Nach dem super Auftritt von Millencolin am diesjährigen Greenfield-Festival, hatte ich dementsprechende Erwartungen an das Konzert im Kofmehl – und die wurden weitaus übertroffen! Ich mag mich noch an eher lasche Konzerte von Millencolin vor ein paar Jahren erinnern. Doch diese Zeiten sind vorbei, Millencolin hat sich zu einer Band mit unglaublich abwechslungsreicher Bühnenpräsenz entwickelt.
Eine super Auswahl von Songs aus allen möglichen Alben vom Album For Monkeys bis zur neusten Platte True Brew machten den Abend perfekt. Den Opener machte Millencolin mit „Blackeye“ aus dem Album „Home From Home“ gefolgt von „Penguins and Polar Bears“ und „Fox“ aus dem wohl bekanntesten Album „Pennybridge Pioneers“. Und dann folgten teilweise sehr alte Stücke und davon nicht zu wenig. Mit „Olympic“, „Bullion“, „Dance Craze“, „Twenty Two“ kam das ganze ins Rollen. Mathias Färm begnügte sich dann bei „Mr. Clean“ nicht nur mit den Backvocals, sondern hat gerade mal das ganze Lied selber gesungen.
Dann war irgendwas wie eine Halbzeit und die Jungs kamen nach lauten Zugaberufen der Fans schon fast in einem apokalyptischen Ausmass auf die Bühne zurück, das Backdrop wechselte und mit „Egocentric Man“ aus dem neuesten Album „True Brew“ setzte der Pogotanz fort. Als die Jungs von einer Geschichte über eine Dame in der Schweiz – die Millencolin in ein Club hereingelassen hat – begonnen haben zu erzählen, wusste ich, es muss das Stück „Leona“ sein, von dem ich niemals mehr glaubte es mal Live zu hören. Als ich die Anfangstöne von „Leona“ dann hörte, hielt mich nichts mehr zurück und ich war plötzlich inmitten des Pogos wiederzufinden.
Noch ein „Duckpond“ da, ein uraltes „Lozin‘ Must“ da und dann folgte bald der Abschluss mit „No Cigar“ – wie könnte es anders ein – wobei der Hintergrund mindestens ein weiteres Mal gewechselt hat. Toller Auftritt und toller Abgang! Fanzit: Man kann wirklich sagen, dass Millencolin alle Erwartungen übertroffen hat und uns allen einen sehr Abwechslungsreichen Konzertabend beschert hat. Von Bühnenpräsenz, Publikumseinbezug bis zur Auswahl der Songs hatte es alles dabei.
Gastbeitrag von Marcel Vonlaufen