Bei der Eishalle Deutweg angekommen traute ich meinen Augen fast nicht, was für ein Menschenabdrang! Rund 3‘500 Leute warteten vor und in der Halle gebannt auf den Auftritt von Refused gefolgt von Rise Against. Seit der Deconstruction Tour im Jahre 2005 habe ich diese Location nicht mehr besucht. Irgendwie ist die Halle ja auch nicht gerade einladend. Was solls, es spielt schliesslich Rise Against und das will man nicht verpassen!
Refused hatte ab 19.30 Uhr einen intensiven Auftritt und bekannte ihr Engagement für die Flüchtlinge.
Kurz vor dem Auftritt von Rise Against gegen 21.00 Uhr wurde es dann rasch ziemlich kuschelig weshalb ich mich vorerst auf der Tribüne ganz hinten mit einem kühlen Bier platziert habe. Nach einem Intro hauten sie dann gleich mit ihrem ersten Lied (The Great Die Off) der neuen Scheibe „The Black Market“ rein, wobei in den Anfängen des Liedes krasse Abstimmungsfehler zwischen Schlagzeug und Gitarrist feststellbar waren. Könnte aber auch an der Tonabmischung oder der Akustik an meinem gewählten Standort gelegen haben. „The Good Left Undone“ und „Satellite“ hörten sich schon (ein wenig) abgestimmter an.
Nach „Give It All“ aus dem 3. Album „Siren Song Of The Counter Culture“ und „Dirt Whispered“ aus dem Vorletzten „Appeal To Reason“ erwähnte Tim McIlrath eine Verletzung an seiner Hand. Seine E-Gitarrenriffs auf dieser Europatour habe deshalb ein guter Freund übernommen. Denn, so Tim: „Rise Against cancelled keine Shows!“ Spätestens jetzt fiel auf, dass Rise Against zu fünft auf der Bühne stand. „Survive“ folgte – irgendwie passend dazu.
Dann folgte mein persönlicher Favorit des neuen Albums: „I Don’t Wanna Be Here Anymore“. Den grellen Tönen in den hinteren Tribünen-Rängen setzte ich nun ein Ende und wagte mich ins Getümmel ganz nach vorne. Balsam für die Ohren war das! Defintiv satterer Sound…ist halt einfach eine Eishalle und kein KKL.
Tim Mc Ilrath erwähnte, dass die Vorband Refused grossen Einfluss auf Rise Against hatte, vor allem im politischen Sinne. Mit „Prayer Of The Refugee“ folgte dann auch ein aktuell politisches Thema. Dann machte Tim noch auf den Auftritt vor 13 Jahren mit Sick Of It All aufmerksam, den er nie vergessen werde. Mit den 2 Akustikgitarren-Klassiker „Hero Of War“ und „Swing Life Away“ zeigte Tim, dass er auch ohne elektrische Unterstützung eine Hammer Stimme hat. Den Abschluss machten Rise Against mit „Dancing for Rain“ und mit einer extralangen und publikumeinbezogenen Version von „Saviour“ womit das Konzert pünktlich und etwas abrupt um 22.30 zu Ende war.