Eine Reise in die Vergangenheit
„Back to the Eighties“ – so lautet das Motto des diesjährigen Bang Your Head!!! Festivals im süddeutschen Balingen.
Die Bandauswahl entspricht dem Motto voll und ganz, so sind die 80er Legenden Europe und Twisted Sister als Double Headliner angekündigt, Axel Rudi Pell verspricht eine dreistündige „Special 30th Anniversary Show“ und mit Grave Digger sind ebenfalls alte Recken die Headliner der Warm-Up Show. Was spricht also gegen ein paar gemütliche Tage ennet der Schweizer Grenze? Richtig: nix!
Oder vielleicht doch: die Wetterprognosen verheissen wenig Gutes. Aber immerhin bin ich mit meinen Kollegen in einem Hotel und muss nicht bei Regen, Kälte und Wind campieren. Man ist ja nicht mehr 20… Zum Wetter gibt’s dann noch einiges zu erzählen…
Bang Your Head – Warm-up
Donnerstag, Nachmittag – Ankunft im Hotel. Zimmerbezug. Und die ersten Biere – im Gegensatz zu dem Zeugs auf dem Festival kriegt man hier wenigstens richtig gutes Bier! Mit massig guter Laune gewappnet, fahren wir im Taxi nach Balingen. Das „Taxi Momo“ mit seinem saucoolen Fahrer ist perfekt – der fährt uns für ein paar läppische Euro im Kleinbus zur Party und wieder zurück. Bestellungen faktisch zwölf Stunden im Voraus möglich! Am letzten Abend verspricht er uns, dass er nächstes Jahr dann auch den perfekten Soundtrack in seinem Auto haben wird… Die Leute haben hier definitiv Spass an der Invasion der Metalheads! Das gilt auch für das Hotelpersonal, dazu folgt später noch mehr…
In der Volksbankmesse Balingen angekommen, bin ich etwas erstaunt: gemäss offiziellen Angaben gab es nur 2‘500 Tickets für die Warm up Show – aber dass man hier weit weg von „Ausverkauft“ ist, ist auf den ersten Blick erkennbar. Und das bei diesem Billing…? Überraschend. Na gut – hat den Vorteil, dass man nirgends allzu lange anstehen muss. Somit also erstmal eine grosse Ladung Euro in Bons umtauschen und ein erstes Fürstenberg genehmigen. Danach gibt’s endlich was auf die Ohren!
Dynamite
Pünktlich um 19.30h starten die Schweden Dynamite ihren Auftritt. Mir war ausser dem Namen nichts bekannt und so lasse ich mich mal überraschen. Und wie geil ist dieser Start! Die Jungs legen los wie die Feuerwehr und zocken herrlichsten Rotzrock. AC/DC sind selbstredend ein grosser Einfluss, aber Dynamite sind beileibe nicht eine blosse Kopie der Australier. Und wer Freude an Bands wie The Scams, Airbourne oder auch Bullet hat, sollte Dynamite unbedingt mal antesten! Ich werd mich jedenfalls in Kürze mal nach Tonträgern umschauen. Starker Auftakt, der von den paar hundert Anwesenden auch tüchtig mit Applaus honoriert wird. Übrigens: Dynamite werden im Januar am Ice Rock Festival in Wasen auch dabei sein…
Bullet
Stilistisch in die gleiche Richtung gehen Dynamite’s Landmänner Bullet. Der kauzige Frontmann Hell Hofer und seine Mitstreiter zeigten bereits beim schleppenden Opener „Midnight Oil“ wo der Heavy Metal Hammer hängt. Es ist deutlich zu sehen, dass hier keine Greenhorns mehr auf der Bühne stehen. Absolut souverän und mit einer Tonne Spass zocken Bullet einen Set, der gespickt ist mit Highlights („Rush Hour“, „Dusk til Dawn“, „Pay the Price“). Dass „Bang your Head“ hier natürlich niemals fehlen darf ist ja wohl klar und mit dem unvermeidlichen „Bite the Bullet“ ist nach einer Dreiviertelstunde das Ende viel zu früh. Ich freu mich jetzt auf die Headliner Show in Zürich und darauf, dass ich dann endlich mal mehr als nur 45 Minuten Bullet sehen darf!
Setliste Bullet
- Midnight Oil
- Rush Hour
- Turn it up loud
- Dusk til Dawn
- Rolling Home
- Pay the Price
- Stay wild
- Bang your Head
- Bite the Bullet
Nach der doppelten Ladung Rotzrock ist Power Metal der alten Hamburger Schule an der Reihe. Und eigentlich hab ich mich auch auf Stormwarrior gefreut, doch aufgrund verschiedener Umstände verpasse ich den Gig komplett. Es nervt mich jetzt etwas, denn das war eine Band, die ich noch nie live gesehen habe… Ein Kolleg meint jedenfalls, dass es ein guter Auftritt war.
Victory sind zurück! Nach den zwei starken Shows auf der „70‘000 Tons of Metal“ Cruise lasse ich mir jetzt natürlich keine Sekunde entgehen! Und was soll ich sagen? Hermann Frank, Jioti Parcharidis und Co. sind die heimlichen Headliner! Eine traumhafte Setlist („On the loose“!), die etwas abgeändert ist im Vergleich zum Schiff und endlich wird auch „Rock the Neighbours“ mal gespielt. Das Publikum dankt es mit tosendem Applaus. Bester Gig des Abends!
