Als ich 2013 auf der 70‘000 Tons of Metal Cruise das erste Mal von Delain hörte, hat mich das schnell gepackt. Und das jetzt nicht nur wegen der optischen Erscheinung der Frontlady Charlotte Wessels… Nein, diese Art Symphonic Metal, im Stil von Nightwish gehalten, hat mich wirklich schnell überzeugt. Wenn man damals den Niederländern noch den Vorwurf als „Nightwish-Klon“ hätte machen können, so sind diese Zeiten jetzt längstens vorbei. Delain haben ihren Stil längstens gefunden und dies beweisen sie jetzt eindrücklich auf dem fünften Studioalbum „Moonbathers“!
Eines fällt bereits sehr schnell auf: Delain ziehen auf „Moonbathers“ alle Register. Von harten Headbangern („The Glory and the Scum“), über fast poppige Töne („Suckerpunch“) bis hin zu sanften Balladen („Chrysalis – The last Breath“) gibt es die gesamte Bandbreite zu hören.
Eröffnet wird das Album durch das treibende „Hands of Gold“, und hier wird auch gleich die Tradition der Gastmusiker weitergeführt: Im Mittelteil gibt sich Alissa White-Gluz von Arch Enemy die Ehre. Und dann folgt die angetönte Abwechslung: von „The Glory and the Scum“ über „Suckerpunch“ geht’s zur soften Seite. Zuerst mit „The Hurricane“ und dann mit dem bereits erwähnten „Chrysalis – The last Breath“. Und dies ist eines der vielen Highlights des Albums, eine bärenstarke Ballade, die Charlotte in Höchstform zeigt und schlichtweg von A bis Z überzeugt.
„Fire with Fire“ ist der pure Kontrast – geile Gitarrenriffs und treibende Drums bringen die Nackenmuskulatur wieder in Bewegung. Auch das bombastische „Pendulum“ macht Spass. Eine Überraschung ist dafür „Scandal“. Ich geb’s zu – ich hab das nicht als Queen-Song erkannt… Ich musste mir zuerst mal das Original anhören. Dann wieder die Version von Delain. Und ich muss sagen: die haben das richtig gut gemacht. Der Song ist nicht einfach kopiert, sondern ist wirklich im eigenen Stil gespielt, was die Nummer einiges härter macht.
Zu erwähnen ist dann zweifellos auch der wunderbare Abschluss „The Monarch“. Geprägt von viel Klassik, zeigt man hier dennoch ein letztes Mal die ganze Bandbreite, was Delain ausmacht.
Seit ich „Moonbathers“ erhalten habe, ist kaum ein Tag vergangen, an dem ich das Album nicht mindestens einmal durchgehört habe. Ohne Frage bis jetzt eine der besten Scheiben des Jahres 2016, die fette 9 Punkte absolut verdient!
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