Das Ende der Endstufe
Nach dem Erfolg der ersten Mannrieder Chiubi 2012, ging am Wochenende vom 16. & 17. August die zweite Chiubi über die Bühne. Bei fast hochsommerlichem Wetter, pilgerten gut 180 bis 200 Leute nach Mannried, einem kleinen Dörfchen, kurz vor Zweisimmen im Berner Oberland.
Das Open Air-Gelände befindet sich auf einem alten Turnplatz, eingebetet zwischen hohen Tannen und Bergen, so dass der ganze Anlass ein Ferien-Feeling in den Bergen vermittelte. Festzelt mit Bar für das Flüssige und ein Food-Corner bei dem man sich mit Fleisch vom Grill, Pasta, Älpler Maccharonen…. Chiubi Olé! J und Chili Con Carne versorgen konnten, gehörten natürlich auch zum Festgelände.
Der Campingplatz ca. 100 m vom Festgelände entfernt, war im Ticketpreis von CHF 50.- (2-Tagespass!) inbegriffen. Dusche und WC standen zur Verfügung. Morgens gabs Kaffe und Tee zur Stärkung und Tilgung des Hangovers, was von den Campground Benutzer gerne angenommen wurde. Sah und hörte man doch am Morgen, den einen oder anderen, mit dunkler Sonnenbrille getarnt über den Platz latschen und nach Kaffee suchen.
Die Veranstalter scheuten keine Mühe, ein kleines gemütliches Open Air auf die Beine zu stellen. Die Mannrieder Chiubi ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Also merkt Euch diese schon mal für 2014 vor!
Bei den Bands kommen an der Mannrieder Chiubi Schweizer Band aus verschienen Sparten wie Heavy, Folk Celtic, Hardrock usw. zum Zuge, da man ein breites Publikum ansprechen möchte und jeder Besucher auf seine Kosten kommen soll. Was auch dieses Jahr wieder gelungen ist.
Mannrieder Chiubi – Samstag, 17. August 2013
Motorized Tarantula eröffnete den heutigen Festivaltag um 13.00 Uhr. Dank dem Verkehr auf den Autobahnen und den total überforderten Autofahrer, die leider meistens keine zwei Meter weit studieren und so mit ein Stau vorprogrammiert ist, haben wir Motorized Tarantula knapp verpasst.
Hellander
Bei Helllander aus der Westschweiz war dann Metalinside.ch vor Ort. Die Jungs haben sich doch schon einen Bekanntheitsgrad erspielt und schmetterten ihren Heavy- /Powermetal, den leider noch spärlich anwesenden Besucher um die Ohren.
Zum ersten mal war der neue Gitarrist auf der Bühne, was Helllander um einiges tighter und druckvoller, trotz dem eher dumpfem Gitarrensound von heute, erklingen liess. Der Gesang hätte mehr aufgedreht werden dürfen, dafür hatten die Drums einen angenehmen, warmen und kraftvollen Ton. Währen dem vierten Song passierte dann das Unglaubliche, vor dem sich jeder Veranstalter fürchtet! Bumm … und das PA war Tod! Kein Pieps war mehr aus den Boxen zu hören. Helllander spielten aber ganz professionell ihren Song zu Ende.
Wie es sich für anständige Berner gehört, wurde mal in aller Ruhe abgeklärt, woran dies liegen könnte. Unterdessen wurden die Augen und Fragezeichen bei Band, Publikum und Veranstalter immer grösser, bis dann von der Technik verlautet wurde, dass die Endstufe ihren Geist aufgegeben hat und die Besucher eine uneingeplante Pause von ca. zwei Stunden in Kauf nehmen müssen. Wann genau und mit welcher Band es weitergehen wird, war noch nicht klar. Klar war: für Helllander war dies das Ende ihres Auftritts und Motorbreath, die als letzte Band aufgetreten wäre um 01.00 Uhr, mussten gar nicht erst die lange Fahrt ins Berner Oberland antreten.