Setliste Victory
- Take the Pace
- Are you ready
- Burn down the City
- Power strikes the Earth
- Temples of Gold
- On the Loose
- Don’t tell no lies
- Backseat Rider
- Restless
- Check’s in the Mail
- Rock the Neighbours
Grave Digger
Bei Grave Digger gibt’s eigentlich nur zwei Möglichkeiten: gut oder sehr gut. Das neue Album „Return of the Reaper“ (siehe Review) gehört zur zweiten Kategorie und so darf man sich also auf eine tolles Konzert freuen. Aber um es vorweg zu nehmen: es ist nicht die beste Show, die ich je gesehen habe von den Deutschen. Alles ist durchaus solide, die neuen Tracks wie „Tattooed Rider“ oder das geile „Seasons of the witch“ passen problemlos in die Setlist, aber irgendwie will der Funke nicht richtig zünden. Trotz der Pyro Show… Victory haben die Messlatte verdammt hoch angelegt, wenn eine routinierte Band wie Grave Digger jetzt Mühe hat… Nicht dass man mich falsch versteht: schlecht ist anders! Aber die Party geht eigentlich erst gegen Ende der Show mit „Excalibur“ richtig los. Und dass unvermeidliche Klassiker wie „Rebellion“ und natürlich „Heavy Metal Breakdown“ abgefeiert werden, ist selbstredend. Schlussendlich sind Grave Digger jedoch ein mehr als würdiger Headliner und Abschluss der Warm-up Show und das eher spärliche Publikum kommt voll auf seine Kosten. Und wir nehmen unser bewährtes Taxi zurück zum Hotel…
Setliste Grave Digger
- Return of the Reaper
- Hell Funeral
- Knights of the Cross
- Grave Desecrator
- Ballad of a Hangman
- Wedding Day
- Tattoeed Rider
- Hammer of the Scots
- The Dark of the Sun
- Seasons of the Witch
- Excalibur
- The round Table
- Rebellion (The Clans are marching)
- Yesterday*
- Highland farewell*
- Heavy Metal Breakdown
*Zugaben
Bang Your Head 2014 – Tag 1
Da es an der Warm-Up Show doch das eine oder andere Bier gab, ist das Aufstehen am Freitagmorgen doch eher etwas, nun ja: mühsam. Und als es beim Frühstück draussen regnet und auch der Wetterfrosch üble Prognosen vom Stapel lässt, wappnet man sich mit langen Hosen, guten Schuhen und Regenschutz für den ersten Festival Tag. Unser zuverlässiger Taxifahrer holt unsere Saubande ab und fährt uns aufs Gelände. Immerhin: der Regen hat mal aufgehört und somit heisst es erstmal für das obligate Armbändeli anstehen. Auf der Bühne stehen bereits Accu§er, aber da das eh nicht meine Baustelle ist, mache ich mal einen ersten Rundgang übers Gelände. Man muss ja wissen, wo man sich verpflegen kann…
Warlord
Mittlerweile zeigt sich die Sonne! Entgegen allen Vorhersagen… und eigentlich hab ich bereits das Gefühl, dass ich bei der Kleiderwahl danebengegriffen habe… Nun denn – für mich beginnt das Festival mit der US (Underground-) Legende Warlord. Von der Originalbesetzung ist allerdings nur noch Gitarrist William J. Tsamis dabei. Was mir auffällt: ich erkenne sogar einen Song! „Child of the Damned“ – ein Highlight auf HammerFall’s Debut Album „Glory to the Brave”… Ansonsten zocken die Herren klassischen US Power Metal, für mich wird’s mit der Zeit allerdings etwas eintönig. “70’000 Sorrows” ist dann aber ein starker Abschluss und für mich der beste Song der Band.
Setliste Warlord
- Lucifer’s Hammer
- Child of the Damned
- Winter Tears
- Aliens
- Kill Zone
- Winds of Thor
- Deliver us from Evil
- 70’000 Sorrows
Vain
Das Schlafmanko macht sich bemerkbar, ich kämpfe gegen die Müdigkeit an – und schaue deshalb Vain an. Die Band kommt aus der Bay Area, San Francisco – aber mit Thrash Metal haben sie nichts zu tun, ganz im Gegenteil… Hier regiert Glam Metal, ganz in der Tradition von Bands wie Mötley Crüe, Cinderella oder auch Skid Row. Die Klasse der obengenannten Bands wird dann allerdings doch nicht erreicht. Speziell ist Sänger und Bandnamensgeber Dany Vain, der nämlich barfuss über die Bühne marschiert… Ansonsten kann man sagen, dass Vain einen motivierten Auftritt absolvieren und sichtlich Spass haben. Dany versucht sich noch etwas „Metal Credibility“ zu erhaschen indem er erwähnt, dass er das erste Death Angel Album produziert hat… Und mit dem schnellen, fetzigen „Triple X“ weichen sie auch musikalisch zumindest etwas von der Glam Schiene ab.
