Einen Übersong, einen Hitparaden-Song und sonst die gewohnte Elu-Qualität made in Switzerland …
(Das war mein erster Eindruck … doch ganz so einfach ist es dann doch nicht …).
Switzerland ist bezeichnend für Origins. Obwohl bei Eluveitie die Anteile der Schweizer CD-Käufer und Konzertbesucher wohl nur noch im einstelligen Prozentbereich sind, besinnen sich Eluveitie mehr denn je auf ihre Wurzeln. Geht das überhaupt, bei einer Band die sich „Ich – der Helvetier“ nennt und praktisch ausschliesslich über unsere Vorfahren zu keltischer Zeit singt?
Nun, man nenne mal das Album „Origins“ (Ursprung, Wurzeln) und schon setzt man all dem einen oben drauf. Noch nicht genug? Dann veröffentlich man das neue Meisterwerk am Schweizer Nationalfeiertag, dem 1. August 2014. Da wär ich nicht überrascht, wenn man die Band dann auf dem Rütli antrifft … (wobei gemäss Chrigel war der 1. August gar nicht so geplant, hat sich grad so ergeben).
Noch nicht genug? Dann braucht es noch einen massentauglichen Song, der das besingt, was die Schweiz landschaftlich am meisten prägt: Unsere Berge. Und wenn die Rufen, sind Chrigel und seine Frauen und Mannen nicht weit. Damit den Ruf aber auch wirklich alle verstehen, nehme man diesen nebst der englischen Originalversion (The Call Of The Mountains) in allen vier Landesprachen auf – Schweizerdeutsch „De Ruef vo de Bärge“, Französisch „L’Appel Des Montagnes“, Italienisch „Il Richiamo Dei Monti“ (Merlins Favorit) und selbst auf Romanisch „Il Clom Dallas Muntognas“. Letzterer habe ich mal durch rätoromanische Ohren prüfen lassen. Die Aussprache ist mehrheitlich sehr gut – der Hörer hat zuerst gar nicht gemerkt, dass es keine Muttersprachlerin war, die da singt. Beim zweiten hinhören gab es dann doch ein paar Nuancen. Zeigt aber, dass das kein Schnellschuss war, sondern man sich mit den Versionen entsprechend Zeit genommen hat.
Das Ganze wäre wohl bei den meisten anderen Bands zu viel Pathos, zu viel des Guten. Oder man stelle sich mal vor, wenn Krokus das machen würde? Kitschig sondergleichen. Etwas kitschig ist aber „The Call Of The Mountains“ selbst bei unseren aktuellen Schweizer Folk Death-Metal-Göttern. Es ist zu offensichtlich, dass dieser Song in erster Linie für die Single-Hitparade und somit fürs Radio geschrieben wurde – zumindest hat man diesen Eindruck beim ersten Anhören. Dieser wird definitiv polarisieren. Ich höre jetzt schon die üblichen Kommerzschreier. Bis jetzt war sich Elu ja auch immer sehr treu geblieben und der Versuchung einen massentauglichen Song zu schreiben widerstanden. Bei „The Call Of The Mountains“ will man zumindest – und das zu Recht – ein paar Krümel mehr, vom ganz grossen Kuchen abbekommen. Mehr als Krümel liegen für eine Metalband ja sowieso nicht drin.
Nun, ich persönlich finde das Konzept mit den vier Landessprachen extrem cool. Auch wenn es dann von anderen Bands in der Vergangenheit auch schon sehr peinliche Sachen in ähnlicher Richtung gab. Man denke da zum Beispiel die zig Sprachversionen von Manowar bei „Father“. Da sich aber Elu wie oben schon geschrieben, sich der Sache mit anderen Sprachen und auch Aussprachen seriös auseinandergesetzt hat, hat man dieses Riff gut umschifft. Die Melodie des Songs ist jedoch für Elu-Verhältnisse schon sehr, sehr bewusst gewählt und so wie ich der erste wäre, der der Band eine Single-Platzierung und Radio-Airplay wünschen würde, mache ich da einen kleinen Abstrich. Und auch ob es den abschliessende Kinderchor aus Winterthur wirklich braucht, lass ich jeden selber urteilen. Zusammen mit dem Konzept der Sprachen gleicht sich das aber wieder aus. Somit bleib ich hier gutschweizerisch mal neutral und bin gespannt auf die allgemeinen Reaktionen.
