Gloryhammer – ein Plausch in der Karibik
Gloryhammer haben 2013 mit ihrem Debut Album „Tales from the Kingdom of Fife“ eine der ganz grossen Überraschungen des Jahres abgeliefert. Die schottische Band mit Schweizer Sänger ist ganz kurzfristig auf die „70’000 Tons of Metal Cruise“ eingeladen worden. Dort hat sich für Metalinside die Möglichkeit zu einem ausführlichen und äusserst lustigem Gespräch mit Sänger Thomas Winkler, Gitarrist Paul Templing und Schlagwerker Ben Turk gegeben. Hoooooots!
Metalinside (Kaufi): Hallo zusammen und besten Dank dafür, dass Ihr Euch die Zeit nehmt! Ihr seid Gloryhammer. Aber wer ist das? Ich weiss etwas über Dich, Thomas, aber was ist mit dem Rest? Wer seid Ihr, woher kommt ihr?
Ben Turk (BT): Wir kommen aus total verschiedenen Orten. Thomas kommt aus der Schweiz, wie Du ja weisst….
Paul Templing (PT): Alle anderen kommen ursprünglich aus Grossbritannien, aber auch da von verschiedenen Orten. Wir sind lange ein Teil der dortigen Metal Szene und so haben wir uns da getroffen.
MI: Chris ist der einzige bekannte Namen für mich, weil er bei Alestorm ist. Was ist mit Euch? Sind Eure früheren Bands ein Begriff für Schweizer Metalfans?
PT: Ben und ich spielten bei Sorcerer’s Spell, einer Power Metal Band…
Thomas Winkler (TW):.. genau wie Emerald…
PT:…ja, genau. Wir haben das für Jahre gemacht, wir spielen seit 2007 zusammen. Eine Art Underground Power Metal Band.
MI: Warum macht Ihr dieses Gloryhammer Zeugs überhaupt? (grosses Gelächter)
TW: Das hab ich mich auch schon gefragt…
PT: Wir sitzen hier auf einem Kreuzfahrtschiff! Und es macht einfach höllischen Spass! Das ist der Hauptgrund – Spass!
MI: Nun, Ihr seid schon etwas Besonderes verglichen mit vielen anderen Power Metal Bands. Ihr habt ein ganz spezielles Konzept. Ich hab Euch auf der Pool Bühne das erste Mal live erlebt und ich war wirklich überrascht, als all die (zahlreichen!) Fans auf Thomas’ Frage „What’s my Name“ mit „ANGUS“ antworteten – ich wähnte mich fast auf einem AC/DC Konzert… Mir war nicht bewusst, wie sehr ihr in diese Charaktere schlüpft! Erzählt mir mal was über dieses Konzept!
BT: Es ist nur eine blöde Idee…
PT: … es war Chris’ Idee! (grosses Gelächter)
BT: Die Geschichte ist folgende: Chris and Gus von Alestorm suchten 2009 für den dümmsten möglichen Titel für einen Power Metal Song. So kamen sie auf „The Unicorn Invasion of Dundee“! Sie dachten, dass dies der blödeste Songtitel ist, den man haben kann! Und dann suchten sie weiter und kamen mit Dingen wie „Hail to Crail“ oder „Beneath Cowdenbeath“ und weiteren stupiden Sachen.
TW: Aber das sind alles richtige Ortschaften in Schottland!
BT: Ja, das ist alles in Schottland. Aber in einem Teil, der nun nicht wahnsinnig interessant ist. Das sind keine wunderbaren Orte, das ist alles ziemlich langweilig. All das sind eigentlich Insider Jokes, welche das Publikum nicht versteht. Die Leute denken halt, dass dies fiktive Plätze sind. Da hat’s aber nur Felder, Traktoren – und sonst nichts. Crail ist nur ein kleines Fischerdorf, nichts aufregendes. Aber wir sind dahin auf unserer UK Tour! Wir sind da ins Pub gegangen und die Leute haben uns angestarrt in der Art von „warum zu Teufel kommen da fünf Personen in dieses Pub?“ Ein Einheimischer hat uns gefragt, ob wir Touristen sind… (grosses Gelächter)
TW: Mehr Touristen als in hundert Jahren! (erneut grosses Gelächter)
PT: Wir haben die Touristenindustrie von Crail um 100 Prozent gesteigert!
