Gleich zu Beginn mein Outing – ich werde in der folgenden Review alles andere als neutral oder unbefangen sein. Ich bekenne, ich bin Fan von KHAØS, diesem Schmelztiegel zwischen Schweiz, USA und Italien ein Stück weit auch England.
Aus diesen Ländern kommen nämlich die Musiker der Band. Allen voran Mark Rossi, Komponist der Songs und zusammen mit Chandler Mogel Songwriter. Chandler malträtiert das Mikrofon, dem Einen oder Anderen mag er bekannt sein als Sänger von OUTLOUD.
Die Truppe wird vervollständigt durch den Bassisten Nic Angileri und den Drummer Travor Franklin, der Benjamin der Truppe.
„Risen“ ist nicht die erste Scheibe der Band. 2012 erschien bereits die EP „Rising“, die damals schon andeutete, dass Weiteres von dieser Band erwartet werden könnte – Grösseres. Und „Risen“ ist grösser, mindestens zwei Schuhnummern. Kommt dazu, dass es neben dem Album mit 12 Tracks auch Videomaterial gibt und geben wird.
Bereits veröffentlicht worden ist der Clip zu „After The Silence“. Das ist auch der Track, der das grösste Radio- oder Hitpotenzial hat. Der Track eröffnet das Album und leitet sanft zum zweiten Song „Crisis Factor“, der zu den härteren auf der CD gehört. In diesem Song zeigt Rossi ein erstes Mal seine Fähigkeiten als Saitenzauberer. Also kurz – fette Nummer mit geilem Solo.
Ein weiteres Highlight auf der Scheibe ist „Exalted“, eine Powerballade mit einer Hookline, welche die starke Stimme Chandler Mogels in bestem Licht zeigt.
Stimme und Gitarre dominieren den Sound der Band durchwegs. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn der Gitarrist die Songs schreibt und der Sänger die Lyrics. Dass Mark Rossi und seine Kollegen nicht nur Powerballaden können, zeigt der Track „Loaded Question“, die Gitarre schön fett und Chandlers Stimme eher rauh und tiefergelegt.
„Ride The Chain“ gehört ebenfalls in die Sparte bretthart. Für mich ist das die beste Metalnummer auf dem Album. Zudem dringen hier Stimmung und Elemente durch, welche mit Mark Rossis Einflüssen zu tun haben dürfte. Mark Tremonti, Sänger, Songwriter und vor allem auch Gitarrist von CREED und ALTER BRIDGE. Die Gitarrensounds und die Arrangements erinnern daran, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Rossi und Mogel haben durchaus genügend eigene Kreativität und Ideen. um mit diesen Bezügen umgehen zu können.
Mit „Hung The Moon“ liefert das Quartett schliesslich die zweite Powerballade auf dem Album ab. Am wenigsten überzeugt mich „As Far As We Go“. Der Track ist ganz nett, liegt mir persönlich aber etwas zu nahe an NICKELBACK, COLDPLAY und Konsorten.
Hingegen wird „The Breathing Room“ auch die Freunde progressiver Musik aus der Ecke locken können, ein Stück weit wenigstens. Für die anderen ist ein weiterer Track mit ansprechender Metalattitüde.
KHAØS musikalisch zu fassen ist nicht ganz einfach, am Besten passt da die Definition, wie sie Mark Rossi selber gegeben hat „Classic Rock“ – ich würde noch anfügen mit einem guten Schuss melodischen Metals.
Wer also klassischen, teilweise ziemlich fetten Hardrock im Metallgewand mag und auch melodische Anteile gern mag, wer eine virtuose Gitarre ebenso gut findet wie eine starke Stimme, der sollte hier einmal reinhören oder sich das Album gleich kaufen.
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Trackliste
- After The Silence
- Crisis Factor
- Exalted
- Loaded Question
- End Of Daze
- Merchants Of Khaøs
- Ride The Chain
- Hung The Moon
- Imagined Danger
- Static Windows
- As Far As We Go
- The Breathing Room