Alte Schule
Dieser Samstagabend stand ganz im Zeichen des Symphonic/Klassik Metals. Als Support von Haggard waren drei Truppen aus unserem südlichen Nachbarland am Start. Was auch auffallend zu anderen Konzertanlässen war die Tatsache, dass jeder Act zahlreich an Mitgliedern war.
Arcana Opera
Die ersten welche die Bühne enterten, waren die Symphonic Metaller von ARCANA OPERA (5 Mann und 1 Frau). Solider kräftiger Bombast Symphonic Metal ist ihre Spielwiese. Sie boten einen guten Auftritt, gerade der Sänger konnte mit seiner variablen Stimme durchaus überzeugen. Leider waren noch nicht sehr viele Leute anwesend, um eine ordentliche Stimmung zu erzeugen. Ein durchaus guter Start in den Abend.
Aevum
Die nächsten im Bunde waren AEVUM welche sehr theatralisch an den Start gingen. Die Stilrichtung blieb dieselbe aber sie legten grossen Wert auf das Gut und Böse Spiel. Die Frau am Mikro mit ihrer hohen klassischen Stimme und der grimmig blickende Meister mit seiner metallisch bis growligen Voice gaben sich die Parts gekonnt hin und her. Manchmal hatte man das Gefühl einem Musical beizuwohnen. Beim einen Song kam eine Braut auf die Bühne, die zwischen den Musikern umhertanzte, und zum Finale erblickte man einen Mönch der die Messe las zur Mucke der Italos. Die Fans in den ersten Reihen waren etwas aufgewärmt und gingen dann gut mit.
Sound Storm
Mit SOUND STORM war dann schon die letzte Vorband-Act an der Reihe. Die Jungs fielen leicht aus dem Rahmen. Sie boten amtlichen Powermetal italienischen Couleurs. Rhapsody Of Fire blitzten einem in den Gehörgängen auf. Die Jungs legten flott los und heizten die Zuschauer ordentlich auf. Der Sänger hat seine Stimmbänder perfekt geölt und konnte kräftig wie auch sehr melodisch shouten. Auch der Rest der Musiker bewies ihr Talent; gerade bei den beiden Gitarristen machte es Spass zu schauen und lauschen. Ihr Wechselspiel und Duelle kamen richtig fett. Schade hatte es einfach den ganzen Abend über eher wenige Zuschauer. Aber die Anwesenden gingen sehr gut mit. Somit war der Boden gelegt und die Meute heiss auf den Headliner.
Haggard
Das Klassik-Metal-Ensemble um Asis Nasseri war an der Reihe. HAGGARD kamen, sahen und siegten auf der ganzen Länge. Auf dieser Tour waren sie in bescheidener Anzahl unterwegs. Nur gerademal 10 Personen standen auf den Brettern die die Welt bedeuten. Aber es wurde einem alles geboten was es für den perfekten HAGGARD Sound braucht. Nichts ab Band, was Asis auch betonte, Sänger und Sängerinnen mit ausgebildeten Klassik Stimmen. Cello, Viola, Violine, Tasteninstrument, E Gitarre, Bass, Drum alles wurde zu einem absolut fetten Sound gemischt.
Die Band brachte eine gut gemischte Setliste mit die ihre fast 20 jährige Karriere durchleuchtete. Natürlich durften Hits wie The FINAL VICTORY oder als Finale nach 2 Stunden AWAKENING THE CENTURY, welches Asis der Liebe seines Lebens, seiner zukünftigen Frau Manu widmete, nicht fehlen. Die spärlichen Zuschauer, ich schätze mal 300-400, feierten die Formation ab und zollten ihnen Tribut und Respekt.
Trotz aller Perfektion spürte und sah man den Musikern die Freude am Spielen deutlich an. Beim Song HERR MANNELIG verliess Asis und Gitarrist Claudio die Bühne. Wer dachte, dass sie sich eine Verschnaufpause gönnen war schief gewickelt. Claudio tauchte plötzlich beim Mischpult auf und spielte von dort und Asis spazierte ganz gemütlich durch die Zuschauer mit der Klampfe um den Hals. Sowas sieht man selten und zeigt die Fannähe der Musiker. Nach 2 Stunden, wie schon oben beschrieben, war Schluss und die Band verliess die Stage, nicht ohne auf das kommende Album hinzuweisen und das Versprechen abzugeben, dann wieder zu kommen, um eine weitere Party zu feiern. Ein wahrhaft genialer Metalabend ging zu Ende und die Fans wurden zufrieden in die Nacht entlassen. HAGGARD hatten mal wieder ihr Können bewiesen.