BT: Also ist es das, wo die Band her kommt? Versuchen so viel Blödsinn zu machen wie möglich? Wir fügen immer noch was dazu…
TW: … aber auf eine gute Art!…
BT: …ja, so hat’s begonnen, wie so viele Dinge die Chris gemacht hat, mit seinen „lächerlichen“ Side Projects. Irgendwann hat er aber realisiert, dass dies eigentlich richtig gute Songs sind und dass man daraus etwas machen kann. Wir wurden involviert, dann kam Tom dazu – und da merkte man, dass dies eine ernste Sache wird. Wir wollten das Album machen und zwar so gut wie nur möglich. Und die Kostüme tauchten auf…
TW: Ich wollte mich schon immer verkleiden auf der Bühne! Alle meine früheren Bands meinten immer „ach nein, das können wir nicht machen, die Leute lachen uns aus“ und so. Dann kamen diese Jungs und fragten ob es okay ist, wenn ich mich verkleiden müsste… Klar! (grosses Gelächter)
BT: Das komische ist: Tom ist der einzig passende, den wir finden konnten. Wir haben auf Youtube gesucht, ich hab alleine zwei Wochen damit verbracht… Es war die Audition für Dragonforce – die haben einen neuen Sänger gesucht und JEDER wollte bei Dragonforce einsteigen. Tom war der einzige von dem wir dachten, dass seine Stimme zu unserer Musik passen würde. Aber natürlich wussten wir nichts von ihm, haben ihn nie zuvor getroffen. Und eigentlich haben wir uns erst richtig getroffen, als wir ins Studio gingen! Wir sahen uns zwar mal kurz zuvor bei einem Fotoshooting, aber das war alles. Wir hatten keine Ahnung, was für ein Typ Thomas ist. Wir wussten nur, dass er singen kann!
Als wir uns besser kennengelernt haben, haben wir bemerkt, dass es wirklich passt: er hat diesen Comedy Aspekt angenommen, er hat den richtigen Humor dafür, er mag es sich zu verkleiden… alles hat einfach gepasst! Eigentlich unglaublich, dass all dies so funktioniert.
PT: Es musste so sein!
BT: Ja, ich glaube so ist es!
PT: Da war ein Platz für Gloryhammer – und wir haben ihn gefüllt!
BT: Das ist die einzig rationale Erklärung!
MI: Tom, war es denn nicht schwierig, Emerald zu verlassen? Schliesslich waren die nicht unbekannt in der Schweiz?
TW: Ja, in der Schweiz war’s ok. Aber ich hab Emerald nicht wegen Gloryhammer verlassen. Es war vielleicht mit ein Grund, aber da hatte es noch einiges mehr. Geld zum Beispiel oder auch der Zeitfaktor. Und auch die Musik selbst. Mir haben die Gloryhammer Songs besser gefallen als die Emerald Songs, von daher war’s für mich einfach richtig, Emerald zu verlassen und mich auf Gloryhammer zu konzentrieren. Für mich macht’s so Sinn. Zudem: Emerald ist eine Band, die seit etwa 20 Jahren existiert. Und sie sind immer noch auf ungefähr dem gleichen Level. Ich glaube nicht, dass sich da in naher Zukunft etwas ändern wird.
MI: Das Cover von Eurem Album. Wie gross war der Einfluss von HammerFall?? Das ist doch schamlos geklaut!
BT: Besitzen HammerFall die Idee, dass ein Mann einen Hammer in der Hand hält? Ich glaube, in der Geschichte der Menschheit hat irgendjemand schon mal einen Hammer gehalten.
