Rock the Ring Festival in Hinwil ZH
So, 22. Juni 2014

Rock the Ring 2014 – ZZ Top, Krokus, China, Black Label Society u.m.

Autobahnkreisel Betzholz (Hinwil, CH)
13.07.2014

Rock the Ring am Betzholzkreisel

Das erste Open–Air- Festival Rock The Ring im Betzholzkreisel bei Hinwil ist vorbei. Mit rund 24‘000 Besucher von Freitag bis Sonntag darf dieses Festival als gelungen verbucht werden. Zudem war Petrus gnädig und bescherte prächtiges Open Air Wetter.

Die Musikrichtungen der Bands bewegten sich vorwiegend im rockigen bis poprockigen Bereich. Für mich war dann aber vor allem der Sonntag interessant an dem uns unter anderem Zakk Wylde mit Black Label Society die Ehre gab.

Schon die Ankunft am Sonntag verlief völlig unkompliziert. Ab der Autobahnausfahrt war der Weg zu den Parkplätzen bestens ausgeschildert und Shuttle Busse fuhren die Besucher im 15 Minuten Takt vor den Eingang.

Schnell die Foto-/Medienpässe gekrallt und schon ging es ab ins Gewühle. Das Gelände war 1A gewählt für ein Festival dieser Grösse. Es hätte auch bei Regen gepasst. Der Betzholzkreisel ist an normalen Tagen, das Trainingsgelände des TCS. Teer, Kiesbelag und Wiese wechseln sich ab und sorgte so für genügend Sitz- und Liege-Möglichkeiten. Da das Gelände ein leichtes Gefälle zur Bühne aufweist, konnte man auch von weit hinten gut zur Bühne sehen.  Diverse Getränke– und Foodstände sorgten dafür, dass niemand zu kurz kam und vermittelte einem den Eindruck an einer „Chilbi“ zu sein. Merchandise-Stände und Bars waren ebenfalls zu finden und trugen zum guten Ambiente bei. Zudem roch es zwischendurch nach Kuh- und Schweinemist und erinnerte daran, dass wir uns auf dem Lande befinden.

Ja und dann wären da auch noch einige starke Bands, die den letzten Festivaltag abschlossen.

The Treatment

Bei unserem Eintreffen rockten schon die Engländer The Treatment im Betzholzkreisel die Bühne. Da wir etwas zu spät waren, kamen wir nur noch in den Genuss der zwei letzten Songs. Diese waren super abgemischt und dröhnten völlig klar und sauber aus den Boxen. Dem Publikum, das sich schon zahlreich vor der Bühne versammelt hatte, schien der Classic Rock der Britten zu gefallen. Die Reaktionen und der Applaus des Publikums waren dann aber doch etwas mager.

China

Ohne grosses Tamtam ging es auch mit den Schweizern China weiter, die stürmisch begrüsst wurden. Es ist nicht frech zu behaupten, bei Chinas Gitarristen Mack handelte es sich um einen Local Hero. Wohnt er doch mehr oder weniger gleich um die Ecke und ist in der Szene nicht unbekannt.  Auffallend war übrigens Eric St. Michaels (Vocals) mit seinem knallroten T-Shirt und Affenkopfmotiv. Denn der Rest der Band war dezent in schwarz gekleidet. Ewas Verwirrung sorgte bei mir der Keyboarder. Den hatte ich bis jetzt gar nie bemerkt. Aber was soll’s ….es passte. Chinas Sound war super abgemischt und lies nichts zu wünschen übrig. Backingvocals wurden von Don (B) und Claudio (G) beigesteuert und sorgten für zusätzliches Volumen. Einzige die Ballade sorgte für einen kleinen Dämpfer. Rockigere Songs wären angebracht gewesen, um dem Publikum etwas mehr Dampf unter den Ärschen zu machen. Obwohl China ihre Sache gut machte, flippten die Anwesenden nicht wirklich aus und blieben eher zurückhaltend.

