YES – Heaven & Earth

Progressive Rock
10.08.2014

Ich mache es mir jetzt mal etwas einfach, so wie es sich Yes offensichtlich beim Kreieren des aktuellen 21. Albums „Heaven & Earth“ auch getan haben und zitiere einen Kollegen. Thomas Kohlruss hat es nämlich auf den Babyblauen Seiten, der deutschsprachigen Prog-Enzyklopädie, bestens auf den Punkt gebracht: „Klingt fatal nach Roger Whittaker zu Gast im ZDF Fernsehgarten“. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine und es ist haarsträubend, wie das neue Album der Band, die stilprägend für das Genre Progressive Rock gewesen ist, durchweg zerrissen wird.

Dabei hat man sogar erneut Roy Thomas Baker mit an Bord geholt. Jenen Musikproduzenten, der bei Queen einen grossartigen Support in der Umsetzung ihrer ersten Alben ablieferte und Yes bereits in frühen Jahren zur Seite stand. Kann doch also gar nicht so schlimm sein, wie alle sagen!?

Vergleicht man zum Beispiel das 5. Studio Album „Close To The Edge“, welches als wichtigste Veröffentlichung der Band gilt, mit „Heaven & Earth“, dann liegen hierzwischen Welten. Natürlich liegen dazwischen auch 32 Jahre und wer sagt denn, dass man sich nicht weiterentwickeln oder verändern darf? Mir persönlich gefällt diese Veränderung jedoch ganz und gar nicht.

Als natürliche Einschlafhilfe dient dieses Album tatsächlich bestens, denn „Heaven & Earth“ hat eine sanfte, den Schlaf anstossende Wirkung und der Hörer profitiert langfristig von einer Ausgeglichenheit, die man mit schwerer und üppiger Kost im Stil von Slayer oder Dimmu Borgir niemals erzielen kann. Nun, Spass bei Seite. Richtig schlecht ist das Album ja nicht, nur belanglos und für Yes Verhältnisse wirklich sehr einfach gestrickt.

Vielleicht sollten sie den neuen Sänger Jon Davison beim nächsten Mal im Songwriting Prozess eher aussen vor lassen? Ausser Track 7 „It Was All We Knew“, der von Steve Howe komponiert wurde, hat der Neuling alle anderen sieben Songs stark beeinflusst und glänzt damit nicht unbedingt mit Ideenreichtum. Leider scheinen Yes somit meiner Meinung nach ihren Zenit was die Kreativität betrifft, endgültig überschritten zu haben. Mich konnte bereits der Auftritt im Volkshaus Zürich am 23. November 2011 schon nicht mehr gross beeindrucken.

 

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Trackliste

  1. Believe Again
  2. The Game
  3. Step Beyond
  4. To Ascend
  5. In A World Of Our Own
  6. Light Of The Ages
  7. It Was All We Knew
  8. Subway Wally

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 4/10



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10.08.2014
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