Vorweg an ewig gestrigen die Kommerzschreier: Wo Eluveitie drauf steht, ist in erster Linie immer noch Death Metal drin und solange ein SRF3 schon einen AC/DC Song ankündigt, als wäre es Cannibal Corpse sehe ich noch weit kein Ausverkauf-Schild am Horizont. Und gemäss Chrigel ist ihm dies einerseits egal was die Lästerer sagen und andererseits, hat der Song immer noch zu viele Beats pro Minute (da gibt’s doch tatsächlich Vorgaben) und zu viele harte Gitarren, dass er ins normale SRF-Programm aufgenommen werden würde. Recht hat er und somit definitiv two Thumbs ab und ich freu mich jetzt eigentlich nur noch drauf, diesen endlich mal live zu hören.
Zwischenfazit: Als Schweizer und Helvetier bin ich natürlich wie wohl die meisten Metalheads hier einfach mal stolz auf unsere Elu-Acht oder schweizerischer „Elu-Nati“. Cool, dass wir nach Krokus wieder mal eine nicht nur Avantgarde-Insider-/Kult-Band hervorbringen, sondern auch eine die international wirklich Erfolg hat. Und der 1. August verdient dieses Jahr definitiv ein, zwei Raketen mehr!
So, jetzt aber mal der Reihe nach.
Wie auch schon „Helvetios“ wird das Album mit der markanten Worte vom schottischen Schauspieler Alexander Morton eröffnet. Dieses Mal wird er unterstützt durch die Stimme der jungen Emily Clays – ein britisches, 11jähriges „voice-over-kid“ – welche sonst vor allem Werbung vertont. Nebst den gesprochenen Texten von den beiden führt vor allem der instrumentale Teil – ein Mix zwischen der Filmmusik von Braveheart und dem letzten Mohikaner – zu einer ersten Auferstehung der Unterarmhärchen. Bei diesem akustischen Intro erstaunt nicht, dass immer wie die Frage nach der Fortsetzung zu „Evocation I – The Arcane Dominion“ aufkommt. Dazu können wir mitteilen, dass uns Chrigel vor kurzem erzählt hat, dass mit dieser schon sehr bald zu rechnen ist …
Zurück zu Origins. Der Opener führt ein in eine Art Konzeptalbum. Von offizieller Seite hört sich das folgendermassen an:
“ORIGINS beschäftigt sich tiefgreifend mit keltischer Mythologie, oder, etwas präziser, mit ätiologischen Sagen aus Gallien im Besonderen. Dementsprechend begegnen uns sehr mythische und spirituelle Themen auf diesem Album, Themen die wir in Zusammenarbeit mit diversen Wissenschaftlern und Universitäten wissenschaftlich aufarbeiteten. Viele Aspekte der gallischen Mythologie und Spiritualität bleiben jedoch im Dunkeln, während sich andere wie ein roter Faden durch die Thematik ziehen – wie zum Beispiel diese eminente, doch gleichzeitig geheimnisvolle und unbekannte Gottheit, von der die Gallier abzustammen glaubten und welche mit dem römischen chthonischen Gott Dis Pater verglichen wurde. Heute können wir nicht mehr sagen welcher gallische Gott dies genau war. Gemäss unserem Wissensstand ist es jedoch wahrscheinlich, dass wir es mit Sucellos zu tun haben. Im Laufe der Geschichte taucht dieser immer wieder auf – von uralten spirituellen Bräuchen alter gallischer Stämme des heutigen Nordspaniens bis zu späteren Statuen in den Gebieten der heuten Schweiz, Frankreich, und anderswo. Vielleicht ist er dieser geheimnisvolle Namenlose.“
Und so heisst auch der zweite Track „The Nameless“. Ich habe Origins auf Kopfhörern zigmal durchgehört und normalerweise wirkt ja ein Album immer besser, wenn dieses um die Ohren umschlingend seine voll Kraft auswirken kann. Aber bei Origins ist es bei mir gleich umgekehrt. Erst als ich mal das Büro für mich selber hatte und das neue Album von Eluveitie mal richtig aus den Boxen knallen konnte, fing das Album bei mir zu wirken an. In anderen Worten hatte ich schon fast unerfüllbare Erwartungen an die neue Scheibe durch das bisher Gebotene, war dann aber für längere Zeit etwas enttäuscht und wollte mir bewusst länger Zeit nehmen für diese Review, um keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Und siehe da, jetzt erfreue ich mich nach dem Intro auch schon ziemlich deftig an „The Nameless“. Und der ist eigentlich ganz typisch für das neue Album. Chrigel bestätigte auch meinen ersten Eindruck sowohl live – wo im 2014 bereits der eine oder andere neue Song gespielt wurde – und jetzt auch ab Konserve, dass einerseits die Gitarren mehr Auslauf erhalten haben und das Album für Elu-Verhältnisse auch rifflastiger wurde. Die sonst und immer noch sehr markanten Flöten wurde etwas zurückgenommen. Und anderseits hinterlässt auch Nicole mehr Spuren als ihre Vorgängerin. Chrigel ist richtiggehend begeistert von ihren Fähigkeiten und die nutzt man auf Origins ausgiebig aus.