Was wollte man anders, als sich bei dieser Zwangspause mit Getränke… meistens alkoholischem Ursprungs… und Food zu versorgen. Ein Teil der Excelsis–Jungs, stellten sich spontan zur Verfügung und gaben ein „Unplugged“ Konzert mit Pauke, Standtom und Dudelsack zum Besten, was für eine gute Abwechslung sorgte.
Jane Reaction
Nach gut zwei Stunden, war dann endlich wieder ein Ton aus dem PA zu hören und Jane Reaction betrat die Bühne. Ihr Hardrock / Heavy Metal löste beim Publikum noch nicht viel Bewegung aus. Die Songs waren eingängig, klar und druckvoll gespielt und erinnerten oft an die guten alten 80er und 90er Jahre, was eigentlich Grund genug gewesen wäre, die Matte zu schwingen.
Excelsis
Excelsis waren einer der „heimlichen“ Headliner und hatten eine gute Fangemeinde, die sich vor der Bühne versammelte. Ihr Helvetic Folk Metal kam gut an, war super abgemischt, klar, sauber und angenehm in der Lautstärke. Der Sänger spielte zwischendurch Dudelsack, was der Musik einen speziellen Touch vermachte, die Texte sind in Englisch oder Deutsch und tragen zu dem Spezielen Stil von Excelsis bei. Als Zugabe wurde „Annebäbeli“ gespielt, dass die Band seit Jahren, angeblich nicht mehr Live zum Besten gab und dafür umso mehr mit Applaus belohnt wurde.
Pertness
Weiter ging’s fast nahtlos mit Pertness, dem zweiten „heimlichen“ Headliner. Die Mannen in Schottenröcken fuhren wie gewohnt mit druckvollem und gut abgemischtem Powermetal Sound auf. Schnell und melodiös dröhnte der Metal aus den Berner „Highlands“ aus dem PA und die Lichtshow kam so richtig zur Geltung, da es dunkel war und trug zu guter Atmosphäre bei. Das nun reichlich anwesende Publikum dankte es mit ordentlichem Applaus!
Eddie’s Beast
Mit Eddie’s Beast betrat nun die erste Iron Maiden Tribut Band der Schweiz die Bühne. Klassiker wie „Run To The Hills“, „Fear Of The Dark“ oder „The Number Of The Beast“ kamen genau so gut beim Publikum an, wie eher weniger bekannte Songs aus der nun schon bald 35-Jährigen Geschichten von Iron Maiden. Die Jungs überzeugten mit Spielfreude und Mace der Sänger mit einer Top-Stimme. Wie bei jedem Maiden-Gig durfte auch Eddie himself nicht fehlen und „hüpfte“ nach meinem Geschmack etwas zu oft auf oder vor der Bühne rum.
Shezoo
Frauenpower… trotz Mann an der Gitarre… war bei Shezoo angesagt! Wilder, dreckiger und trotzdem hochstehender Rock n’ Roll schmetterten sie uns um die Ohren. Die energiegeladene Frontröhre, flitze wie von der Tarantel gestochen auf der Bühne hin und her und zog das Publikum in ihren Bahn. Joey am Bass, poste in guter alter Rockstarmanier und der Rest der Band zog tüchtig mit und verpasste dem Auftritt den Feinschliff! Shezoo hatte leider trotz guter Bühnenpräsenz und fetzigen Songs, einen schweren Stand, da sie zwischen zwei Coverbands auftreten mussten.
Alto Voltaggio
Zu sehr später Sunde enterten noch Alto Voltaggio die Bühne. Einige der Bandmitglieder spielen bis heute in internationalen Bands wie U.D.O, Jorn oder Gotthard. Was bei der Cover-Band Alto Voltaggio geboten wird ist echter Hardrock von AC/DC über Led Zeppelin bis zu Whitesnake! Sie präsentierten eine energiegeladen Show, Spielfreude, eine technisch hochstehende Qualität von Musik und eine super Auswahl an Songs durch die Geschichte des Hardrocks.
Zur Früher Morgenstunde fand der zweite Festivaltag, der zu Beginn nicht gerade unter einem guten Stern stand, mit Alto Voltaggio ein erfolgreiches und würdiges Ende!