Es war einmal vor langer Zeit eine amerikanische Band, die hiess „The Scream“. 1991 veröffentlichten die Jungs ihr einziges Werk, betitelt „Let it scream“ – ein absolutes Highlight der Glam Metal Welle, die sich bereits auf dem absteigenden Ast befand. Die Helden der Szene, Mötley Crüe, bekamen dies ebenfalls zu spüren und trennten sich von Sänger Vince Neil. Als Ersatz kam ein gewisser John Corabi zur Crüe – und weil Corabi der Sänger von „The Scream“ war, bedeutete dies leider gleichzeitig das aus der jungen Band! Bitter, dass Corabi der Crüe schlussendlich keinen neuen Schub verpassen konnte und alle Protagonisten fast in Vergessenheit gerieten.
Zeitsprung ins Jahr 2012. Dort wurde in Australien eine Gruppe gegründet, die sich „The Dead Daisies“ nennt. Mitglieder waren zum Teil namhafte Musiker, die unter anderem schon bei Whitesnake, Thin Lizzy oder Guns’n’Roses im Sold standen. Die musikalische Ausrichtung ist somit auch bereits vorgegeben… Tourneen mit Rockgrössen wie Bad Company, Kiss oder Def Leppard boten der Band schnell eine grosse Plattform. 2015 waren die Daisies sogar die erste westliche Band, die seit den Lockerungen der Beziehungen mit den USA in Kuba auftreten durfte! Auf dieser Tour wurde Sänger Jon Stevens durch einen gewissen John Corabi vertreten. Mit Corabi begannen auch die Aufnahmen zum zweiten Album „Révolution“, schlussendlich wurde Stevens gar komplett ersetzt.
Anfang 2016 kam es zudem erneut zu Besetzungswechseln, neu ist auch Gitarrist Doug Aldrich (ex-Dio, ex-Whitesnake) dabei, er ersetzt Richard Fortus, welcher zu Axl Rose’s Spasstruppe abgewandert ist. Mit neuer Besetzung begannen die Aufnahmen zu „Make some Noise“, welches Anfang August das Licht der Welt erblicken wird.
Ich weiss nicht, wieviel Einfluss John Corabi schlussendlich auf das Songwriting von „Make some Noise“ gehabt hat. Ziemlich viel, würde ich mal schätzen… Denn was hier geboten wird, erinnert oft, sehr oft!, an das fantastische „Let it Scream“! Klar macht die Stimme da was aus, aber auch die Songs erinneren immer wieder an „The Scream“. Und sowas finde ich natürlich grossartig!
Das Anfangsriff des Openers „Long way to go“ ist zwar irgendwo geklaut. Nur fällt mir das beim besten Willen nicht ein, wo… Ist aber auch egal, denn danach folgt Hardrock der Güteklasse 1! Irgendwelche Songs rauspicken fällt irgendwie schwer. Wie bereits gesagt erinnert einiges an glorreiche Tage aus den 90ern („Fortunate Son“!, „Mine all Mine“!). Und sonst ist das schlicht und einfach eine geile Rock’n’Roll Scheibe: macht Spass, tut niemandem weh und hat eigentlich kaum Füller drauf. Was will man mehr? Ah ja – die Band live sehen! Am Bang Your head!!! oder dann als Support von Steel Panther in Zürich! MAKE SOME NOISE! 8.5 von 10 Punkten – Ende der Durchsage!
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