Di, 25. März 2014

AMARANTHE, DEALS DEATH, SMASH INTO PIECES

Z7 (Pratteln, CH)
07.04.2014

Sweden Power

… war heute wieder einmal angesagt im Z7 und zog an einem gewöhnlichen Dienstag einige hundert Metalfans ins Baselbiet. Dass die Halle so gut gefüllt war, lag sicherlich auch an der äusserst attraktiven Sängerin von Amarante, die die Herren scharrenweise vor die Bühne zog.

Smash Into Pieces

Opener des Abends war die Newcomer Band Smash Into Pieces  (SWE), die für mich der eigentliche Knaller des Abends war. Ihre Mucke jagten sie in einem satten Brett in klarer Soundqualität durch die Gehörgänge der Anwesenden. Schon ihr Erscheinen auf der Bühne liess nix zu wünschen übrig. Die ganze Saitenfraktion tauchte aus dem Nichts auf und schwang ihre Instrumente synchron von oben nach unten und von links nach rechts und umgekehrt umher und rockten dazu in cooler Rockstarmanier ab. Ihr Stageacting alleine hatte schon tollen Unterhaltungswert.

Der Sänger ein eher schmächtiger Typ überzeugte dazu noch mit einer tollen kraftvollen Stimme.  Der Sound der Schweden erinnerte teilweise an Creed, zeichnete sich mit eingängigen, melodiösen und absolut massenkompatiblen Melodien aus. Die ganze Band wirkte sichtlich entspannt und hatte Spass auf der Bühne. Zudem ist die Band an diesem Abend das erste Mal Live in der Schweiz. Als kleines Dankeschön an die Fans, wird kurzerhand ein unterschriebenes Drum Fell in die Menge geworfen, das heissbegehrt von einem Fan geschnappt wurde. Nach 30 Minuten Spielzeit im sehr gut gefüllten Z7 und unter grossem Applaus, verabschiedeten sich Smash Into Pieces von den Brettern.

Deals Death

Die Götenborger Deals Death (SWE) ballerten danach eine Art Melodic Death Metal in die Halle. Olle Eckman (V), mit nacktem Oberkörper…..sein Body war durchaus anschaulich 😉 …stürmte mit Ketten um den Arsch gewickelt auf die Bühne, knallte fast ungebremst mit einem Fuss über den Monitor und stürzte danach um ein Haar mit samt diesem von der Bühne. Der guten Reaktion eines Fotografen, der sich todesmutig gegen den Monitor stemmte, ist es zu verdanken, dass Sänger und Monitor auf der Bühne blieben. Naja….für mich und einige andere hat er dann ziemlich abgeschmiert, was Coolness betrifft. Was schön für’s Auge war, liess leider bei der Stimme oft zu wünschen übrig. Obwohl er sich sichtlich Mühe gab, die Fans  immer wieder zum Mitmachen motiviert und mit der Bierbüchse von der Bühne prostete, konnte er mich nicht überzeugen.

Die Jungs an Gitarren und Bass waren überaus agil, schwangen ihre Matten durch die Luft, flitzten auf der Bühne hin und her, schossen sich in ihrer Hektik fast gegenseitig ab und sorgten für einen amüsanten Auftritt. Der Gitarrensound war leider oft drucklos und blieb mächtig auf der Strecke. Mögen die Jungs technisch noch so gut sein, die Soundqualität am heutigen Abend war be…scheiden. Auf CD passte mir ihr Death Metal sehr gut und ich war wirklich gespannt auf Deals Death. Live haben sie mich aber enttäuscht. Nach geschätzten 40 Minuten Spielzeit und nach dem man Olle Eckman fast von der Bühne prügeln musste, weil er sie nicht mehr verlassen wollte, war dieser Spuck vorbei.

Amaranthe

Tummelten sich beim vorhergehenden Gig vornehmlich kreischende Mädels vor der Bühne, füllte sich der Platz in den vorderen Reihen bei Amaranthe (SWE) mit sabbernden Jungs. Kein Wunder, steht doch mit Elize Ryd (V)  in Hot Pans, Netzstrümpfe, schwarzem Chiffon–Mantel und High Heels, in denen ich mir die Haxen brechen würde, ein Hingucker auf der Bühne. Amaranthe als Headliner konnte aber bei mir nicht  überzeugen. Die Jungs an den Saiteninstrumenten bleiben langweilig, der Druck fehlt, den Drummer kann man im dichten Nebel nicht wirklich sehen und das Keyboard kommt ab Band. Dafür Trumpft die Band mit drei Vortuner am Mikro, die den Braten aber auch nicht wirklich fett machen.

Das Hip Hop Outfit von Jake E  mit Kopftuch, Cap und cooler Jacke, will nicht wirklich ins Bild passen und seine Stimme lässt sich teilweise kaum von Eilzes unterscheiden. Sein Stageacting ist ziemlich emotionslos und sein Gesang limitiert. Elize wiederum legt eine solide Performance aufs Parkett doch ihre Stimme tönt auf CD um einiges interessanter. Etwas für Verwirrung sorgte sie, als sie das Mikro runternahm und trotzdem ihr Gesang zu hören war. Wie viele dies mitgekriegt haben und was da genau abging, entzieht sich leider meines Wissens.

Zum Glück verfügt die Band noch über einen dritten Mann am Gesang, dem Growler. Dieser gab dem Auftritt ein wenig Pfeffer und Abwechslung. Nach dem man wohl das ganze Nexus–Album runtergespult hatte – gibt’s überhaupt noch was anderes?! –  und meine Ohren sich blutig anfühlten von dem ewigen untz-unzt-untz- Techno Beat, machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Das Bild das sich mir ab der Hälfte der Halle bot, war doch schon etwas überraschend. War die Halle bis Anfangs Amaranthe Gig gut dreiviertel gefühlt, war sie’s jetzt nur noch knapp bis zur Hälfte. Und dies kann sicher nicht an der Zeit gelegen sein, denn Amaranthe spielte nur eine Stunde und kurz nach 23.00 Uhr war Schluss.

Für mich persönlich war der Amaranthe Gig sehr enttäuschend, langweilig und nervend. Die Soundqualität war unteres Niveau, ihre Musik hat mir zu viel Techno–Groove statt Metal drin und tönt auf CD um Meilen besser als Live. Aber da Amaranthe eine sehr grosse Fangemeinde hat, dies sich an solchen Sachen anscheinend nicht stören lassen, wurde die Band trotzdem abgefeiert und durfte unter tosendem Applaus die Bühne verlassen.

Fotos von Sabi


Wie fandet ihr das Konzert?

07.04.2014
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