Wer Destroyer 666 in einem Londoner Klub live erlebt hat weiss, welches Feuer die Band auf der Bühne entfachen kann und wie fanatisch ihre heimischen Anhänger sind. Kaum eine Platte war so prägend für die schwarze Thrash Variante wie die im 1997 erschienenen Unchain the Wolves. Neunzehn Jahre später meldet sich Gründer K.K. Warslut mit einer umgestalteten Formation und die fünfte LP zurück. Als die langjährigen Mitstreiter Shrapnel (Bass) und Mersus (Schlagzeug) die Band 2012 verlassen hatten, fragten sich viele Fans, wie es weitergehen könnte.
Wildfire liefert die Antwort: wie bisher, mit dem Kopf durch die Wand. Die Band aus Down Under folgt alte Trampelpfade wie wir sie seit Phoenix Rising kennen, bedient sich bewährten Mustern, lässt wenig Platz für Veränderungen und ihre Lieder tragen die unverwechselbare Handschrift des Masterminds K.K. Warslut . „Traitor“ bläst zum Angriff, ist kompromisslos und brutal, während Titel wie „Hymn to Dionysius“ eher bescheiden wirken und nach Déjà-vu schmecken. Unsere Helden D.666 scheinen etwas schüchterner als früher geworden zu sein was Brutalität und martialischer Spielweise anbelangt. Stattdessen dringt eine etwas epischere Stimmung im Sinne des verstorbenen Quorthon durch oder, wenn man das White Line Fever Refrain hört, eine fast rockig anmutende… ja, genau, Ted Nugent lässt grüssen.
Rein objektiv liefert Wildfire solides Handwerk ab, technisch einwandfrei, aber aufgrund der vielen aufgewärmten Riffs und Strukturen ist sie nur befriedigend; subjektiv erhält die Scheibe einen dicken Extrasympathiepunkt als Treuebeweis des Verfassers.
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Trackliste
- Traitor
- Live and Burn
- Artiglio del Diavolo
- Hounds at Ya Back
- Hymn to Dionysus
- Wildfire
- White Line Fever
- Die You Fucking Pig
- Tamam Shud