Perfekter Mittelalter Rock der Spass macht.
Schon das Intro zaubert dir ein Lächeln ins Gesicht. Schliesse deine Augen und du befindest dich direkt in mittelalterlichen Gassen, die Eselsmesse wird durch Rufe einer Prozession angekündigt. Ich mag es wenn mir meine Phantasie nur schon durch die ersten paar Worte und Klänge des Intros Bilder in den Kopf setzt.
Kann mir gut vorstellen, wie es damals bei dieser mittelalterlichen Veranstaltung zuging. Die Eselsmesse war eine Art Karneval als Erinnerung an die Flucht der Jungfrau Maria nach Ägypten. Ein junges Mädchen wurde auf den Rücken eines Esels gesetzt und zeremoniell durch den Ort zur Kirche geführt. Mit der Zeit entwickelte sich die Eselsmesse in eine Art Narrenfest in dessen Mittelpunkt eine Heilige Messe stand. Auch geht man davon aus, dass Heidnische Rituale wie die Saturnalien bei der Entstehung eine Rolle spielten. Die Messbesucher trugen Tierkostüme und antworteten dem Narrenbischof, beim Empfang des Segens mit Tierlauten und erotisch-zweideutigem Messgesang.
Nun aber zu den Liedern des Albums. Tanzwut machen ihrem Namen jede Ehre mit dem ersten Stück „Asinum Chorum“, es zuckt in meinen Beinen und ich möchte tanzen. Am liebsten wär ich jetzt irgendwo an einem Mittelalterspektakel oder auf einer grünen Wiese in der Sonne liegend den Sound von Tanzwut am geniessen. Schöne und teils auch lustige deutsche Texte sind dabei, „Eselskönig“ fällt mir dazu ein. Eignet sich auch gut zum mitsingen.
„Saturnalia“ ist rein von der Melodie her mein Favorit. Ich mag es wenn der Rhythmus ein bisschen schneller ist. Die Klänge der Trommeln bilden zusammen mit dem Dudelsack eine Melodie, welche dich zum hüpfen bringt.
Auch sind eher etwas schwerere, ruhigere Lieder auf dem Album zu finden, wie „Lux Hodie“ und „Rhoslese“. Spezielle Lieder, die in ihrer psalmodischen Art, perfekt aufs Album passen und die Eselsmesse lebendig erscheinen lassen.
Ich lasse mich treiben mit der Musik, kann mich gar nicht dagegen wehren. So geht es von Lied zu Lied weiter, alles perfekt aufeinander abgestimmt. Mittelalter Rock vom Feinsten.
Auch wenn es doch mehr die ruhigeren Liedern sind, die dieses Album schmücken, wird’s nicht langweilig. „Unsere Nacht“ zum Beispiel, ein in Deutsch gesungenes Duett. Die Stimmen passen wunderbar zueinander und haben mich sehr berührt. Obwohl ich ja nicht so der „Balladen“ Typ bin, gefällt’s mir wirklich gut.
„Zieh mit mir“, das letzte Lied auf diesem Album rundet die ganze Sache ab. Ein wunderschöner Abschluss. Wehmut und Abenteuer gehen ineinander über. Für mich eine gelungene Sache, die den Freunden des Mittelalter Rocks wärmstens zu empfehlen ist. Die Melodien ähneln sich schon, doch das Thema Eselsmesse wurde vollkommen getroffen und umgesetzt.
Sicherlich kann man parallelen zu Corvus Corax nicht abstreiten, finde ich jedoch nicht so tragisch. Für mich ein gelungenes Werk, welches es schafft, dass dieses mittelalterliche Ereignis lebendig erscheint.
Ich finde das Album macht Spass und werde es mir sicher noch oft anhören.
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Trackliste
- Intro
- Asinum Chorum
- Der Eselskönig
- Saturnalia
- Lux Hodie
- Rhoslese
- Unsere Nacht
- Siria
- Gregis Pastor Tityrus
- Par Deus
- Orientis Partibus
- Briesel Occultum
- Zieh mit mir