Drei Alben mit dem Prädikat „Alternative“ an einem Sonntag – kann Spass machen oder die Hölle sein. Wenn das Fanzit lautet, dass zwei der drei Bands was taugen und das dritte richtig gut ist – dann kommt es gut, wenn das dritte auch das dritte ist, dass du dir anhörst. Eine Steigerung ist allemal besser als ein Abstieg, auch wenn der hier nicht in die Knie geht…
THE ARKANES sind eine nicht mehr ganz neue Band aus dem britischen Königreich. Gegründet wurde das Quartett 2007 von Frontmann Chris Pate, Dylan Cassin als Gitarrist, Schlagzeuger Andy Long und Bassist Lee Dummett vervollständigen die Crew.
Erstaunlich, dass die Band erst jetzt ihr Debut auf den Markt bringt, obwohl sie mit ihrer Single „Sharpshooter“ schon 2009 positives Feedback erhielt.
Jetzt schiessen sie aber wirklich scharf, ihr Debut „W.A.R“ kommt die Tage auf den Markt. Das Album enthält 12 Tracks, die es durchaus in sich haben.
Druckvoller Rock hämmert aus den Kühlschrank-Lautsprechern, aber selbst auf dem Laptop klingt die Band super. Dass es etwas blechern klingt, liegt an den Lautsprechern des Computers und nicht an der Combo.
Will man Genrelabel verteilen, so fischen THE ARKANES im Rock- und Alternative-Teich. Ich persönlich gewichte den Rock stärker. Druckvolle Gitarren, eine klare, starke Stimme, die manchmal gemütlich anklingt und dann wieder in hohen Lagen screamt, eine gut geölte Rhythmusmaschine und ein Gitarrist, der nicht nur schnelle sondern auch gute Soli spielen kann. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack „W.A.R“, das unbestrittene Highlight der Scheibe.
Das bleibt allerdings nicht der einzig gute Track. Gleich einen Platz später decken die Männer das andere Ende der Fahnenstange ab – „Paper Planes“ ist ein balladenhafter Track, der zeigt, dass die Jungs auch ruhig können.
Überwiegend brettern die vier Briten aber schon ziemlich hart. Die bereits weiter oben erwähnte Single „Sharpshooter“ klingt schon richtig schön metallisch, bläst die Gehörgänge durch und schrammt gnadenlos an der schläfrigen Hirnrinde entlang.
Ein Song mit viel Hitpotenzial ist „Vampyre“ – so richtige Hookline für 2014 – mit einem Touch Achtzigergesang übrigens.
„Stand Alone“ gefällt mir wegen der guten Gitarrenarbeit und dem allgemeinen Groove, der mich stark an vergangene Zeiten erinnert.
Ebenfalls hörwürdig und hitverdächtig ist der Midtempotrack „Skeletons“ – unverkennbar das Rockröhrenpotenzial von Sänger Pate.
Mit THE ARKANES „W.A.R“ bringen Steamhammer /SPV ein Album auf den Markt, das in der gut sortierten Sammlung des Fans guter Rockmusik mit einem Touch Alternative auf keinen Fall fehlen darf.
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Trackliste
- Onus
- Sharpshooter
- Command:Turn:Revolt
- Vampyre
- Terracottak
- Stand Alone Inc.
- Guilt Trip
- Skeletons
- Nucleark
- W.A.R.k
- Paper Planes
- Edge