MI: Das stimmt! Aber ich meine das ganze Drumherum – sieht schon sehr nach „Unbent, unbowed, unbroken“ aus!
BT: Wir wissen’s echt nicht. Der Typ, der das Cover gemacht hat…
TW: …wir haben ihm gesagt: „wir sind Gloryhammer! Zeichne ein Bild!“
PT: Es ist schon etwas verwandt…
BT: Ich glaube, es ist ein Zufall. Viele Bands haben Typen, die einen Hammer halten…
TW: Der Zeichner hat andere Metal Bands angeschaut und hat vielleicht auch das HammerFall Cover gesehen und dachte, dass dies passen könnte.
BT: Der Typ hat aber auch die Texte gelesen. „Quest for the Hammer of Glory“… da heisst’s „my armour and weapons now covered with ice“, das würde auch passen. Das Eis kommt von daher, das war Chris’ Idee. Und so hat er das gezeichnet. Ich denke, es ist schlicht ein Zufall.
PT: Wenn man HammerFall nimmt: ihr Cover nimmt keinen direkten Bezug zum Album. Bei uns passt das Bild zum Inhalt.
TW: Der Zeichner hat einen guten Job gemacht!
MI: Absolut, ist ein cooles Bild! Und wenn man es als Fan betrachtet, der den Namen „Gloryhammer“ noch nie gehört hat – man weiss sofort, welche Art Musik man hier zu hören bekommt! Ausser Chris wird wohl kaum jemand von Euch von der Musik leben können. Wie sehr wird Gloryhammer von Chris’ Arbeit mit Alestorm beeinflusst?
BT: Wir finden schon einen Weg. Alestorm können ja nicht permanent auf Tour sein und neue Alben veröffentlichen. Deren letzte Scheibe ist aus dem Jahr 2011, wir haben unser Album im Prinzip 2012 gemacht. Vielleicht gibt’s jetzt eine neue Alestorm CD dieses Jahr, dann sind nächstes Jahr Gloryhammer dran… irgendwie funktioniert’s.
MI: Wie schwierig ist es denn, von Euren Jobs wegzukommen? Zum Beispiel für diese Kreuzfahrt hier?
TW: Für mich ist es einfach – ich bin selbstständig. (lacht) Ich verliere zwar viel Geld, aber es ist mein Hobby, so what? Ich investiere das Geld, das ich verliere, in die Band!
BT: Für mich ist’s schwieriger. Ich habe einen ziemlich regulären Job, auch mit einiger Verantwortung. Ich muss einfach zu gewissen Zeiten da sein.
PT: Wir haben diese Anfrage erst vor zwei Wochen erhalten…
MI: Stimmt das also wirklich?? Wir haben das diskutiert… Kollegen waren am Ice Rock Festival Anfang Jahr und man hat Euch dort gefragt – und ihr habt da keine Ahnung gehabt?
ALLE: Nein!
BT: Vor gut zwei Wochen, am vorigen Freitag erst…
MI: Aber das ist doch verrückt. Ihr seid ja mindestens fünf Leute…
TW: Es war schon ziemlich blöd. Aus diesem Blickpunkt war die Organisation schon ziemlich schlecht. Schau Dir Alestorm an: die haben die Anfrage zwei oder drei Tage vor der Cruise erhalten!
BT: Wir wollen natürlich gerne spielen. Aber wir waren schon recht überrascht!
PT: Wir haben danach wirklich alles versucht, um hier dabei sein zu können!
BT: Auch wenn’s irgendwie nur darum ist, weil man einfach noch eine Band in letzter Sekunde braucht, das ist egal.
TW: Sicher. Aber letztes Jahr oder das Jahr zuvor hatte es mehr „Big Names“ dabei.
