„Beständigkeit“ ist ein Wort, welches auf kaum eine Band so zutrifft wie auf Mystic Prophecy. Zumindest, was die Musik betrifft… Bei Line-up Fragen sieht das dann schon etwas anders aus.
Im Jahr 2000 gründeten Sänger Roberto D. Liapakis (genannt Lia) und Bassist Martin Albrecht die Band, zu der kurz darauf auch Gitarrist Gus G. stiess. Dank ihrem klassischen Powermetal wurde die Szene schnell auf die Band aufmerksam. Vor allem die unverkennbare Stimme von Lia verlieh dem Sound eine eigene Note. 2005 verliess Gus G. die Band um fortan mehr Zeit für seine Band Firewind zu haben. Mit den folgenden Scheiben „Savage Souls“ (2006) und „Satanic Curses“ (2007) spielten sich Mystic Prophecy immer weiter nach vorne. Während „Fireangel“ aus dem Jahr 2009 (vielleicht auch aufgrund der stetigen Line-up Wechsel) etwas schwächelte, lieferten die Deutschen 2011 mit „Ravenlord“ ihr bis dato reifstes Album ab. Und da jetzt wieder zwei Jahre vorbei sind, ist es höchste Zeit für ein neues Werk – Beständigkeit ist auch hier das Motto!
„Killhammer“ nennt sich das mittlerweile bereits achte Studio Album von Mystic Prophecy, welches genau das bietet, was sich der Fan wünscht – klassischen Powermetal ohne Schnörkel (und ohne Keyboards), grossartige Melodien und immer genügend nötige Härte.
Der Titelsong eröffnet die Scheibe, ein herrlicher Midtempo Stampfer mit ebenso herrlichem Mitgröhl Refrain: „Killhammer – kill and destroy“. „Killhammer – fighting killing machine“. „Killhammer – fight, kill, win“. Wer hat hier was von Klischees gerufen??
Weiter geht’s mit dem speedigen „Armies of hell“, bei dem Lia das erste Mal seine böse Stimme auspackt. „To hell and back“ ist schon fast ein Gute-Laune Song, tönt für Mystic Prophecy jedenfalls recht fröhlich. Allerdings ist’s spätestens bei „Hate Black“ vorbei damit. Orientalische Klänge zu Beginn, danach entpuppt sich der Song, der von einem Al Kaida Kämpfer handelt, zu einem garstigen Headbanger. Ein kleiner Makel gibt’s hier allerdings zu vermelden: Mystic Prophecy kopieren sich hier selbst, zwischendurch kann man deutlich Melodien hören, die man fast ein zu eins von „Ravenlord“ kennt.
Apropos „kopieren“: die Jungs haben dieses mal ein paar Songtitel „geklaut“ – aber „Children of the Damned“ ist kein Maiden Cover und „Set the world on fire“ hat nix mit Annihilator zu tun. Nur das abschliessende „Crazy train“ ist wirklich von Ozzy gecovert. Zwar nett gemacht, aber in meinen Augen unnötig (wie die Mehrheit solcher Covers).
Schliesslich und endlich haben Mystic Prophecy eigentlich genügend eigene gute Songs! „Angels of fire“ zum Beispiel. Der überzeugt mit schönem Refrain und starker Gitarrenarbeit. Beständig gute Mucke – so einfach ist das hier!
Die zweite Hälfte der Scheibe mag zwar nicht ganz an die ersten fünf, sechs Songs ran. Dies liegt vor allem an „300 in Blood“, mit dem kann ich irgendwie nix anfangen. Und am bereits erwähnten „Crazy Train“. Insgesamt haben Mystic Prophecy hier aber erneut ein starkes Album vorgelegt, welches sich vor „Ravenlord“ oder älteren Glanztaten nicht zu verstecken braucht! Beständig gut – und somit genau das, was man erwartet hat! Ein weiteres Glanzlicht in einem Jahr, welches uns bereits so einige gute Scheiben in diesem Genre gebracht hat!
Beständig gut – und somit genau das, was man erwartet hat! Ein weiteres Glanzlicht in einem Jahr, welches uns bereits so einige gute Scheiben in diesem Genre gebracht hat!
›› Reinhören und limited Edition bestellen