Als letztes meines seit fünf Tagen andauernden Metalweekends stand nun noch dieser Gig auf dem Programm. Nach dreimaligem umrunden des Sommercasinos in Basel, das dank den vielen Einbahnstrassen für Auswärtige mit dem Auto nicht so leicht anzupeilen ist, fand ich endlich einen Parkplatz.
Total gestresst und auf den letzten Zacken, erreichte ich den gesuchten Ort. Das Sommercasino war unterdessen schon gut gefüllt für einen Dienstag und auffallend waren heute vor allem die vielen Girlies. Kein Wunder war ja heute auch Sleaze, Glam, Horrorpunk oder wie sich diese Musikrichtung auch nennen mag angesagt…. auf jeden Fall auch viele aufgemotzte Jungs.
Sister (SWE) liess danach auch nicht lange auf sich warten und betrat kurz vor Acht die Bühne. Die Schweden Schwestern rockten sofort los und gaben sich redlich Mühe und ihr Styling war wie immer perfekt. Die Bühnenpräzens war gut, Jamie holte die kreischenden Mädels ab und motivierte sie zum Mitmachen, was diese sich nicht zweimal sagen liessen. Schade nur, dass der Sound heute ziemlich laut war, die Bühne oft im Dunkeln lag und der Gesang von Jamie teilweise etwas angeschlagen klang. Ebenfalls war Tims Gitarrensound recht mager und leise. Eine zweite Gitarre wäre sicher nicht fehl am Platz. Und wieso zum Henker, muss auf der Bühne, die sonst schon klein ist, ein zweites Schlagzeug stehen? Die Bewegungsfreiheit war somit für die Jungs extrem eingeschränkt. Trotzdem brachten sie die Fans zum ausflippen und verbreiteten Partystimmung. Definitiv die Daumen hoch für Sister!
In die gleiche Kerbe schlug danach Wednesday 13 (USA). Bis jetzt kannte ich diese Kapelle nur vom Namen her. Aber was diese Jungs abzogen, war etwas vom unterhaltsamsten was ich in der letzten Zeit konzertmässig erlebt habe. Der Headliner betrat unter lautem Beifall die Bühne und während Wednesday 13 selber durch seine Schminke, heute im Black Metal-Style auffällt, sind seine Jungs eher dezent geschminkt. Vom ersten Augenblick an, rockte die Band drauf los und wurde abgefeiert. Die Band führte das Publikum quer durch ihre Diskographie und es wurde kräftig und textsicher von den Fans mitgesungen. Die Songs der Jungs sind sehr einprägend, so dass nach einmal Refrain hören, ein Mitsingen problemlos möglich war.
Der Sound von Wednesday 13 war druckvoll und klar und zwar durch das ganze Set. Bei „Love To Say Fuck“ machte von der ersten bis zur letzten Reihe im Saal wohl jeder mit und bei „Rambo“ schoss Mr. Wednesday 13 mit einer kitschigen Laserpistole ins Publikum. Ebenfalls poste der Herr ständig vor dem Ventilator herum, was ihm teilweise in Kombination mit dem guten Licht, ein lustiges Aussehen verlieh. Er verstand es, die Fans mit Sprüchen wie „make some fucking noise“, „raise your hands in the air“ oder yeah, yeah, yeah–Rufen zum ausflippen und Mitmachen zu bewegen.
Erwähnenswert ist auch der Drummer, der wenn man ihn dann mal im Dunkeln ausmachen konnte, ein top Act hinlegte. Er verdrosch seine Drums in bester Manier, wirbelte seine Sticks in die Luft und legte eine gute Show hin. Ebenfalls einen Pluspunkt kriegt der Sologitarrist. Ein sympathischer Kerl, der immer ein Lachen im Gesicht hatte, Grimassen schnitt und gezielt mit den Fans Kontakt suchte und zu dem spielerisch einiges auf dem Kasten hat. Von diesem könnte sich die restliche Saitenfraktion noch was abgucken. Denn die wirkten im Vergleich eher unmotiviert. Nach gut 80 Minuten und nach einer unterhaltsamen und musikmässig guten Show, verliessen die Amis unter riesen Applaus die Bühne.
Setliste Wednesday 13
- I Want You
- Morgue Than Words
- Scream Baby Scream
- My Home Sweer Homicide
- Get Your Grave On
- I wanna Be Cremated
- The Gohst Of Vicent Price
- Dixie Dead
- Ghost Stories
- Rambo
- 197666
- Hail Ming
- We All Die
- I Walked With A Zombie
- Blood Sucker
- I Love To Say Fuck
- Bad Things