MI: Stimmt. Und da die meisten Fans bereits sehr früh buchen, fragt man sich dann im Dezember schon, wo all die Bands bleiben…
BT: Wir waren die neuntletzte Band…
MI: Nun – mich freute diese Bestätigung jedenfalls extrem, da ich leider nicht ans Ice Rock konnte! (Anm: über die Gründe der schleppenden Bandbestätigungen gibt’s erklärende Infos im 70’000 ToM Bericht von pam!). Sprechen wir mal über Euer Konzept. Ich hab was läuten hören, dass Ihr zwanzig Alben machen wollt??
BT: Das ganze Konzept umfasst 21 Alben! Das ist der Plan. Dreimal sieben. Wenn wir also so alle zwei, drei Jahre ein Album machen, werden wir bis wir siebzig sind dabei sein…
Chris sagte das mal in einem Interview. Und jetzt ist es einfach so akzeptiert…
TW: Das nächste Album wird im Weltraum sein. In der Zukunft.
BT: Tausend Jahre nach dem Debut. Im Jahr 1992… (lacht) 1992 Jahre nach der Gründung von Dundee durch den Helden Dundax. (Gelächter)
MI: Und wie werdet ihr das live machen? Das gibt ja einen grausamen Stress mit Kostümwechsel! (Gelächter)
BT: Vielleicht machen wir das wirklich so. Aber vielleicht machen wir auch Ansagen wie: „In the past there was this dragon and let’s tell you about it“…(lacht)
MI: Wenn ihr so weitermacht, nochmals ein oder zwei Alben mit all diesem Fantasy Zeugs veröffentlicht, das Konzept gnadenlos durchzieht – wie lange denkt Ihr dauert es, bis die Trueness Polizei sich auf Euch einschiesst?
TW: Schon passiert!
BT: Wir haben nie behauptet, dass wir eine Band sind, die irgendjemand ernst nimmt…
MI: …aber Ihr nehmt doch Eure Musik ernst?
BT: Ja, sicher!
MI: Eben – und darum muss man Gloryhammer ja zu einem gewissen Grad auch ernst nehmen!
TW: Nun, da gibt’s Power Metal Bands, die ihre Konzepte wirklich ernst nehmen, daran glauben…
MI: … ja, das sind Manowar. Aber bitte…
TW: Ja, aber auch HammerFall sind ziemlich ernst, wenn’s darum geht, was sie tun. Wir glauben mehr daran, dass es einfach eine spassige Sache ist.
BT: Aber wir sind sehr seriös, wenn’s um die Musik geht! Und warum auch nicht? Musik ist wichtig, das ist das, was wir machen. Und all das Drumherum… Weisst Du, viele Leute oder Power Metal Fans können das geniessen, weil sie das nicht ernst nehmen müssen! Es ist doch schwer eine Band wie zum Beispiel Freedom Call im gleichen Sinne ernst zu nehmen, wie man Carcass ernst nimmt. Freedom Call laden Dich ein, mit ihnen zu lachen. Und wir machen das einfach auf eine andere Art. Was wir tun ist so lächerlich, dass es schon wieder cool wird.
MI: Tobias Sammet sagt immer: „Warum soll man an Metal Konzerten nicht lachen dürfen?“
BT: Es ist genau das. Man darf nicht zu ernst sein. Die Leute wollen immer irgendwie den Metal beschützen: „es ist kein Popmusik! Es ist METAL! Es ist die WAHRE Musik!“ Die nehmen das sehr ernst.
MI: … und ich sage: „Kurze Haare sind kein Metal“…
TW: Das sagen die Leute immer, wenn sie mich im Videoclip sehen. (Gelächter)
PT: Wie wenn die Leute sagen, dass man einen Bart haben muss! (Gelächter)
BT: Eigentlich ist das alles ziemlich doof. Metal ist auch irgendwie doof. Geh etwas auf Distanz und schau dir die Metal Szene insgesamt mal an: da ist viel lächerliches Zeugs dabei und daran. Aber die Leute lachen nicht darüber, weil sie da drin sind und sie das nicht verlieren wollen. Sie wollen das nicht für den Mainstream opfern. Sie sind so angetan, dass sie manchmal vergessen, wie lächerlich vieles eigentlich ist. Ich denke auch Black Metal ist köstlich! Immortal zum Beispiel – ich glaube, die wissen, wie komisch sie sind. Eine der lustigsten Bands überhaupt, aber sie spielen es so direkt… Man kann es von zwei Seiten anschauen. Man kann sagen, dass es dunkle, intensive Musik ist. Oder man kann sagen, dass es ein paar Typen mit lächerlicher Gesichtsbemalung sind, und das ist einfach urkomisch!