Sowohl die markanteren Riffs als auch die komplexeren und markanteren Geigenmelodien tun dem Album sehr gut. Dazu kommt, dass sich auch der Gesang von Chrigel entwickelte – mehr halbcleanes und nicht mehr nur reine Growls (man versteht zumindest die englischen Texte schon mehrheitlich) – und bei Anna gehört es schon fast zur Tradition, dass ihre Stimme und ihr Beitrag von Album zu Album genialer wird. Sie würde manch einer Female-Fronted-Lady den Rang ablaufen.
Und „The Nameless“ startet wie eine Filmmusik, wo die Spannung sehr schnell aufgebaut wird und nach wenigen Sekunden gibt’s kein Halten mehr. Dazu kommt ein melodiöser Refrain im typischen Stile von Eluveitie, aber dennoch hat dieser Song mehr Abwechslung drin, als bei einem Elu-Durchschnittssong. Im Mittelteil gibt es einen deftigen Break, wo man wieder an das Intro anknüpft. Aber nur für kurze Zeit, bis wieder die Powerdrums von Merlin einsetzen. Kurz vor Schluss hat dann auch Emily nochmals einen Textpart bevor wieder dieser Spannungsbogen im Stile eines Horrorfilms einsetzt und dem ganzen ein abruptes Ende setzt.
Auch „From Darkness“ nutzt die keltisch-irischen Instrumentierung der Achtertruppe für den Einstieg, bevor dann Merlin wieder alle niedertrommelt (das meine ich positiv). Der Einstieg in den Refrain erinnert mich ein bisschen an „Thousandfold“ – was bei mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert und die Ohren spitzt, handelt es sich doch bei diesem Elu-Klassiker um einen meiner Lieblinge. Auch beim dritten Song sind mehr Riffs und vor allem mehr „Geigenriffs“ präsent. Und einmal mehr find ich Merlins schnelle Geprügle vor allem gegen Ende extremst geil. Hm, auch dieser Song blieb mir bei den ersten Hördurchgängen kaum hängen und jetzt bin ich hin und weg.
Weiter geht’s mit „Celtos“ und wie es schon fast Usanz ist bei Origins, fängt auch dieser langsam an aber wird dann nicht ganz so niederknüppelt. Es bleibt ein Hüpf- und Mittanzsong. Der könnte live ganz gut kommen. Vor allem wenn genug Platz vorhanden ist. Und mit etwas Text lernen kann dann auch ein Nichtgrowler zumindest den Refrain gut mitsingen (beim Rest in gallischer Sprache wird’s wohl etwas schwieriger …). Dieser Song gehört definitiv in die Live-Setliste!
„Virunus“ startet schon fast bliggmässig mit einem Hackbrett ganz vielsprechend – nicht wegen Bligg, sondern wegen dem Hackbrett, was eine ganz neue Note bzw. Sound einbringt. Dann geht dieses im Metal-Gewitter ziemlich unter. Eigentlich auch ein ganz gutes Stück, aber kann für meinen Geschmack mit dem Bisherigen nicht ganz mithalten. Vielleicht nicht ganz so harmonisch aufgebaut wie die Vorgänger. Aber das Hackbrett darf gerne wieder mal mit eingepackt werden.
