Nein, ich war nie der grosse Fan von Primal Fear. Ich konnte mich schon zu Gamma Ray Zeiten nie allzu sehr mit der Stimme von Ralph Scheepers anfreunden. Und so ist über all die Jahre Mat Sinner’s Zweitband immer ziemlich stark an mir vorbeigerauscht, obwohl es stilistisch schon ziemlich meine Geschmacksnerven treffen müsste.
Nun ist mit „Rulebreaker“ das neuste Werk der Schwaben erschienen und ich hab mir das versuchsweise mal zu Gemüte geführt. Und oha: ich werde hier wirklich sehr positiv überrascht! Das tönt deutlich besser, als ich erwartet (befürchtet…?) habe…
Der Opener „Angels of Mercy“ ist purer, klassischer Heavy Metal, erinnert schwer an Judas Priest und selbst Scheeper’s Stimme habe ich einiges nerviger in Erinnerung, wenn ich das jetzt mal so böse sagen darf. Aber das hier macht richtig gute Laune!
Auch das nachfolgende nahe Ende („The End is near“) ist stark, hier schimmern Accept an allen Ecken und Enden durch – im positivsten Sinn.
Auch wenn ich mit dem älteren Material nicht wirklich vertraut bin, gehe ich jetzt mal (basierend auf den Live Shows in der Karibik und auf dem BYH!!!) davon aus, dass dies plus / minus das ist, was die Fans von der Band erwarten: Reinster Heavy Metal, meistens im Midtempo gehalten, geile Riffs, gute Melodien. Zwischendurch geht’s auch mal richtig ab, „In Metal we trust“ schreit geradezu danach, ein Klassiker auf der Bühne zu werden! Und auch hier sind die alten Helden der 80er omnipräsent.
Songmässig ist es gegen Ende nicht mehr ganz so ohrwurmmässig, und irgendwie habe ich irgendwann dann doch fast genug von Scheeper’s Stimme. Klar, die (Power-)Ballade „The Sky is burning“ ist durchaus hörenswert, der kurze und knackige Rausschmeisser „Raving Mad“ ein passender Abschluss und „The Devil in me“ ist sicher ebenfalls ein Highlight. Es scheint einfach so, als ob ich Primal Fear nur in kleineren Abreichungen vertrage…
„Rulebreaker“ ist zweifellos ein starkes Album, welches Fans von besagtem klassischem Heavy Metal sicher gefallen müsste. Inwiefern sich dieses Album von früheren Werken der Süddeutschen unterscheidet, vermag ich zwar nicht zu beurteilen. Ich werde wohl auch weiterhin nie der allergrösste Fan werden, aber zumindest dieses Album werde ich mir sicher auch später ab und zu anhören. Vorstellbar, dass die wahren Anhänger zudem wohl noch etwas mehr als meine 7.5 von 10 Punkten geben würden.
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