Die polnische Black-/Death-Metal-Institution BEHEMOTH ruft zur „Europa Blasphemia“-Tour auf! Mit im Tour-Tross: ABBATH, ENTOMBED A.D. und die Black-Metaller INQUISITION aus den Vereinigten Staaten.
Da pilgert man am Freitagabend gemütlich nach Pratteln, weil auf einer Veranstaltung die im Netz umherschwirrte „Türöffnung 19.00 Uhr“ zu lesen war und kriegt gewaltig eins auf die Fresse!
Türöffnung war einiges früher und dementsprechend rumpelt es schon deftig im Z7! Ironie von der Geschichte ist: Man bzw. frau hatte frei am Nachmittag und hätte locker schon um 16.00 Uhr auf der Matte stehen können.
Vor der Eingangstür des Z7 tummeln sich eine Menge Metalheads, aus der Halle tönen wohlbekannte Klänge, die so gar nicht nach INQUISITION tönen, die nach meiner Zeitberechnung auf der Bühne stehen sollten. Die Halle ist proppenvoll und der Bassist mit den Haaren, die bis zum Arsch reichen und mich vor Neid erblassen lassen, gehört definitiv nicht zu den Amis. Zudem stehen da vier Nasen und nicht zwei!
Nun gut, das US-Amerikanische Black–Metal–Duo INQUISITION könnt ihr knicken! Hab ich voll verpasst!
ENTOMBED A.D.
Den schwedischen Todespanzer Namens ENTOMBED A.D. hab ich auf der Zielgeraden kurz vor „Left Hand Path“ erwischt. Viel zu berichten gibt es aus diesem Grunde nicht. Die Stimmung im Publikum war mehr als gut, der Sound teilweise etwas matschig, der Bass ziemlich durchschlagend, die Blastbeats ballerten nur so aus der Küche und die Gitarre kam voll fett rüber. Die Herren aus Stockholm zockten ordentlich ab und es wurmt mich heute noch, dass ich nicht 30 Minuten früher im Z7 gewesen bin…ARGHHHHH, shit happens!!
ABBATH
ABBATH und seine bösen Kumpels konnte ich als erste Band des Abends von Anfang her reinziehen. Eröffnet wurde leider mit sehr undifferenziertem Sound, der sich langsam aufklarte und dem Opener „To War!“ von ihrem ersten, einzigen und vor kurzer Zeit erschienenen selbst betitelten Album. Onkel Abbath wirft sich in Pose und krächzt was das Zeug hält und hat sichtlich Spass auf der Bühne. Mehr Spass hatte er nur noch beim Merchandise-Stand, wo er nach der Show im Minutentakt für Fotos posierte und wie ein Troll umher hüpfte. Der Rest der Band machte den einen oder anderen Fehlgriff und Tight ist ebenfalls anders. Vermutlich hatten die Herren nicht genug Zeit zum Üben, da der letzte Personalwechsel im Hause Abbath noch nicht weit zurückliegt. Aber egal, die Fans störte dies nicht und sie feierten die Norweger bis zum letzten Klang.
BEHEMOTH
Kurz bevor wir zu BEHEMOTH in den Photopit gelassen wurde, durchdrang ein penetranter Geruch, man dürfte sogar von Gestank sprechen, die Mauern des Z7. Was mir bei Powerwolf im Kiff Aarau (Bericht 06.01.2014) vor ein paar Jahren schon fast die Luft abdrehte, wurde hier in höheren Dosen vernebelt. Weihrauch – Pfuii Deibel! Nun ja, gehört halt alles zur intensiven Atmosphäre wie die Pyroshow, die extravaganten Mikrofonständer, das Outfit und die Bühnendekoration. Natürlich wurde der ganze Auftritt mit düsteren aber passender Lichtshow untermalt. Das Set bestand aus alten wie neuen Songs und zeigte, dass dies eine gute Wahl war, denn die Meute frisst der Band bei jedem Song aus der Hand. Nergal zelebriert jeden Part mit erhabener Ausstrahlung und zieht die Blicke auf sich. Auf die Mannschaft ist Verlass und das Set wird technisch perfekt gespielt. Der ganze Auftritt ist einwandfrei aufeinander abgestimmt und ein Vergnügen für Auge und Ohr. Die Fans dankte es BEHEMOTH durch begeistertes Moshen und Headbangen bis zum letzten Ton.
Summa summarum sind dem Besucher vier Bands geboten worden und der Abend darf als gelungen abgestemplet werden. BEHEMOTH klarer Headliner, ABBATH, trotz technisch nicht auf dem höchsten Stand spielend, sympathisch, ENTOMBED A.D. überzeugen mit einer guten Setlist…auf jeden Fall bei den letzten drei Songs und INQUISITION sind nach Aussagen der Konzertbesucher, brutal wie immer.