The Storyteller sind eine schwedische Power Metal Band, die 1995 gegründet wurden. Also auch schon alte Hasen in der Szene. Fast schon logisch, dass man also auch schon mit all den grossen Namen der Szene getourt ist: Hammerfall, Helloween, Gamma Ray, Blind Guardian und einige mehr… Zwischen 2006 und 2012 gab’s zwar ne ziemlich lange Pause, danach noch einen Besetzungswechsel, aber nun legen sie uns mit Sacred Fire am 27. Februar ihr sechstes Studioalbum vor.
Ich muss sagen, dass ich fast schon froh bin, dass ich beim Hören des Albums nichts von der doch sehr ansehnlichen Geschichte der Band wusste. Ich denke, ich hätte sonst zu viel erwartet. Das soll nun nicht heissen, dass das Album schlecht ist. Auf keinen Fall! Nur ist es zu Beginn nicht viel mehr als guter Powermetal, mit guten Songs, die aber nicht wirklich im Gehörgang haften bleiben. Das ändert sich erst mit dem vierten Track auf der Scheibe.
Ferryman ist ohne Zweifel der eingängigste Song auf dem Album und einer jener Songs, wegen denen man eine Scheibe aus dem Regal greift und auflegt. Serpent Eyes kann dieses Niveau leider nicht halten und fällt deutlich ab, aber Sons of the North macht das mehr als nur wett. Nicht nur, dass der Text die Herzen vieler Power Metal Fans höher schlagen lassen dürfte, die Melodien komplementieren die Lyrics hervorragend und so wird Sons of the North zur zwar typischen Schwert-und-Krieger Hymne, ohne dabei aber in 0815 Gefilde abzurutschen. Mit In Search for Treasures, Gold and Stone legt die Band gleich nochmal eine Krieger-Hymne nach, die auf genauso hohem Ohrwurm-Niveau agiert wie Sons of the North.
Coming Home ist eine der schöneren Balladen, die ich in letzter Zeit gehört habe, und ich frage mich nun, ob ich vielleicht vorschnell geurteilt habe, und nur die ersten drei Songs Durchschnitt waren… The Army of Southerfell scheint diesen Verdacht zu bestätigen. Nicht mehr ganz so ohrwurmig wie Ferryman oder In Search for Treasures, aber anständig überdurchschnittlich.
Traurigerweise fallen die letzten drei Songs aber wieder in den Durchschnittsbereich zurück und gehen nach dem Hören sofort wieder vergessen.
Wie steht’s nun also? Wir haben 7 Durschnittstracks und 5 gute, von denen 3 wirklich, wirklich super Ohrwürmer sind. Ich denke, im Endeffekt muss hier die Vorliebe eines jeden Einzelnen entscheiden. Es gibt bestimmt Leute, die gerne Powermetal hören, der… nun ja, vom Aufbau her nicht allzu anspruchsvoll ist, und – quasi wie ein solider Actionfilm – einfach gut unterhält. Wer nun aber erwartet, dass jeder Song auf der Scheibe ein Klangteppich von ausgefuchsten und verwobenen Melodien ist, der dürfte mit Sacred Fire eher nicht so glücklich werden.
Fanzit: The Storyteller liefern mit Sacred Fire eine solide Power Metal Scheibe mit fettem Sound ab, die nicht viel zu wünschen übrig lässt, und auch einige Ohrwürmer bereithält. Allerdings ist es so eine Scheibe, die man mehrmals hören muss, damit sie mehr als nur „nett, mit ein bis zwei herausragenden Songs“ wird. Trotzdem, obwohl sie mit jedem Durchlauf wächst, will der Grossteil der Songs einfach nicht im Ohr hängen bleiben.
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Trackliste
- As I Die
- One Last Stand
- Sacred Fire
- Ferryman
- Serpent Eyes
- Sons of the North
- In Search for Treasures, Stones and Gold
- Coming Home
- The Army of Southerfell
- Curse of the Seven Seas
- Let Your Spirit Fly
- God of War