INQUISITION – Bloodshed Across The Empyrean Altar Beyond The Celestial Zenith

Black Metal

Jürgen Fieschi 18.09.2016

Das kolumbianische Exil-Duo aus Seattle mit dem Spleen für überlange Plattentitel meldet sich drei Jahren nach dem letzten Schlag zurück. Dogon und Incubus bezeichnen die neue Langrille als die dunkelste und härteste bisher. Auf der Bandcampseite schreiben sie sogar: „Das ist das Album auf das Inquisition während der ganzen Karriere hingearbeitet hat“.

Nach so viel Eigenlob sind die Erwartungen dementsprechend gross, vor allem für langjährige Fans wie der Verfasser einer ist. Der rituelle Einklang ebnet den Weg für „From Chaos They Came“, eine typische Inquisition-Salve die klar stellt, dass die Band sich im gewohnten Rahmen bewegt und auf Experimente verzichtet. Da stellt sich natürlich die Frage, was ist auf dieser Platte anders? Die Lieder sind verschachtelt und abwechslungsreicher als in der Vergangenheit, vereinzelt „groovig“, melodisch oder nachdenklich. Die zwei Musiker bleiben beim typischen Inquisition-Sound mit seinem hypnotisch hämmernden Schlagzeug und den markanten schleppenden Parts. Sie motzen ihn aber mit guten Ideen und überraschenden Tempowechseln reichlich auf. Beweise? Hört dazu „Wings of Anu“ oder „Power from the Cosmic“ an. Trotz oder gerade wegen den vielen Eindrücken wirkt das Werk Kompakt und schwer.

Das Label Season of Mist hat wie üblich keine Mühe gescheut, verschiedene Vermarktungspakete zu kreieren die vom gewöhnlichen T-Shirt zur Matte für den Plattenspieler reichen. Das ist in Ordnung; schliesslich ist „Bloodshed Across the Empyrean…“ eine exzellente Scheibe, die nach jedem Durchgang wuchtiger wird. Wer die Band in der Schweiz live erleben möchte, soll Ende Oktober nach Lausanne reisen.

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Trackliste