Priest ist back!!! Sensationelles Konzert einer sensationellen Band und einer tollen Halle!
Relativ spontan entschied ich, mir einen langjährigen Traum zu verwirklichen. Ein Konzert von Judas Priest sehen! Trotz der Tatsache, dass ich Priest seit frühen Jugendtagen kenne und sie nicht selten auf Tour sind, hatte ich sie nie live gesehen.
So fuhr ich nach Genf wo Judas Priest den Schweizer Auftritt ihrer Tour „Redeemer of Souls“ hatte. Die Arena Genève war mir vom ersten Moment an sympathisch. Die Bühne war sehr gross und der Saal zwar breit aber nicht allzu lang, sodass man auch von der hintersten Reihe perfekt auf die Bühne sah.
Black Star Riders
Die Vorband Black Star Riders hat das Publikum perfekt eingestimmt für Judas Priest später. Die US-Amerikanische Band, die zum grossen Teil aus der Band Thin Lizzy entstand, wusste die Zuschauer mit klassischem Rock, Rock n’ Roll und einer Prise Blues wunderbar abzuholen und in Stimmung zu bringen. Schade, dass durch die durchgehend violette und rote Beleuchtung die Gesichter auch von ganz vorne relativ schlecht erkennbar waren. Für die Ohren waren sie jedoch höchst geniessbar. Damit das Publikum sich anständig einsingen konnte für Judas Priest, spielten die Black Star Riders als Zugabe ein rockiges Cover von Whiskey in the Jar.
Judas Priest
Vor dem riesigen Vorhang mit dem Logo von Judas Priest konnte ich den Anfang kaum erwarten. Beim Intro staunte ich etwas: War Pigs von Black Sabbath… warum nicht!? Der Vorhang fiel und die Musiker legten gleich los mit dem ersten Song des neuen Albums (Redeemer of Souls) Dragonaut.
Ohne Unterbruch ging es weiter mit älteren Songs, Metal Gods und Desert Plains. Man fühlte die Begeisterung im Saal wie auch auf der Bühne. Die Jungs – die zwar nicht mehr so jung sind, aber nichts von ihrem musikalischen Können abgegeben haben – hatten sichtlich ihren Spass auf der Bühne. Dies ist mir besonders positiv aufgefallen, da ich bei grösseren Bands nicht oft eine solche Spielfreude gespürt habe.
Die beiden Gitarristen Glenn Tipton und Richie Faulkner spielten wunderbar präzise zusammen und ich merkte einmal mehr, wie gerne ich Musikern bei ihrem „Handwerk“ zusehe. Sänger Rob Halford machte relativ wenige Ansagen vor den Songs, doch vor Screaming for Vengence sprach er kurz über die Anschläge in Paris, die Woche vorher und meinte, dass wir, die „Metal-Community“ jetzt mehr denn je zusammenhalten müssen und unsere Rache nur so ausüben können – mit Zusammenhalt und Freundschaft. Ich staunte über die Kraft, die Rob Halford in seine Stimme bringen kann. Sowohl beim Singen und schreien als auch beim Sprechen.
Ich weiss nun wieder warum Judas Priest ein grosser Name ist. Dies sind erfahrene Musiker, Künstler, die genau wissen was sie auf der Bühne tun und die ohne Mühe das Publikum mit ihrer Präsenz und ihrem Können begeistern. Natürlich darf Judas Priest die Bühne nicht verlassen bevor Painkiller und Living after Midnight gespielt wurde – zum Glück wissen die Briten das auch und spielten beide Songs als Zugaben. Somit war nun der ganze Saal heiser vom Mitsingen!
Ich fühle mich geehrt, einen der grossen Klassikern des Metals live auf der Bühne gesehen zu haben. Heiser und mit schmerzendem Nacken, doch sehr glücklich verliess ich die Arena!
Setliste Judas Priest
- Intro: War Pigs (Black Sabbath)
- Battle Cry
- Dragonaut
- Metal Gods
- Desert Plains
- Victim of Changes
- Halls of Valhalla
- The Rage
- Turbo Lover
- Redeemer of Souls
- Beyond the Relms of Death
- Screaming for Vengeance
- Breaking the Law
- Hell Bent for Leather
- Electric Eye*
- You’ve got another thing coming*
- Painkiller*
- Living after Midnight*
*Zugabe