Black Label Society

Bevor Zakk Wylde und seine Mannen von Black Label Society auf die Bühne kamen, wurde erstmals die obligatorische Marshallwand über die ganze Breite der Bühne aufgebaut. Einzige Lücke war da, wo das Drum platziert war. Kaum stand alles, dröhnten die ersten Töne des Intros im unverwechselbaren BLS–Sound durch das PA und der Schlagzeuger nahm mit breitem Grinsen seinen Platz ein. Da Zakk seine Bandkollegen fast wie Unterwäsche wechselt, wobei er diese gemäss bösen Zungen seltener wechselt, weiss ich bis jetzt nicht wer der Drummer war. Egal, Black Label Society zockten richtig geil los. Zakk bearbeitete seine Klampfe aufs Feinste und seine Haare flogen, dass es eine reine Freude war, im dabei zuzuschauen. Auch der Rest der Mannschaft stand in nichts hintendrein. Wie schon bei den vorherigen Bands war der Sound wieder top abgemischt und es gab nix zu meckern. Die Stimmung im Publikum war leider nicht übermässig euphorisch und der Applaus hätte besser ausfallen dürfen. Der „Golden Circle“ vor der Bühne, für den man übrigens separat zocken musste, war bei BLS fehl am Platz. Dahinter rockten aber die wenigen BLS–Jünger mächtig ab. Nach guten und viel zu kurzen 45 Minuten hiess es dann auch schon Bye Bye Zakk & Co.!

Krokus

Unterdessen füllte sich der „Golden Circle“ und die Leute strömten vor die Bühne. Krokus, die Urgesteine des Schweizer Hardrock, zog die Leute wie ein Magnet an. Die Solothurner Rocker sprachen vor allem das ältere Semester an, brachten aber auch die jüngere Generation zum Mitmachen. Nach den eher düsteren Klängen und schweren Grooves von BLS, schienen die Anwesenden die „ruhigeren“ Töne von Krokus richtig zu lieben. Marc Storace, Chris Von Rohr und Co. präsentierten sich energiegeladen, sympathisch und äusserst spielfreudig. Klassiker wie „Bedside Radio“, „Easy Rocker“ oder „Tokyo Nights“ wurden von den Fans mitgesungen. Neuere Songs wie „Hoodoo Woman“ kamen aber genauso gut an und liessen die Köpfe im Takt bewegen und den ein oder anderen zum ausflippen bringen. Die Stimmung unter den Besuchern fing bei Krokus erstmal an zu brodeln und es machte richtig Spass über das Menschenmeer zu blicken. Von der Soundqualität schreib ich schon gar nicht mehr, die war nämlich am Sonntag immer ausgezeichnet.

Nach den Schweizer Rockern betrat Peter Maffay die Bühne, was mir die Gelegenheit gab, mich nach Verpflegung umzusehen und dann in Ruhe das Bambi Goreng zu geniessen. Ich schreib extra nix über diesen Auftritt. Zum einen fand ich Peter Maffay am Sonntag fehl am Platz und zum anderen gefällt mir persönlich seine Mucke nicht.

ZZ Top

Frisch gestärkt und ausgeruht, ging‘s bei ZZ Top wieder in den Fotograben. Seit über vier Jahrzehnten spielt das Trio übrigens in Originalbesetzung mit Billy Gibbons (G & V), Dusty Hill (B & V) und Drummer Frank Beard. Dies können die wenigsten Bands von sich behaupten. Die Herren aus Texas mit den langen Bärten, enterten die Bühne wie gewohnt mit Sonnenbrille, Trenchcoat und Cowboyhut und legten ihre altbekannte Show auf die Bretter. Frecher Bluesrock wechselt sich mit humorvollen Einlagen und genialem Sound ab und sind neben den langen Bärten, Markenzeichen von ZZ TOP. Ihr Kick Ass–Bluesrock trifft den Nagel auf den Kopf und bringt das Publikum richtig in Fahrt. Der „Golden Circle“ ist bumsvoll auch ausserhalb diesem wird bis in die letzte Reihe abgefeiert. Trotz Topstimmung und genialem Sound machte ich mich nach der Halbzeit auf den Weg nach Hause.

Das Rock The Ring Festival in Kürze zusammen gefasst: super Organisation, tolle Bands, gute Location und super Stimmung bei wunderbarem Wetter!

Fotos vom Rock The Ring Tag 3 (Sabi)


Wie fandet ihr das Festival?

13.07.2014
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