FATES WARNING – Theories Of Flight

Progressive Metal
02.08.2016

Wer fliegen will braucht dieses Album – Fates Warning – Theories Of Flight, ein muss für jede Prog-Sammlung!

Wenn man von Progressive-Metal spricht, kommt einem unweigerlich Dream Theater in den Sinn. Die gehören zwar zu den Bekanntesten des Genres, aber beileibe nicht zu den Gründer-Bands. Wer sich den Anfängen des Prog-Metals hinwendet stösst relativ schnell auf Fates Warning, die vor allem mit ihren Alben „Awaken The Guardian“ und „The Spectre Within“ Prog-Geschichte schrieben. So gesehen darf man Fates Warning neidlos als einer der Väter des Genres bezeichnen.

Wo sich später Bands, wie eben genannte Dream Theater und auch Symphony X (u. v. a.) etablierten, schien die Zeit für Fates Warning ein wenig gemächlicher zu vergehen und 2004 war dann sogar für fast neun Jahre Pause und die Band drohte aus diesem Grund ein wenig in Vergessenheit zu geraten. Der letzte Release „Darkness In A Different Light“ liegt mittlerweile auch schon 3 Jahre zurück und die Freude war gross, als man ein neues Album ankündigte. Wie immer bei solchen Bands, sind die Erwartungen hoch, schliesslich nahm man sich ganze drei Jahre Zeit für neue Kompositionen. Das Resultat darf sich absolut hören lassen und beeindruckt durch Abwechslung und Ideenreichtum, die den Progressive Metal so charakteristisch machen. „Theories Of Flight“ vermag vom ersten Song an zu begeisterten und man kann sich der Magie des Albums bis zum Schluss nicht entziehen.

Achtung! Die Weichspüler-Prog-Gemeinde, die vor allem einem Steven Wilson huldigen (einer meiner Longtime-Favoriten) sei hier vorgewarnt. Hier kommt ein Masterpiece, das alle Elemente progressiver Metal-Zutaten beinhaltet. Melancholische Passagen, harte Riffs, einprägsame Melodien, sanfte Intermezzos von klassischen Gitarren-Sounds und modernen Synthie-Klängen, Takt- und Tempowechsel und ein abwechslungsreiches Drumming. Jeder einzelne Song ist voll von kleinen einzigartigen Feinheiten, die man fast ein wenig überhören könnte und so überrascht es nicht, dass auch nach mehrmaligem Hören immer wieder neue Elemente zu entdecken sind.

„Theories Of Flight“ zeigt eindrücklich, welche Power in Fates Warnings Composing steckt. Kompromisslos hart und dennoch mit einer Sanftheit begleitet, die ihresgleichen sucht. Es ist dieses überragende Gleichgewicht zwischen lieben und töten, zwischen herzen und verachten. Ein Wechselbad der Gefühle und es ist das, was Progressive Metal seit nunmehr 30 Jahren auszeichnet – die höchste Liga, die einen ebenso hohen Anspruch voraussetzt. Als Pendant zur musikalischen Komplexität brilliert Ray Alders charakteristische Stimme, die seit 1987 Fates Warnings vocales Aushängeschild ist.

Erhältlich ist „Theories Of Flight“ in unterschiedlichen Versionen. Die Special Edition mit dem Album und einer Accoustic Bonus Disc sowie einer regulären Jewel Case Version. Wer Vinyl erwerben will, kann inzwischen nur noch auf die Black-Vinyl-Version zurückgreifen, denn die limitierten Clear- und Orange-Versionen in Vinyl sind inzwischen ausverkauft und nur noch über einschlägige Plattformen, meist zu überteuerten Preisen, erhältlich.

Fanzit

Wer die neuen Fates Warning Scheibe anhören will (muss), sollte sich vom üblichen Konsumverhalten des Reinhören und Weiterzappen verabschieden und sich Zeit nehmen. Zeit, um sich hinzusetzen und dem Klanggefüge zu lauschen, das wohl viele letztjährige Produktionen locker in den Schatten zu stellen vermag. Fates Warning machen dort weiter, wo einst härtere Bands hätten weitermachen sollen und sie zelebrieren es in erster Linie mit dem, was dem Zuhörer am wichtigsten ist – mit genialer Musik.

 

 

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Trackliste

  1. From The Rooftops (6:52)
  2. Seven Stars (5:33)
  3. SOS (4:34)
  4. The Light And Shade Of Things (10:14)
  5. White Flag (5:20)
  6. Like Stars Our Eyes Have Seen (5:13)
  7. The Ghosts Of Home (10:31)
  8. Theories of Flight (4:00)

CD 2 (Acoustic Bonus Disc)

  1. Firefly (3:15)
  2. Seven Stars (4:25)
  3. Another Perfect Day (3:25)
  4. Pray Your Gods (TOAD THE WET SPROCKET cover) (3:45)
  5. Adela (JOAQUIN RODRIGO cover) (2:25)
  6. Rain (URIAH HEEP cover) (4:03)

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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02.08.2016
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