Rock ‘n‘ roll bei Black Stone Cherry
Am letzten Samstag war die US-amerikanische Southern Rock Band Black Stone Cherry zu Gast im Volkshaus in Zürich. Ihr Auftritt war relativ kurz, dafür sehr knackig.
Wer saftigen Southern Rock mag und den letzten Samstag nicht im Volkshaus verbrachte, der hat etwas verpasst. Und das waren wohl ganz Viele, denn der untere Teil des Saals war höchstens zu ¾ gefüllt. Black Stone Cherry gab trotzdem von der ersten bis zur letzten Minute Vollgas. Die rauchige Powerstimme von Frontmann Chris Robertson begeisterte das Publikum schon ab dem ersten Song, so dass – sehr erstaunlich für Schweizer Publikum – bereits beim ersten Refrain mitgesungen wurde. Mit Me and Mary Jane hatte das Quartett eine gute Wahl getroffen: Hammergeile Riffs und treibende Drums, so dass sich das Publikum, aber auch die Band gleich zu Hause fühlten. Nachdem der Funken so schnell übergesprungen war, gab es für die ersten drei Songs keine Verschnaufpausen mehr; denn diese spielte die energiegeladene Band alle an einem Stück nacheinander.
Der saubere Mix aus Southern Rock, klassischem Rock, Blues, Grunge, Stoner, Jazz und Reggae mit vielen einfachen Mitgröhl-Refrains machte Spass. Und Black Stone Cherry zeigte während des ganzen Konzerts eine enorme Power auf der Bühne. Der Gitarrist und auch der Bassist überzeugten nebst der Spielfertigkeit mit einer enormen körperlichen Ausdauer: Sie rannten hin und her, hüpften auf und ab und animierten die Fans immer wieder zum mitmachen. Aber auch John Fred Young hinter seiner kleinen Schlagzeug-Küche wusste die Zuschauer zu begeistern. Mit seinem verrückten Drum-Solo inklusiver kurzen Schnurrägigä-Einlage brachte der wilde Chruselkopf die Stimmung zum Höhepunkt. Diese Band ist ein lebender Beweis, dass der Rock ‘n‘ Roll noch lebt.
Zum Schluss des Konzerts gab es aber noch ein kleines Tribut zu Lemmy mit einem Cover von Ace of Spades. Der Auftritt von Black Stone Cherry war sehr kurzweilig und hätte ruhig noch etwas länger dauern können; wobei im Kaktus bei der After Show Party ja auch etwas Wunderbares wartete.