Gross war die Überraschung, als die schwedischen Überflieger Sabaton kurz vor der Veröffentlichung von „Carolus Rex“ im Frühjahr 2012 die Trennung von vier Bandmitgliedern bekannt gaben. Die Gitarristen Oscar Montelius, Rikard Sunden, der Schlagzeuger Daniel Mullback sowie Keyboarder Daniel Myhr mussten damals wohl eher unfreiwillig den Hut nehmen.
Nun haben sich die vier Herren relativ bald zusammengerauft und eine neue Band gegründet. Angelehnt an das Konzept von Sabaton nennen sie sich jetzt „Civil War“ und haben sich mit Nils Patrik Johannson von den Astral Doors einen recht bekannten und vor allem herausragenden Sänger geangelt!
Jetzt ist das Debut Album erschienen und wer jetzt erwartet, dass es tönt wie ein Mix aus Sabaton und Astral Doors – der hat recht gehabt!
Der Opener „King of the sun“ trägt vor allem auch durch Daniel Myhr’s prägnantes Keboardspiel einen grossen Hauch von Sabaton, man könnte sich den Song durchaus auch mit Joakim Broden am Gesang vorstellen. Aber das wäre jetzt auch ungerecht gegenüber Johannson – denn der drückt diesem Stampfer schon seinen Stempel auf! Jedenfalls ein starker Einstieg!
Mit „First to fight“ wird das Tempo angezogen und mit „Saint Patrick’s Day“ folgt dann ein wirkliches Highlight. Abwechslungsreich, teilweise episch – macht Spass. Und so zieht sich das durch das ganze Album wie ein roter Faden. Melodien sind Trumpf, alles ist mehrheitlich im Midtempo Bereich angesiedelt und die Einflüsse der Vorgänger Bands sind omnipräsent. „I will rule the Universe“ könnte man sich problemlos ebenfalls mit einem anderen Sänger vorstellen….
Textlich fahren die Jungs ebenfalls eine ähnliche Schiene wie Sabaton: „Gettysburgh“, „Rom is falling“ oder „First to fight“ sprechen Bände – Kriegsgeschichten sind Trumpf.
Man kann das alles jetzt mögen oder eben auch nicht. Ich selber find’s recht gut, es gibt fraglos Schlimmeres als dieses Album. Dass sie sich textlich wie eben erwähnt auch an Sabaton orientieren finde ich etwas schade, denn so kriegt man den Eindruck einer etwas billigen Kopie. Was zumindest musikalisch aber nicht stimmt – Civil War sind eine eigenständige Band mit einem wirklich guten Debut Album. Mit der Zuversicht, dass da noch einiges von dieser Truppe kommen mag, gibt’s von mir solide 7 von 10 Punkten.