Kissin‘ Dynamite
Richtig wach werde ich jetzt (endlich) bei Kissin‘ Dynamite! Die Schwaben haben ein Heimspiel und nützen das volle Kanne aus. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll Sänger Hannes Braun an der Warm-Up Show mächtig Gas gegeben haben – wenn dem so war, so merkt man ihm allerdings nichts davon an! Der Junge trifft jeden Ton und posed rum, was das Zeug hält. Diese Jungs scheinen wirklich so, als ob sie per Zeitmaschine aus den 80ern hierhergekommen sind und die Musik haut natürlich in die gleiche Kerbe. Anspruchsvoll? Nääh, nicht wirklich. Aber einfach saugeil! Gute Laune pur und die recht zahlreich anwesenden Fans sehen das offenbar auch so. Der Gig startet mit „Sleaze Deluxe“, endet mit „Money, Sex and Power“, beinhaltet leider kein „Steel of Swabia“ oder „Adiccted to Metal“ und hat mit „D.N.A.“ eine Überraschung parat. Denn dies ist ein Song vom neuen Album (erscheint im September) und der entpuppt sich zu einem absoluten Highlight! Stampfend, eingängig, gute Laune versprühend – wenn das ganze neue Album so wird, dann hab wohl nicht nur ich grosse Freude. Viel zu kurzer Gig, aber klar die beste Band bis zu diesem Zeitpunkt!
Setliste Kissin‘ Dynamite
- Sleaze Deluxe
- Sex is War
- She’s a Killer
- Love me, hate me
- Welcome to the Jungle
- I will be King
- Operation Supernova
- D.N.A.
- Money, Sex and Power
Riot V
Als nächstes steht wieder US Power Metal auf dem Programm: Riot V, wie Warlord eine Underground Legende und ebenfalls eigentlich eine typische „Keep it True“ Band – und auf diesem Festival werden sie nächstes Jahr auch auftreten. Erneut erkenne ich hier überraschenderweise einen Song: „Flight of the Warrior“ wurde ebenfalls mal von HammerFall gecovert. Ansonsten mag mich der schnelle Power Metal nicht vollends zu packen. Ein neuer Song wird vorgestellt und dieses „Metal Warrior“ ist dann mein persönliches Highlight. Der Bandklassiker „Thundersteel“ beendet das Set und schlussendlich war’s sicher eine gute Show, auch wenn ich musikalisch nicht vollends überzeugt bin.
Setliste Riot V
- Narita
- Fight or Fall
- Johnny’s Back
- Wings are for Angels
- Flight of the Warrior
- Bloodstreets
- Metal Warrior
- Swords and Tequila
- Warrior
- Thundersteel
Einige meiner Kollegen verstehen’s nicht – mir egal. Ich kann mit Thrash Metal nun mal wenig bis nix anfangen und so mache ich mich bei Exodus vom Acker. Als der Gig startet, fliegen die ersten Bierbecher, der Mob wütet – und ich verdufte ins Pressezelt und genehmige mir ein Bier.
Michael Schenker’s Temple of Rock
Fraglos mehr nach meinem Geschmack ist jetzt Michael Schenker’s Temple of Rock! Auf diesen Auftritt bin ich äusserst gespannt, denn man liest oftmals nicht so Gutes über den Gitarrenvirtuosen. Heisst wohl hier: top oder flop…? Schenker’s Mitstreiter sind jedenfalls schon mal über alle Zweifel erhaben! Neben Gitarrist Wayne Findlay ist die ehemalige Rhythmus Fraktion der Scorpions an Bord: Francis Buchholz am Bass und Herman Rarebell an den Drums. Und als Sänger fungiert Doogie White, der auch schon bei Rainbow, Yngwie Malmsteen oder gar Tank das Mikro in der Hand hielt.
Kann ein Konzert eigentlich schlecht sein, welches mit einem Klassiker wie „Doctor, Doctor“ beginnt? Kaum! Und der Maestro selbst scheint ebenfalls gut in Form zu sein – auch wenn sein Outfit etwas gewöhnungsbedürftig ist: Wollkappe und Sonnenbrille auf der Stirn…? Egal – weder Kappen noch Brillen spielen die Gitarre, das macht die Person Michael Schenker, und die macht das von Sekunde eins an fantastisch!
