Vor einem Jahr ist ein Album erschienen, welches (hoffentlich nicht nur) mich völlig weggeblasen hat: „In Charge of the Scythe“ der Berliner Thunder and Lightning (siehe Review) Und jetzt künden die Hauptstädter ein Zückerli in Form einer EP an. Ich bin zwar ehrlich gesagt nicht so der Fan dieser Mini-LPs, aber wenn’s darum geht, dass man damit die Wartezeit auf ein neues, RICHTIGES Album verkürzt, dann passt das schon…
Thunder and Lightning präsentieren auf „Slice of Life“ drei brandneue Songs, dazu wurden zwei Songs neu aufgenommen, einer davon in einer „Accoustic“ Version.
Die drei neuen Songs machen jedenfalls schon mal Laune auf ein neues Album! Auffallend: alles geht in einem recht zügigen Tempo vor sich – Verschnaufpause wird dem Hörer keine gewährt. Das ist erneut klassischer Heavy Metal auf höchstem Niveau und dazu verdammt eingängig. Und bei „Journey of the Damned“ ist man enttäuscht, dass der Song nach nicht mal vier Minuten bereits zu Ende ist… „Man on the wire“ könnte dafür problemlos auch auf dem letzten Album stehen, der würde auch da eine gute Falle machen. „Low Winter Sun“ ist der längste Song und hier gehen die Jungs zwischenzeitlich auch mal etwas vom Gaspedal weg. Und genau diese Parts überzeugen auf ganzer Linie – ein absoluter Gänsehautrefrain, bei der die Stimme von Norman „Diddi“ Dittmar so richtig zur Geltung kommt.
„Thunder and Lighting“ vom 2008er Album „Purity“ dürfte möglicherweise sowas wie die Bandhymne sein und wird hier als „Reloaded“ präsentiert. Trotz Neuaufnahme – hier merkt man, dass dies ein älterer Song sein muss, denn der Unterschied zum neueren Material ist erheblich. Spass macht’s trotzdem, auch wenn die Nummer in meinen Ohren wesentlich „simpler“ ist als der neue Stoff.
„Horizon“ stammt von „Dimensions“ aus dem Jahr 2010 und wurde hier in einer Acoustic Version neu vertont. Leider kenne ich das Original nicht und so fehlt mir halt die Vergleichsmöglichkeit. Aber zumindest diese Version tönt recht gut, wobei einmal mehr vor allem der Gesang bärenstark ist.
Nun, wie gesagt finde ich EPs generell nicht so prickelnd. Aber Thunder and Lightning präsentieren hier ein mehr als anständiges Werk, welches Vorfreude auf das nächste Album schafft! Und die wenigen Songs verdienen 8 von 10 Punkten durchaus.