Wer Threshold kennt, weiss, dass die Truppe keine einfache Geschichte hinter sich hat. Vor allem die letzten Jahre und der Verlust von Sänger Andrew McDermott (Gesang bis 2007), welcher im Jahr 2011 verstorben ist, waren nicht leicht zu verkraften. Der Wechsel zurück zu Damian Wilson am Mikrofon, welcher seit dem gesundheitsbedingten Abgang von McDermott 2007 nun bereits zum dritten Mal bei Threshold an der Front der Bühnenbretter steht, war zwar nicht überraschend, doch man fragte sich ob nach dem letzten ausgezeichneten Album mit dem Titel March of Progress die hohen Erwartungen erneut erfüllt werden können. Bereits vorweg, diese Band kann…..und hat dies eindrücklich bewiesen.
Herauszuheben aus dem Album ist das über elf Minuten lange Epos The Box. Wer die Band genremässig nicht einteilen kann, ist nach diesem Track erneut irritiert. Zahlreiche Stimmungs- und Tempowechsel dominieren diesen Song, ganz klar der progressivste Track auf dem neuen Silberling. Ja, aber ist denn jetzt Threshold in das Genre Hardrock oder Progressiv einzuteilen? Ich würde behaupten weder noch…. Gründen wir doch ein neues Genre: Threshold.
Der Longplayer beginnt mit einigen sphärischen Klängen und dem Track Watchover On the Moon. Bereits nach einigen Sekunden fühlt sich der nervöse Threshold-Hörer in gewohnten Gefilden wieder, ein gut überlegtes Riff durchbricht die „Intro-Klänge“ und der der Silberling nimmt Fahrt auf. Persönlich bin ich immer wieder entzückt über die wohlklingende Stimme von Damian Wilson, welche einfach zu Threshold gehört und auch als „Markenzeichen“ der Band betitelt werden darf.
Unforgiven, kennen wir doch irgendwo her, hmm…Metallica, genau. Cover-Version? Nein, ganz klar nicht, einfach derselbe Titel. Eher ein ruhiger Song, sphärisch, kompakt, dazu eine Prise futuristischer Space-Prog, perfekt! Hierzu sei erwähnt, dass auch die über alle Tracks zu hörenden Keyboardsounds die Musik der Band tragen und in keiner Weise den Rest übersteuern.
Die nächsten drei Tracks Turned to Dust, Lost in Your Memory und Autumn Red zeigen wiederum, wie diversifiziert der Sound daherkommt. Ob locker und leicht, spacig oder sogar mal poppig, einfach wunderbar diese Abwechslung und Vielfalt, welche diese Band zu bieten hat.
Die restlichen Songs The Mystery Show und Siren Sky runden das Album gebührend ab. Eingängige Refrains gepaart mit der Magie der filigranen Gitarren- und Tastenparts.
Fanzit:
Für Freunde des progressiv ausgerichteten Hardrocks gibt es definitiv keinen Weg an diesem Album vorbei. Threshold beweisen erneut, dass die 26 Lenze, welche die Band mittlerweile auf dem Buckel hat, der Qualität der Band absolut keinen Abbruch getan hat. Im Gegenteil, man darf hoffen, dass die Band auch in den nächsten Jahren wieder das eine oder andere Schmankerl dieser Güte produziert.
Wer noch dem mehrmaligem hören der neuen Platte immer noch nicht genug hat, findet Gelegenheit die Jungs live zu erleben und zwar am 15. November im Kiff zu Aarau.
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Trackliste
- Watchover On the Moon
- Unforgiven
- The Box
- Turned to Dust
- Lost in Your Memory
- Autumn Red
- The Mystery Show
- Siren Sky