Unterstützt durch seine Band und begleitet vom schottischen Sänger zaubert sich Schenker eine Stunde durch etwa 40 Jahre Rockgeschichte! Ob eigene Songs („Assault Attack“), Scorpions Hits („Lovedrive“, „Rock you like a Hurricane“) oder unvermeidliche UFO Klassiker – das ist grosses Kino. „Rock Bottom“ mit einem ausgedehnten Gitarren Solo ist der Abschluss einer Stunde Classic Rock der Güteklasse 1a – fantastischer Auftritt! Da freut man sich bereits auf ein Wiedersehen im Januar in der Karibik. Dann bitte noch mit etwas mehr UFO…
Setliste Michael Schenker’s Temple of Rock
- Doctor Doctor
- Where the wild Wind blows
- Lovedrive
- Another Piece of Meat
- Assault Attack
- Armed & Ready
- Instrumental
- Before the Devil knows you’re dead (Dedicated to Ronnie James Dio)
- Lost Horizons
- Rock you like a Hurricane
- Rock Bottom
Sebastian Bach
Nach so einem Auftritt ist es nicht einfach zu bestehen, selbst wenn man Sebastian Bach heisst und der ex-Sänger von Skid Row ist. Aber der Start geht sowas von in die Hose, dass man es kaum glauben mag. Viel zu laut, ein fürchterlicher Soundbrei – erst kurz vor Ende des Songs hab ich „Slave to the Grind“ überhaupt erkannt! Sebastian ist zwar hochmotiviert (vielleicht sogar etwas übermotiviert…) und auch seine Band gibt sich alle Mühe. Aber zu allem Elend gesellen sich jetzt auch noch technische Probleme dazu, Seb’s Mik funktioniert drei Songs überhaupt nicht, was ihm sichtlich stinkt. Nichtdestotrotz versucht der Zappelphilipp das Publikum anzutreiben. Beim zu „German Metalhead“ abgeänderten „American Metalhead“ bricht er den Song nach einer Minute ab, weil das Publikum zu lahm ist. Nach ein paar „aufmunternden“ Worten geht dann Versuch Nummer 2 problemlos über die Bühne, Seb scheint jedenfalls zufriedener zu sein…
Die Setlist besteht mehrheitlich aus alten Skid Row Klassikern (zum Glück!), zumindest da kann man nicht viel nörgeln. Als grosse Highlights entpuppen sich da wenig überraschend „18 and life“, „I remember you“ und das unverwüstliche „Youth gone wild“. Insgesamt ist das aber dennoch ein eher zwiespältiger Auftritt, irgendwie hat’s mich nicht vollends überzeugt. Vielleicht wäre die Reunion mit Skid Row doch mal noch fällig…
Setliste Sebastian Bach
- Slave to the Grind
- Temptation
- The Threat
- Big Guns
- Piece of Me
- 18 and life
- American Metalhead
- Taking back Tomorrow
- Monkey Business
- I remember you
- All my Friends are dead
- Youth gone wild
Axel Rudi Pell
Somit ist es jetzt Zeit für das grosse 30-jährige Bühnenjubiläum von Axel Rudi Pell! Eine spezielle und einmalige Show wurde im Vorfeld versprochen – viele Gäste sollen dabei sein und auch eine Reunion mit Axel’s alter Band Steeler steht auf dem Programm. Mit Charlie Huhn fehlt zwar der Sänger von ARP’s Debut Album (da gibt’s dann auch nix von „Wild Obsession“ zu hören) und eine Absage hat’s doch noch gegeben, so ist leider der ehemalige Rainbow Sänger Joe Lynn Turner nicht anwesend. Aber auch so sind drei Stunden beste Unterhaltung garantiert!
Axel will sein Jubiläum in chronologischer Reihenfolge feiern, das heisst also, dass es gleich zu Beginn zum Steeler Comeback kommt. Peter Burtz (Vocals) und Thomas Eder (Gitarre) sind da und natürlich ist der ARP Basser Volker Krawczak dabei, welcher ja auch ein Original Mitglied ist. Steeler zocken vier Songs und machen mächtig Spass! Ich hab in den 80ern auch mal den einen oder anderen Song gehört, aber da muss ich jetzt einiges nachholen… Ehrlich: ich versteh die Kritiker nicht, die danach bereits rumnörgelten, wie überflüssig das gewesen sei.
Nach einer kurzen Umbaupause für den Schlagzeugwechsel geht’s in neuer Besetzung weiter. Hinter den Drums nimmt Jörg Michael (ex-Stratovarius, ex-Saxon, ex-Grave Digger, ex-Running Wild) Platz, der lange Zeit auch bei ARP in Diensten stand. Mit ihm kommt noch ein weiterer Gast: Rob Rock, der Mann, der das 91er Album „Nasty Reputation“ eingesungen hat. Hier wird jetzt der Titeltrack mit Originalgesang zum Besten gegeben. Hammer!
Aber Axel hatte ja noch einen anderen grossartigen Sänger, bevor Johnny Gioelli auftauchte. Da war noch Jeff Scott Soto – und der betritt jetzt die Bühne und neben dem Klassiker „Warrior“ gibt’s auch das schweinegeile „Fool, Fool“ zu hören. Auch das ist bärenstark! Nicht, dass Johnny die Songs schlecht bringen würde – aber mit Originalgesang sind solche Dinger halt immer was Spezielles!
Nach dem Schwelgen in alten Tagen kriegen die Fans nochmals eine kurze Verschnaufpause, denn jetzt wird alles bereit gemacht für die heutige ARP-Formation. Und so stehen die nächsten 90 Minuten (oder so…) ganz im Zeichen der Aktualität – es ist im Prinzip eine „normale“ Show in der aktuellen Formation, also vor allem mit Johnny Gioelli als Fronter und Bobby Rondinelli an den Drums. Highlights sind einmal mehr das göttliche „Strong as a Rock“, das Medley „Masquerade Ball / Casbah“, natürlich „Mystica“ und selbstredend der vorläufige Schlusspunkt „Rock the Nations“. Johnny geniesst sichtlich die riesige Bühne, mich wundert’s nur dass der mit seinen Spurts nicht irgendwo mal auf die Fresse knallt… Unglaublich, welche Energie dieser Typ an den Tag legt!
Doch das dicke Ende kommt noch. Nach einer erneuten kurzen Umbaupause, in der ein zweites Drumset auf die Bühne gekarrt wird, folgen die Gänsehaut Momente fast im Minutentakt!
