Obwohl die Band laut Wikipedia dem Genre Metalcore zugeordnet wird, würde ich die neue Scheibe eher dem Sektor Hardcore zuordnen. Kurze und prägnante Songstrukturen machen den Silberling aus. Keiner der Songs bewegt sich über der vier Minuten Grenze. Hartes Riffing, eine explosive Mischung aus Hardcore und verschiedenen dem Hardcore angelehnten Genres und ein Frontmann, der er es versteht voller Inbrunst seine Worte aus den Lautsprechern zu schreien.
Trotz vielen Kritikern, die behaupten Throwdown würden sich zu fest an Pantera orientieren, finde ich, dass die Scheibe einen eigenständigen Touch hat, welcher vor allem bezüglich der musikalischen Vielfalt ans Licht tritt.
„Fight or Die“ der Opener des Albums, ist die Kampfansage schlechthin. Voll auf die Neune, ohne Rücksicht, direkt, unverblümt und mit totaler Emotion. „Borrowed Time“ nimmt das vorangegangene Riffing wieder auf und setzt den Abriss sämtlicher Wände im eigenen Heim fort. Es kracht und fetzt ganz ordentlich aus den Boxen.
Wer jetzt noch nicht „mitnickt“, wird sicher beim dritten Song „Avow“ weich und bewegt den Kopf fast von selber zu den gutüberlegend Hooklines. Also wenn ich selber nicht wüsste, wer bei Throwdown am Mic steht, würde ich als Laie das eine oder andere Mal wirklich beipflichten, wenn mir jemand erzählen würde, dass Phil Anselmo der neue Shouter der Band sei.
Auch die weiteren Tracks schlagen allesamt in die gleiche Kerbe, mal derber, mal ein wenig milder, wenn man hier von Milde überhaupt reden kann. Beeindruckt bin ich von der gesamten Intensität des Albums. Die musikalische Ausrichtung wird von A-Z durchgezogen, ein Brecher jagt den nächsten. So kommt die Spielzeit des Albums, welche um 30 Minuten liegt, einem noch kürzer vor und man ist versucht auf den Repeat-Knopf des Players zu drücken.
Falls noch Anspieltipps gebraucht werden, hier meine Empfehlungen: „Cut Away“ ist absolut lohnenswert sowie auch der Titeltrack des Albums „Intolerance“ ist sehr zu empfehlen. „Burn and Buried Alone“ ist im Grunde der Song, welcher als einziger ein wenig „anders“ tönt. Mehr sei hier nicht verraten. Letzter Anspieltipp wäre “Without Weakness“.
Für Fans von Pantera, welche eine vergleichbare Combo suchen, welchen den Spirit und den Groove der alten Zeiten wieder aufleben lassen, ist Throwdown der richtige Tipp. Solltet ihr mit Hardcore und angelehnten Genres liebäugeln und pickt ihr Euch das eine oder andere Album mal raus, hätte dieser Silberling ebenfalls eine Chance verdient.
Was am Rande der Review noch auffällt ist, dass von der ehemaligen Gründungscrew dieser Band niemand mehr (!!!) dabei ist. Bleibt trotzdem zu hoffen, dass die Band weiterhin „hart“ arbeitet und uns mit weiteren Leckerbissen beehrt.
Fanzit: Throwdown verstehen es, den Groove, die Härte und einen eingängigen Gesang, welcher an Phil Anselmo erinnert zu verbinden und zu einem Gesamtwerk zu arrangieren, welches analog einer Abrissbirne alles zermalmt und abreisst was nicht Niet- und Nagelfest ist. Dieses Album zeigt auf, das es manchmal reicht, wenige Zutaten zu einem Ganzen zu verbinden und nicht zu übertreiben was musikalische Exkursionen anbelangt. Gewaltiger Druck und Emotionen runden den Longplayer ab. Sehr stark!
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Trackliste
- Fight oder Die
- Borrowed Time
- Avow
- Hardened by Consequence
- Defend with Violence
- Suffer Conquer
- Cut Away
- Intolerance
- Without Weakness
- Born and Buried Alone
- Condemned to Live