Damit sind wir schon mit dem ersten Drittel des 51 minütigen (!) Albums um. Zeit für ein Intermezzo mit „Nothing“ bevor dann der bereits am Anfang dieser Review breigetretene Ohrenwurm „The Call Of Mountains“ auf unsere Ohren niederprasselt. Das gibt uns doch ein bisschen Zeit, mal das Cover zu betrachten und uns über dessen Bedeutung aufklären zu lassen:
„Das Album Cover von Origins ist dem Hammer- bzw. Keulenförmigen “Heiligenschein” von Sucellos nachempfunden, wie er an einer Sucellos-Statue dargestellt ist, welche in einem Schrein eines gallo-römischen Haushalts im heutigen Frankreich gefunden wurde. Das Cover wurde unter der wissenschaftlichen Betreuung von Experten der Universität Zürich gestaltet.”
Das ist doch ein schöner Übergang zum nächsten Song … „Sucellos“. Dort prasselt nicht ein poppiger Refrain auf uns nieder, sondern die Schwerter (?) und Pfeile (?) zu Beginn von dem wieder bedeutend härteren Stück. Dieses war das erste vom neuen Album, welches ich anfangs Jahr live hörte und meine Erwartungen an Origins in die Höhe schnellen liess. Zu Recht. Nicht viel Schnicknack, mehr Death, weniger Folk und somit wohl mehr Pogo. Doch trotz aller Härte ist dieser Song – wie alle anderen auch – ein gutes Beispiel, wie perfekt die Scheibe produziert ist. Wo es bei anderen Bands mit so vielen Instrumenten und deftigen Drums schnell mal zu einem unappetitlichen Brei verkommt, bleibt bei Elu alles clean und so man will jedes einzelne Instrument auch für hörgeschädigte wie mich raushörbar. Nicht der beste aber vielleicht der wichtigste Song auf dem Album. Dieser hält das ganze Gefüge zusammen und wird sowohl ältere als auch neuere Fans – mal abgesehen die die bisher nur dem Ruf der Berge gefolgt sind – glücklich machen.
„And there was nothing…“, teilt uns Alexander Morton zu Beginn der Nr. 9 „Inception“ mit. Und mehr gibt’s eigentlich kaum beizufügen. Typisch Elu – bis auf den Chor mit den gesungen „Ahhahahhhhhahhas“ im Hintergrund. Grad noch hörbar, aber nicht zu dominant, so dass es nicht zur Powermetal-Nummer verkommt. Mir gefällt’s, da ich ja nicht genug von bombastischen Chören bekommen kann, aber ich respektiere dieser Kompromiss, weil es sonst in der Tat nicht mehr Eluveitie wäre.
Wieder mehr ins Midtempo geht’s mit „Vianna“ bzw. mit der schönen Stimme von Anna. Sie gibt’s hier schon fast zerbrechlich. So jung und so clean hat sie sich noch nie angehört. Könnte das Elu-Fussvolk auch in zwei Lager sprengen. Aber noch einmal sei gesagt: Auch wenn es mal etwas ruhiger im Gesang zu und her geht, wenn mal das Tempo gedrosselt wird, die Gitarren bleiben jederzeit hart, sehr hart. Es soll mir also auch hier keiner mit Ballade oder so kommen. Und falls doch, dann soll er doch dazu mal Päärlitanzen und eine Balladenkönigin abschleppen.
„The Silver Sister“ übernimmt die undankbare Aufgabe des Füllers – wenn es den einen gibt auf Origins. Auf jeder anderen Folk-Metal-Platte wäre es ein Highlight. Definitiv ein Highlight ist für mich „King“. Der Anfangs erwähnte Übersong. Für mich jetzt schon einer der geilsten Eluveitie-Songs ever. Die Gitarren-Riffs sind einfach der Hammer. Und der restliche Elu-Eintopf schmeckt eh immer. Und wenn dann Nicole nach zwei Dritteln nach dem „Go“ von Chrigel so richtig losfiddelt … dann weiss man einmal mehr, was Elu an der Deutschen Fiddlerin hat. Eine unbestrittene Bereicherung für den Stamm der Helvetier.