Zuerst gibt’s einen Drum Battle zwischen ex-Black Sabbath / ex-Dio Schlagwerker Vinnie Appice und Bobby Rondinelli (dies dürfte allerdings etwas kürzer ausfallen…), dann betritt Pretty Maids Shouter Ronnie Attkins die Bühne und singt Deep Purple’s „Black Night“!
Nächster Gast: John Lawton, der ehemalige Sänger von Uriah Heep. Wenig erstaunlich, dass mit „Sympathy“ auch ein Oldie dieser grossartigen Band gespielt wird… Ach – und wenn wir schon in den 70ern sind, dann passt ja auch noch ZZ Top dazu!
Dass Axel Rudi Pell ein grosser Verehrer von Rainbow ist, ist keine neue Erkenntnis. So erstaunt es nicht, dass jetzt mit Doogie White und Keyboarder Tony Carey zwei ehemalige Rainbow Recken auf die Bühne kommen. Aber zuerst wird eine XXXL-Version von Deep Purple’s „Mistreated“ zelebriert, währenddessen gesellt sich auch Johnny Gioelli wieder zu seinen Kumpels. Dann folgen die Rainbow Oberklassiker „Since you been gone“ und „Long live Rock’n’Roll“, am Mikrofon nun Graham Bonnet, der auch mal bei Ritchie Blackmore angestellt war! Und um Punkt 23 Uhr, als die Show eigentlich fertig sein sollte, beginnt es zu regnen… allerdings nur kurz, sodass wir auch das grosse Finale wirklich geniessen können. Zum abschliessenden „Smoke on the Water“ (welches zugegebenermassen etwas deplatziert wirkt – da hätte es sicher noch andere Möglichkeiten gegeben) versammeln sich alle Gäste nochmals auf der Bühne, während sie vom Publikum begeistert gefeiert werden. Im Konfettiregen endet ein weit über drei Stunden dauerndes Spektakel, welches eigentlich zu keiner Sekunde langweilig wurde.
Setliste Axel Rudi Pell
Part 1: Steeler Reunion
- Call her Princess
- Night after Night
- Rockin’ the City
- Undercover Animal
Part 2: ARP Classic
- Nasty Reputation (feat: Jörg Michael & Rob Rock)
- Warrior (feat: Jörg Michael & Jeff Scott Soto)
- Fool Fool (feat: Jörg Michael & Jeff Scott Soto)
Part 3: ARP
- Burning Chains
- Strong as a Rock
- Long way to go
- Hey Hey, my my
- Mystica
- Too late / Eternal Prisoner / Too late
- The Masquerade Ball / Casbah
- Rock the Nation
Part 4: Birthday Party…
- Drum Battle (feat: Vinnie Appice)
- Black Night (feat: Vinnie Appice & Ronnie Attkins)
- Sympathy (feat: John Lawton)
- Tush (feat: John Lawton)
- Mistreated (feat: Doogie White & Tony Carey)
- Since you been gone (feat: Graham Bonnet & Tony Carey)
- Long live Rock’n’Roll (feat: Graham Bonnet & Tony Carey)
- Smoke on the Water (feat: all guests)
Etwa eine halbe Stunde nach dem Ende finden wir uns wieder im bewährten Taxi Momo, welches und ins Hotel bringt. Und auf der Heimfahrt schüttet es jetzt wie aus Kübeln… Im Hotel angekommen hat „dummerweise“ die Intervention eines Kollegen gefruchtet – und der Beizer zapft tatsächlich noch Bier! Irgendwie blöd, das gibt eine kurze Nacht, zumal ich auch noch die ersten paar hundert Bilder auf den Laptop laden muss….
Bang Your Head 2014 – Tag 2
Das Party Level war am Freitag schlussendlich wieder verdammt hoch, das Aufstehen fällt nicht wirklich leicht… Und täglich grüsst das Murmeltier: der Wetterbericht verheisst erneut nasses, kühles Wetter für den heutigen Tag. Das kann ja heiter werden… oder eben nicht…
More
Anyway – es stehen einige Highlights auf dem Programm, also ab ins Taxi und auf’s Gelände! Da angekommen sind More bereits weit in der zweiten Hälfte des Sets. Die Band war mir völlig unbekannt, hat aber mit Chris Tsangarides einen bekannten Mann im Line-up: hier handelt es sich um den Herrn, der unter anderem Judas Priest’s Meisterwerk „Painkiller“ produziert und auch mitkomponiert hat! Demzufolge ist es wohl keine Überraschung, dass mit „A Touch of Evil“ auch ein Song von diesem Jahrhundertalbum zum Zuge kommt. Und die für diese Tageszeit erstaunlich zahlreich anwesenden Fans fordern anschliessend auch „We Want More“…
Knüppelthrash der Marke Hirax ist nichts für mich, auch wenn Sänger Katon W. de Pena ein ganz sympathischer Kerl sein soll.
