Fr, 22. August 2014

Holmens Rock

Götheborger Docks (Götheborg, SWE)
31.08.2014

Das fängt ja schon mal gut an – per Schiffs-Taxi geht’s zu den Docks in Göteborg, wo das Holmens Rock stattfindet. Nach den Bildern des letztjährigen Festivals, fand dies noch Open-Air statt, dieses Jahr in einem Zelt. Draussen steht aber weiterhin eine Bar wo DJs den ganzen Abend für gute Unterhaltung sorgen. Das Line-Up besteht aus schwedischen Bands, mehrheitlich aus Göteborg selber.

Um 18 Uhr geht es mit der ersten Band los: Deadheads. Das Publikum ist noch sehr spärlich anzählig, aber das scheint die Band nicht weiter zu stören. Die Songs werden mit grosser Freude gespielt, was sich dann eigentlich bei jeder Band heraus stellen wird – und so muss es doch auch sein. Hört man auf dem Album der Göteborger noch Klavier bei den Songs, so zocken sie Live ohne dieses. Das braucht es auch gar nicht, was die Jungs bieten ist schon mal ein starker Start und ein erstes Highlight in Sachen schwedischem Rock n`Roll. Getoppt wird dies noch als man zur Verstärkung Sängerin Annsofie und Bassist Olle von den Spiders auf die Bühne holt. Was für eine Show wenn Annsofie noch ihre Stimme und ihr Mundharmonika-Spiel dazu gibt. Dass die Deadheads auch einen grossartigen Humor haben, davon kann man sich bei dem Titel ihres ersten Albums überzeugen: This Is Deadheads First Album – It Includes Electric Guitars! Deadheads, eine Name den man sich merken sollte.

Bei Hypnos (nicht die tschechische Death Metal Band) muss man erstmal schauen ob da nicht wieder der junge Chris Cornell auf der Bühne steht. Gesanglich fehlt da auch nichts zu seinem Lookalike, aber natürlich wird hier selbsternannter Heavy Action Boogie Rock und nicht etwa Grunge oder Alternative Rock gespielt. Der Anfang ist noch ziemlich verhalten, aber danach steigert sich die Band von Song zu Song.

Es ist kurz vor 20 Uhr als mit Spiders die dritte lokale Band die Bühne betritt. Bei Ihnen stellt sich natürlich der Vergleich zu den momentan angesagten Blues Pills; beide aus Schweden und beide mit einer weiblichen Powerstimme am Mikro gesegnet. Ich würde aber die Spiders als rockiger einstufen und zudem haben sie mit der Mundharmonika ein weiteres Instrument in petto. Hat mich die Band als Support von Graveyard im Dezember 2012 im Mascotte noch nicht so überzeugt, so sieht dies nun anders aus. Die Band überzeugt, dies vor allem dank Frontfrau Annsofie.

Aus Stockholm folgen Free Fall, die mir bereits durch Ihren Kracher „Power & Volume“ bekannt waren. Die Band beginnt stark, vor allem dank dem Gesang von Kim Frannson und dem Gitarrenspiel von Mattias Bärjed. Sie mögen aber das Niveau nicht ganz halten und bringen die Menge erst wieder so richtig bei oben genanntem Song zum rocken. Wer auf guten Classic/Hard Rock steht, sollte auf alle Fälle mal in Ihr Album „Power & Volume“ reinhören.

Um 22.30 Uhr folgen Imperial State Electric. Die Band um Mastermind Nicke Andersson (Entombed, Hellacopters) spielte im Dezember 2013 zusammen mit Dregen (Hellacopters, Backyard Babies) im Komplex Klub in Zürich. Auch dieses Mal gab es Songs aus allen 3 Alben zu hören, so hörte man schon bald „Deja Vu“ von Ihrem Debüt Album. Bei „Stay The Night“ durfte dann Gitarrist Tobias Egge ans Mikrofon. Der Sound war wirklich klasse und die Stimmung super, auch bei neuen Songs wie „Reptile Brain“. Imperial State Electric lieferten eine grossartige Show ab, und wenn man sah wie viele danach das Festival verliessen, muss man hier vom eigentlichen Headliner sprechen. Ich war darüber doch sehr überrascht, denn nun folgte ja der eigentliche Headliner und vor allem Lokalmatador:

Hardcore Superstar! Mit ein wenig Verspätung traten nun die SleazeRocker um Sänger Jocke auf die Bühne und die Stimmung vor der Bühne explodierte gleich. Es passt nur zu gut, dass ihr Best-Of Album „Party Ain`t Over“ heisst, zum einen war das ganze Konzert eine einzige Party, zum anderen spielten sie ein Best-Of Set. Es ging schon gut los mit dem Krachern „Moonshine“, „Above The Law“ oder „Into Debauchery“. Hardcore Superstar hatten sichtlich Freude und Jocke sprang von einer Bühnenseite zur anderen, um die Fans noch mehr zu anheizen. Nach gut 45 Minuten ging das Licht aus und die Band verschwand von der Bühne. Kurz darauf folgte der einzige ruhige Konzertmoment: „Run To Your Mama“ – Hühnerhaut Feeling. Nach diesem Song ging es mit der Party weiter und schon bald folgte „We Don`t Celebrate Sundays“ und mit diesem Song auch das abrupte Ende. Denn nur gerade etwas mehr als 1 Stunde war vorbei; kurz aber intensiv kann man dem wohl sagen.

Ein kleines aber feines Festival, dass durch die Nähe zur Stadt, Platz und gute Bands überzeugen kann. Gerne wiedermal, zuerst geht’s aber wieder mit dem Taxi-Schiff zurück in den sicheren Hafen…


Wie fandet ihr das Festival?

31.08.2014
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