Auch Chrigel scheint „King“ zu gefallen:
“King” erzählt von einer beeindruckenden und ebenso auch mythenumwobenen Persönlichkeit der gallischen Geschichte: Dem hohen König Ambicatus. Und genauso kraftvoll wie der schillernde Herrscher kommt, so glauben wir, auch der Song daher: King” bewegt sich im Midtempo Bereich und groovt. Und das richtig. Wir versuchten, die Vehemenz, die Stärke und majestätische Erhabenheit der historischen Figur Ambicatus musikalisch einzufangen, wobei aber auch der stark mythologische Charakter von Ambicatus’ Geschichte zum Tragen kommt – “King” ist gleichwohl ein sehr folkiger Track und gerade der Instrumental-Part des Songs geht hier aufs Ganze. Pure fucking folk metal! Ich hoffe, Euch gefällt “King” genauso gut wie uns!“
Chrigel, das tut er! Und da gibt’s eigentlich gar nichts hinzuzufügen, ausser dass dieser Song eine glatte 10Plus ist!
Der Rest hat es ja jetzt eigentlich ziemlich schwer, nachdem die Messlatte so hoch eingestellt ist. Aber selbst Nr. 13 bis 16 fallen – inklusive einem weiteren Kurzauftritt von Emily („Ogmios“) und einem Haufen Fans („The Day Of Strife“) nicht ab – insbesondere „Carry The Torch“ wo man doch tatsächlich ein Gitarrensolo hört. Schon erstaunlich, wie Chrigel und seine Truppe trotz fast seit Helvetios ständigem Touren, Re-Release von den ersten beiden Alben es schafften, in der doch kurzen Zeit seit „Helvetios“, ein Album mit 16 Songs auf solch hohem Niveau – das nie wirklich einbricht – abzuliefern. Ich ziehe meinen Hut und erbiete meinen allergrössten Respekt. Gut, zumindest kam Chrigel gemäss eigener Aussage nie dazu, sein seit Jahren defektes Gartentürli zu reparieren. Das macht ihn ja doch wieder etwas menschlicher, bevor wir in ihm den Namenlosen sehen …
Mit „Eternity“ als Outro schliesst sich dann auch der Kreis zum Beginn des Albums und fadet schön aus, so dass man das gehörte mal einfach verdauen kann.
Fanzit: Gibt es ein Eluveitie-Album das schlecht ist? Oder anders gefragt, dass nicht hammermässig ist? Für mich nicht. Für mich haben alle ihren Reiz und bei allen sind sich die acht Helvetier bisher immer treu geblieben. Dies trifft auch auf „Origins“ zu. Was Origins von den bisherigen Album unterscheidet, ist die zusätzliche Erfahrung – insbesondere im Studio beim abmischen. Perfekter kann man ein Album mit so vielen Instrumenten – die nicht für einander geschaffen wurden – soundmässig nicht hinkriegen. Dafür gibt’s schon mal eine glatte 10. Von den Songs her brauchte ich eine Weile, bis ich bei allen voll drin war. Diese sind mehrheitlich auch noch komplexer geworden als auf früheren Alben. Perfekt ist der Mix zwischen Ruhigeren, Akustischem und Härte bzw. Metal, letzteres behält jedoch jederzeit die Überhand und bildet die Basis. Vor allem die Gitarren bringen mehr Riffs ein – sogar mal ein Solo – und die Violine geigt was das Zeug bzw. die Saiten und Rosshaare halten. Somit braucht es auch mehr Durchgänge, bis man einen Überblick hat. Dafür ist es dann nachhaltig und nachhaltig muss für mich eine Scheibe sein, damit es eine Topbewertung erhält. Es gibt eigentlich nur eine Losung: „Kaufen!“. Und wenn das Album keine Auszeichnung bei den Swiss Music Awards erhält, dann können die dort definitiv einpacken – ernst nimmt die dann keine mehr – ausser die Fans haben wieder die alleinige Stimme …
PS: Diverse Informationen im Text vom Metalinside-Interview mit Chrigel im Juli 2014.
Trackliste
- Origins
- The Nameless
- From Darkness
- Celtos
- Virunus
- Nothing
- The Call Of The Mountains
- Sucellos
- Inception
- Vianna
- The Silver Sister
- King
- The Day Of Strife
- Ogmios
- Carry The Torch
- Eternity