Mad Max
Die abrupten Stilwechsel sind an diesem Tag frappant. Nach NWOBHM folgt Thrash folgt Melodic Rock… Michael Voss und seine Jungs von Mad Max sind nämlich jetzt an der Reihe. Die Münsteraner sind seit über 30 Jahren im Geschäft, denen muss niemand was vormachen. Und so zocken sie routiniert ihren Set runter, der allerdings eine ziemlich lahme Tracklist beinhaltet. Eine Ballade an einem solchen Festival? Auch vom neuen Album „Interceptor“ hab ich nichts gehört… Keine Ahnung, ob deswegen der Wettergott RICHTIG weinen muss – ein Platzregen ergiesst sich über dem Messegelände und viele Zuschauer flüchten richtiggehend in die Halle. Der Spuk dauert allerdings nur wenige Minuten, danach dürfen Mad Max ihren Gig auch vor wieder grösserer Kulisse mit dem Sweet Cover „Fox on the Run“ abschliessen. Gute Performance, aber da wäre mehr drin gelegen! Ach ja: und warum muss ein deutscher Sänger auf einem deutschen Festival ausnahmslos englische Ansagen machen…?
Essen, Trinken und rumhängen ist angesagt während Ektomorf. Mir gefällt da der Grill mit dem Spiessbraten einiges besser.
Rob Rock
Der nächste Sänger hatte bereits gestern Abend einen Kurzauftritt: Rob Rock. Der Amerikaner ist bekannt durch sein Mitwirken bei Impellitteri, M.A.R.S., Avantasia und natürlich auch Axel Rudi Pell. Heute präsentiert er mit seiner Band einen Querschnitt seines Schaffens, denn Rob Rock hat auch einige Solo Alben veröffentlicht. Es wird Classic Rock der feinen Sorte geboten mit einem aussergewöhnlichem Sänger, trotzdem finde ich die ganze Geschichte recht mau. Irgendwie hab ich mir mehr erhofft…
Stryper
Jetzt ist aber endlich Zeit für die Band, auf die ich mich wohl fast am meisten gefreut habe… Als alter Glam Metal Fan hab ich in den 80ern natürlich auch Stryper gehört, ihre alten Werke brauchen sich nicht vor den grossen Classics zu verstecken. Hier und heute sehe ich sie nun endlich das erste Mal live on Stage! Etwas Skepsis habe ich zwar, denn das aktuelle Album „No more hell to pay“ ist nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Aber da das Motto des Festivals ja „Back to the Eighties“ lautet, hoffe ich auch mal darauf… und mit mir wohl auch die zahlreichen weiteren Fans: es laufen erstaunlich viele Leute mit Stryper Shirts rum, einige sind sogar komplett in gelb / schwarz unterwegs!
Stryper legen los mit dem „Sing – Along Song“ und ab da gibt’s in der Tat eine Zeitreise zurück in die 80’er! Zwar ist das Outfit mittlerweile eher neutral – einzig die Gitarren sind noch in den alten Farben gehalten. Michael Sweet ist gut bei Stimme und auch die übrigen Jungs haben das rocken ganz offensichtlich nicht verlernt. Aber die Songauswahl – herrlichst! Sieben der zehn Songs stammen von den ersten drei Veröffentlichungen der Kalifornier, mit „Shout it out Loud“ ist noch ein Kiss-Cover dabei und die Balladen sind komplett gestrichen! So geht das, lieber Michael Voss… Vom neuen Album gibt’s nur „Marching into Battle“ zu hören, und selbst dies tönt live recht akzeptabel. Fanzit: als Stryper mit „To Hell with the Devil“ ihren Set beenden, bin nicht nur ich hellauf begeistert! Eines der besten Konzerte des Festivals!
Setlist Stryper
- Sing-Along Song
- Loud’n’Clear
- Reach out
- Calling on you
- Free
- Shout it out loud
- Marching into Battle
- All for one
- Soldiers under Command
- To hell with the Devil
Und der nächste abrupte Stilwechsel: von „christlichem“ Glam Metal zu derbstem Florida Death Metal. Obituary sind an der Reihe, es beginnt tüchtig zu regnen und so verziehe ich mich nach einem Besuch bei meiner Lieblingsfressbude ins halbwegs trockene Pressezelt. Dort sind Katon W. De Pena und die übrigen Hirax Member umringt von allen möglichen Leuten… Als dann plötzlich eine Art Guggenmusik unter dem Gegröle einiger Leute da auftaucht, ergreife ich die Flucht – immerhin hat der Regen aufgehört und ich kann noch etwas auf der Shoppingmeile rumstreunen. Auf dem Festival gibt’s eh alles Mögliche zu kaufen, aber der Stand mit dem Motto „Holz isch heimelig“ (oder so…), an dem Holzdildos und Holzvibratoren angeboten werden, find ich schon recht speziell… Und während eines solchen Spaziergangs kann man auch das übrige Publikum etwas begutachten. Dass der grösste Teil irgendwelche Band Shirts trägt, ist logisch. Aber es hatte auch einige wirklich coole, originelle Sachen… Zum Beispiel das Girl mit folgendem Shirt: „ich bin nicht zickig, ich bin emotionsflexibel“… Oder die simple Erkenntnis: „es gibt nur zwei Arten von Musik: Heavy Metal und Scheisse!“
Unisonic
Nachdem Obituary endlich fertig gelärmt haben, freue ich mich auf eine weitere Premiere. Natürlich hab ich Kai Hansen und Michi Kiske schon live erlebt, auch zusammen, aber noch nicht mit Unisonic. Ich bin ehrlich gesagt nicht allzu vertraut mit dem Material von Unisonic, aber im Gegensatz zu Rob Rock als Beispiel packen mich diese Songs. Kai’s Gitarre steigt zwar gleich zu Beginn komplett aus, aber der Typ nimmt das mit Humor und lacht sich eins, während er ein neues Arbeitsgerät erhält. Michi Kiske singt wieder wie ein junger Gott und auch er zeigt seine humorvolle Seite: er wundert sich über die Songs auf der Setlist, die er nicht kennt. Ist ja auch noch diejenige von Stryper, die er da studiert…
Unisonic präsentieren auch zwei Songs vom neuen Album, welches in wenigen Wochen erscheint und bei „Exceptional“ scheint die Sonne und es regnet gleichzeitig! Kiske meint wohl zu Recht „sowas gibt’s nur bei Unisonic …“ Was zum Glück nicht fehlt, ist auch der eine oder andere Helloween Hammer. „March of Time“ wird in einer unglaublich schnellen Version gezockt (zum Glück war mein Nacken schon vorher zur Sau, dieses Tempo wäre zu viel gewesen…) und „I want out“ beendet nach einer Stunde einen starken Set. Beide Daumen hoch! Und jetzt sollte ich mir endlich mal das Album zulegen… (Anm. pam: Lies auch mal die Review von Tanja).
