) und uns Feedbacks holen von den Leuten, was sie so denken. Es ist wirklich ein absoluter Neustart.
MI: Ich freu mich auf Euer Konzert im Z7, das werde ich nicht verpassen! Wie sieht’s denn aus mit einem Auftritt bei der „70’000 Tons of Metal“ Kreuzfahrt?? Das würde doch passen – Januar 2014 in Miami…?
FV: Nein, wir werden dieses mal nicht dabei sein. Wir hätten die Gelegenheit gehabt, aber es hätte für uns nicht gepasst. Vielleicht mal in der Zukunft, wer weiss. Matt und ich waren ja mit Iced Earth schon auf der ersten Kreuzfahrt, und Van war auch da mit Nevermore. Irgendwie waren wir halt alle schon da.
MI: Zum Schluss: was sind Eure Ziele als Musiker? Was wollt ihr erreichen mit Ashes of Ares in der Zukunft?
FV: Nun, das entscheiden am ehesten die Fans. Wir versuchen unser Bestes zu geben, wir machen Musik die wir mögen und hoffen, dass auch andere Leute sie mögen. Dann sehen wir was passiert.
MI: Könnt ihr denn zurzeit überhaupt von der Musik leben? Oder habt ihr noch andere Jobs nebenbei und Musik ist mehr ein Hobby?
FV: Wir können nicht davon leben. Aber als Hobby würde ich es auch nicht bezeichnen, wir alle machen Musik bereits unser ganzes Leben lang. Ja, wir haben alle Jobs zuhause und es wird immer härter und härter für Bands, nur von der Musik leben zu können.
MI: Freddie, besten Dank für den Anruf und das Gespräch! Wir sehen uns im Z7!
FV: Danke Dir und in dem Fall bis bald! Cheers!
September 2013 (Kaufi)