PT: Wir werden manchmal als True Metal Band hingestellt…
BT: … und das stimmt: True Power Metal! Ich denke einfach, es ist saukomisch. (lacht)
PT: Wenn man also auf diese Art sehen will: kein Problem!
TW: Am Ende geht’s aber auch irgendwie darum, Geld zu verdienen. Für alle Bands, die müssen ja auch ihren Lebensunterhalt bestreiten.
BT: Das ist Unterhaltung. Wenn du etwas machen kannst, das vielen Leuten gefällt, dann kommen sie und bezahlen dafür, dass du das machst. Und so haben schlussendlich alle etwas davon. Ich bin nicht sicher, ob man das gleiche erwarten kann von einer Band, die Kunst macht, man kann nicht unbedingt erwarten, dass so jemand speziell populär wird. Das ist aber auch okay, man kann das für sich selbst machen – was nicht heissen muss, dass für niemanden sonst ist. Ich jedoch mag es einfach, wenn Musik nicht etwas Exklusives ist. So wie letzten Abend als wir spielten und die Leute Einhornmasken und Zauberer Hüte trugen. (Gelächter)
MI: Ich war ehrlich gesagt sehr überrascht, wie viele Leute da waren! Hallo, es war morgens beinahe halb fünf… Zweieinhalb Stunden zuvor spielten Twilight of the Gods, diese Bathory Cover- oder Tribute Band – und die hatten kaum mehr Zuschauer als Ihr!
TW: Etwa die Hälfte…
BT: Wirklich?
MI: Ich hätte bei dieser Band, um die überall so ein Hype herrscht, wesentlich mehr Volk erwartet… und weit nach vier Uhr kommen Gloryhammer. Ich schau mich um und denke nur: WOW! (Gelächter)
BT: Diese Sache mit den Einhörnern und so – dies hatten wir bislang an fast jeder Show. Das Ice Rock war etwas anders…
TW: .. das ist nur das Schweizer Publikum… aber sie mochten uns auch sehr, ich hab viele Rückmeldungen bekommen.
BT: Unsere allererste Show war in einem winzigen Club, der war gerammelt voll. Ein Fan kam verkleidet als Batman, warum auch immer! (grosses Gelächter). Zauberer, Plastikschwerter – alles war da. Dann an den Metal Dayz brachten die Leute aufblasbare Drachen und all solches Zeugs. Wir dachten: „das ist unsere zweite Show überhaupt! Woher kommen all diese Leute??“ Es ist also seit Beginn immer dabei. Die Fans denken, dass dies aufgrund unseres eigenen Auftretens okay ist. Und wir sagen sicher nicht: „oh, ihr macht euch lustig über uns! Geht weg!“ (Gelächter) Aber so was kann man nicht bei allen Bands machen. Wart ihr schon mal bei einer Show von Rhapsody (of Fire)? Wenn man so was dort machen würde, wären die möglicherweise beleidigt. Wir sagen: wir sehen schon lächerlich aus. Wenn IHR auch lächerlich aussehen wollt – bitte schön! (Gelächter)
MI: Wie funktioniert jetzt Gloryhammer? Ihr habt gesagt, dass ihr – mit Ausnahme von Thomas – alle aus Grossbritannien stammt. Klar – für Konzerte müsst ihr zusammen kommen. Aber wie läuft das für Aufnahmen, Promotion und all diese Dinge?