Setliste Unisonic
- Unisonic
- Never too late
- For the Kingdom
- Star Rider
- My Sanctuary
- King for a Day
- Exceptional
- March of Time
- We rise
- I want out
Hat jemand die Stilwechsel wieder bemerkt…? Denn jetzt sind Anthrax angekündigt. Meine Meinung zum Thrash ist langsam wohl bekannt – und so lasse ich zum Entsetzen meiner Kollegen diesen Gig links liegen. Ich höre anschliessend, dass die New Yorker sackstark gewesen sein sollen, einige sprechen vom besten Gig des Festivals. Ich kann dazu leider nicht mehr sagen. Sorry, Pam… (pam: Kaufi, das wird sich auf die Grösse deines Weihnachtsgeschenks auswirken!)
Europe
Ich freue mich jetzt auf eine weitere Band, die ich in den 80ern fast vergöttert habe. Und auch hier hoffe ich, dass Europe dem Festival Motto Ehre erweisen. Es ist jedenfalls genial, die Herren Tempest, Norum, Levén, Haugland und Michaeli wieder auf der Bühne zu erleben!
Die Schweden beginnen ihren 75-minütigen Set mit einem Doppelschlag vom aktuellen Album „Bag of Bones“, bevor mit „Superstitious“ endlich der erste Oldie auftaucht. „Scream of Anger“ wird frenetisch abgefeiert und auch die zweite Nummer vom Wings of Tomorrow Album, „Wasted Time“, entwickelt sich zu einem Höhepunkt. Europe sind hoch motiviert und spielfreudig, aber leider greifen sie Setlist-mässig doch etwas daneben. Denn trotz guter Kritiken vermochten mich die drei Alben seit dem Comeback nicht restlos zu überzeugen. Und hier ist die Hälfte des Programms gefüllt mit neueren Songs, so müssen das ultrageile „Seven Doors Hotel“, all die Kracher von „Prisoners in Paradise“ und sogar die Killerballade „Carrie“ über die Klinge springen. Na gut – der letzte Punkt ist verschmerzbar, denn immerhin gibt’s „Girl from Lebanon“!
Von vielen Leuten werden Europe auf eine Nummer reduziert. Und wenn es jetzt heisst, dass hier niemand diesen Song hören will, dann ist das einfach eine Lüge. Denn bei „The final Countdown“ dreht das Publikum völlig am Rad, da steht keiner mehr still! Wer’s nicht glaubt, möge sich bei Youtube umsehen, da gibt’s filmische Beweise… Schlussendlich ist es ein versöhnlicher Abschluss eines an und für sich gutes Konzert, bei der man einfach eine härtere und ältere Setlist benötigt hätte.
Setliste Europe
- Riches to Rags
- Firebox
- Superstitious
- Scream of Anger
- No Stone unturned
- Wasted Time
- Girl from Lebanon
- Drum Solo
- Sign of the Times
- Demon Head
- Love is not the Enemy
- Let the good Times rock
- The Beast
- Rock the Night
- Last Look at Eden*
- The final Countdown*
*Zugaben
Delain
Ich hab ein grosses Dilemma. Zwei Bands, die ich ums Verrecken sehen will, spielen zur gleichen Zeit! Ich entscheide mich, den Beginn von Delain zu fotografieren, aber in der Halle verzögert sich der Start eine gefühlte halbe Ewigkeit. Die Holländer mit ihrer hübschen Frontfrau Charlotte Wessels erfreuen die wenigen Fans mit dem Doppelpack „Go away“ und „Get the Devil out of me“, danach heisst es für mich: raus ins Getümmel!
