Am 3. Juni 2002 erschien „Eternity“, das dritte Album der Nürnberger Gute-Laune-Truppe Freedom Call. Darauf finden sich einige der geilsten Nummern der Band: „Land of Light“ und „Warriors“ gehören längstens zum Live Standard, aber auch Songs wie „Metal Invasion“ oder „Ages of Power“ darf man sicher als Klassiker bezeichnen.
Etwas mehr als 666 Wochen später: es ist April 2015. Freedom Call veröffentlichen „Eternity“ neu und zwar unter dem Titel „666 Weeks of Eternity“. Eigentlich hätte ich da schon damit gerechnet, dass es EXAKT 666 Wochen sind – dann hätte das Ding am 9. März erscheinen müssen. Ein kleiner Schönheitsfehler, aber wir wollen jetzt mal nicht so pingelig sein…
Die Frage ist: was bieten uns Chris Bay und Co mit diesem Re-Release? Einfach gesagt: ein aufwendiges Package, welches aber wohl nur für grosse Fans richtig interessant sein dürfte.
Was beim Öffnen sofort ins Auge sticht: das coole Bild im Innencover! Freedom Call machen da einen auf AC/DC und kopieren das Cover von „Highway to Hell“! Während Lars Rettkowitz wie Bon Scott grinst, hat Chris stilecht zwei Hörner auf der Stirn und in der Hand hält er das Freedom Call Logo! Auch wenn es nur vier Leute sind: stark umgesetzte Idee.
Nun zur Musik. CD eins ist – welche Überraschung! – der Re-Release von „Eternity“. Aber warum hat man die elf Songs durchgemischt gegenüber dem Original? Keinen Schimmer… Soundmässig dürfte etwas geschraubt worden sein, mir scheinen die Nummern etwas klarer daherzukommen. Aber ansonsten gibt’s hier nichts, was der Fan nicht eh schon seit etwa 666 Wochen daheim hat.
CD zwei wird eröffnet mit einem neuen Song: „666 Weeks beyond Eternity“. Es gibt also sogar einen Titeltrack hier! Nicht alltäglich… Eine typische FC-Nummer, einmal hören und gute Laune haben! Die Lyrics sind zudem in bester „Sabaton-Metal Crüe“-Manier gehalten: hier tauchen alle möglichen alten Songtitel von Freedom Call auf. Wirklich gut gemacht!
Der Rest ist jetzt ein zweischneidiges Schwert. Es folgen vier live Songs, natürlich alles Nummern von „Eternity“. „Metal Invasion“, „Warriors“ und „Land of Light“ kennt man von der „Live in Hellvetia“ DVD / CD, „The Eyes of the World“ ist bereits 2004 auf der „Live Invasion“ vertreten. Des Weiteren findet sich die Metal Folk Version von „Metal Invasion“ wieder, und von „Warriors“ folgt eine Unplugged Version. Muss beides nicht sein…
Aussergewöhnlich sind dann die drei letzten Songs, denn hier handelt es sich um Coverversionen. Aussergewöhnlich deshalb, weil hier Freedom Call gecovert werden. Powerworld spielen „Flame in the Night“, Neonfly versuchen sich an „Land of Light“ und Hannes Braun von Kissin‘ Dynamite singt eine ruhige Version von „Warriors“.
Persönlich bevorzuge ich in allen drei Fällen die Original Version… und abgesehen davon, dürften Hardcore Fans selbst diese Songs kennen, denn auch die wurden bereits vor Jahren veröffentlicht (auf der „Land of the Crimson Dawn“ Bonus CD).
Nun denn: ich frage mich jetzt irgendwie schon, welche Zielgruppe dieses Package ansprechen soll. Fans haben „Eternity“ längst im Regal. Für die Live Aufnahmen gibt’s „Live in Hellvetia“. Der Rest ist Bonus, welcher ebenfalls auch sonst erhältlich ist. Für neues Publikum wäre die „Ages of Light“ Best of aus dem Jahr 2013 die bessere Alternative.
Bleibt unter dem Strich nur die eine neue Nummer „666 Weeks of Eternity“. Ob das genug ist für einen Kauf, muss natürlich jeder für sich entscheiden…
Ohne Wertung.
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