TW: Für mich ist’s wie gesagt kein allzu grosses Problem, da ich ja selbstständig bin. Aber für die Aufnahmen zum Beispiel haben wir uns in Deutschland getroffen, so mussten alle in den Flieger steigen. Wir haben eine UK Tour gemacht in all den Städten, wo die anderen Jungs herkommen. Sonst haben wir auch kaum je zusammen gespielt.
BT: Vor unserer allerersten Show haben wir glaub’s nur einmal mit allen fünf geprobt. Paul, Jim und ich haben uns zuvor ein paar Mal getroffen. Also nur eine einzige Probe zu fünft – und das ist soweit ich weiss bis heute die einzige Probe überhaupt, die wir komplett gemacht haben! Wir haben zuerst das Album aufgenommen. Dann haben wir versucht rauszufinden, ob wir auch eine Live Band sind. Vor unserer ersten Show…nun – wir hatten keine Ahnung, ob dies auch live funktionieren würde!
PT: Die ganze Live Geschichte wurde eigentlich während den Proben konstruiert. Learning by doing… Währendem wir spielten überlegten wir, was wir tun sollen.
TW: Jeder probte natürlich auch zuhause. Ich habe zuhause diese Parts zwischen den Songs geübt, überlegt was ich da sagen will – und dann hab ich’s auf der Bühne ausprobiert. Mit der Zeit wussten die Jungs dann natürlich auch, was ich wann sagen will – und es funktioniert.
MI: Und was sind nun die Pläne für die nächsten sechs Monate, das nächste Jahr?
TW: Wir haben ein paar Festivals, auf denen wir spielen werden. Vielleicht werden wir nach Australien gehen…
BT: … VIELLEICHT! Es ist noch nicht bestätigt…
PT: … wir wissen nicht genau, was passiert bis es passiert! Aber wir spielen beim Hammerfest, weitere Festivals…
TW:… Masters of Rock in Tschechien..
MI: … kommt doch ans BYH!!!…
PT… Graspop in Belgien spielen wir auch, dann noch drei weitere. Rockharz, eben das Masters of Rock und noch eines in Südfrankreich.
BT: Wir wissen aber noch nicht, ob dieses Festival auch stattfindet.
TW: Das ist ein kleines Festival…
BT: … aber das klappt schon. Und danach? Ich hoffe, dass dann gegen Ende des Jahres wieder etwas geht.
MI: Ein Festival, wo ihr sonst noch perfekt auf’s Line up passen würdet, wäre das Heavy X-Mas, sofern es dieses Jahr wieder stattfindet…
TW: Das wäre sicher ein Spass! Ah, und in der Schweiz spielen wir auch noch ein Festival: Brienzersee Rock Festival!
BT: Oh, wann ist das?
MI: Ende Juli / Anfangs August…
TW: Der Veranstalter hat mir bestätigt, dass wir da spielen. (lacht)
BT: Ok, sehen wir was passiert!
MI: Dann freue ich mich jetzt schon auf Eure neue Scheibe! Wann kommt sie??
TW: Ja, vielleicht in eineinhalb Jahren…
BT: Es hängt etwas davon ab…. Wir treten jetzt erst mal etwas live auf. Wenn wir dann überall mal gespielt haben, vielleicht auch in den USA, nach einer Europa Tour – wenn das erledigt ist, dann wird’s dann Zeit für ein neues Album.
MI: Stichwort Europa Tour: das wäre dann als Support einer grossen Band? Das wäre grandios.
TW: Wir sind im Gespräch mit jemandem, aber da ist noch nichts fix. Wir wurden angefragt, aber Chris ist in dieser Zeit auch mit Alestorm unterwegs, von daher müssen wir abwarten.
BT: Umgekehrt hört man so viel, man hat sooo viele Möglichkeiten – aber man kann nie sicher sein, dass es auch klappt.
MI: Meine Herren, besten Dank für das äusserst unterhaltsame Gespräch! Es hat Spass gemacht und Euch weiterhin eine gute Zeit hier auf dem Schiff! Und jetzt ab zum Pool…