Twisted Sister
Twisted Sister sind bereits auf der Bühne und brettern der entfesselten Meute „Stay Hungry“ um die Ohren. Erfreulich für die Fotografen: man muss offenbar nicht nach drei Songs aus dem Fotograben raus, man darf die komplette Show fotografieren! Ich gehe aber dann doch bald wieder raus, will die Party auch sonst noch etwas geniessen…
Dee Snider ist in absoluter Hochform. Seine Sprüche und Ansagen sind einfach herrlich! Sei es die Hasstirade gegen Mutter Natur wegen des Wetters oder die Ansage zur Horror-Terria: da meinte der Gute, dass sie diese Songs zum ersten Mal hier spielen und muss sich von Gitarrist Jay Jay French eines Besseren belehren lassen. Lapidarer Kommentar: „Ok, then we skip it!“ Was natürlich nicht passierte… Die BYH!!! Hymne folgt sehr früh, “We’re not gonna take it” ist einmal mehr ein unfassbar geiler Moment hier in Balingen!
Auch Jay Jay ist gut am Mikrofon, als er eine mehrminütige, herrlich böse Tirade über all die Casting Shows vom Stapel lässt und danach Lemmy huldigt. Und jetzt frage mich wieder, warum Motörhead Songs eigentlich ganz gut tönen, wenn sie NICHT von Motörhead gespielt werden (Anm. pam: Geburtstagsgeschenk ist auch grad gestrichen …) „Born to raise Hell“ kickt jedenfalls reihenweise den Leuten in den Allerwertesten!
Ich gehe nochmals rasch in die Halle und will noch etwas mehr von Delain sehen. Aber die scheinen den Set heftig gekürzt zu haben, denn trotz des späteren Beginns sind sie fast pünktlich fertig. So sehe ich nur noch die letzten Minuten von „We are the Others“. Schade, schade – davon hätte ich wirklich gerne noch mehr gehabt!
Also wieder raus zu den verdrehten Schwestern. Da ist etwas ruhigere Stimmung bei „The Price“, aber spätestens beim Alltime Classic „I wanna Rock“ feiert das Publikum ohne Ende. Und das hört auch nicht auf mit den Zugaben „Come out and play“ und „S.M.F.“, zu welchem verspätet das Abschlussfeuerwerk gezündet wird.
Setliste Twisted Sister
- Stay hungry
- Shoot ‘em down
- You can’t stop Rock’n’Roll
- Captain Howdy
- Street Justice
- We’re not gonna take it
- The Kids are back
- I believe in Rock’n’Roll
- Born to raise Hell
- The Fire still burns
- The Price
- Burn in Hell
- I wanna Rock
- Come out and play*
- S.M.F.*
*Zugaben
Ein letztes Mal nehm ich nochmals den Weg in die Halle auf mich, um die US Power Metaller „Omen“ zu begutachten – und um die letzten Bons in Bier umzuwandeln. Ähnlich wie Warlord oder Riot V kann ich mir die Band auch gut auf dem KIT vorstellen. Ist jedenfalls nett, da mal noch reinzuhören.
Somit endet ein Festival, welches fraglos wesentlich mehr Highs als Lows zu bieten hatte. Victory, Stryper, Twisted Sister, ARP, Bullet, Kissin‘ Dynamite – alles grossartige Shows! Und wirklich schlecht war glaub’s niemand…
Das Fanzit und ein paar Wort zum Wetter
Ich weiss ja nicht, wer da für das Wetter zuständig ist. Petrus? Ein Wettergott? Oder gibt’s da ein Büro mit zig Angestellten, von denen jeder einen Bereich zu bewirtschaften hat? Wenn dem so ist, dann ist der Typ, der für Balingen zuständig ist, ein verdammter Metalhead! Die wirklich miesen Wetterprognosen trafen kaum zu. Am Freitag hat’s zum offiziellen Konzertende kurz geregnet – offenbar hat er der Wettermacher aber gemerkt, dass ARP überziehen! Und am Samstag hat’s auch nur ganz kurze Schauer gegeben – und ein Hagelsturm ist knapp am Festival vorbeigezogen! Man erzählte mir, dass das BYH!!! deswegen kurz vor dem Abbruch stand…! Also über das Wetter darf sich da jetzt definitiv keiner beklagen, das hätte alles ganz, ganz anders kommen können! Danke an die zuständige Stelle dafür… \m/ !
Der Abschluss ist eine letzte äusserst amüsante Taxifahrt mit unserem Lieblingsfahrer und im Hotel angekommen gibt’s auch die letzten Bierchen. Ich verkrümel mich ins Bett, bevor der Beizer die Schnäpse hervornimmt. Was sich am nächsten Tag als gute Entscheidung erweist…
Nächstes Jahr ist dann das 20-jährige Jubiläum des Bang Your Head!!! Festivals. Wichtigste Information dazu: es geht einen Tag länger! Was meine Leber und mein Nacken nicht wirklich freut… Zudem sollen nur Bands auftreten, die bereits schon da gespielt haben. Meine Hoffnung auf Def Leppard als Headliner und auf Airbourne sind zertrümmert… Erste Bands sind natürlich bereits bekannt: W.A.S.P., Exciter in Originalbesetzung, Morgana Lefay, Pretty Maids, Tank, Omen, Primordial, Hirax und Y&T. Da anzunehmen ist, dass da noch einiges kommt, was mir passen sollte, werd ich wohl auch wieder nach Balingen pilgern. Das Hotel wird jedenfalls vorsorglich reserviert – und wenn Sabaton Headliner sein sollten, krieg ich noch drei Bier für eine gewonnene Wette!