Hamburg, seit 1979 sind viele Kaperschiffe ein- und ausgefahren, Running Wild aber sind geblieben. Wir schreiben nun das Jahr 2016 und die Band trägt neue Beute heim: das Album mit der Nummer siebzehn, „Rapid Foray“.
Es geht in gewohnter Rock n‘ Rolf Manier los, heldenhaft und episch. Mit „Black Skies, Red Flags“ und „Warmongers“ zeigt das Elite-Quartett auf alte Heldentaten wie die historische „Port Royal“ eine war. Beim Mitteltempo von „Stick to your Guns“ wird’s gefeiert, getanzt und gesungen. Während gut geformte Brünetten laut lachend den unrasierten Piraten Rum und Wein in rauen Mengen einschenken, ist die Zeit gekommen für den Blitz-Beutezug, für den „Rapid Foray“. Die Nummer geht ab wie zu den besten Zeiten, Säbeln werden geschwungen, Gold und Silber gehen mit aufs Schiff.
Aber: Ist es wirklich alles Gold was glänzt?
Die Stimme wirkt etwas schwach, sowohl die Gesangs- als Rhythmik-Linien scheinen sich in einer Endlosschleife verfangen zu haben. Chöre wie auf „By the Blood in your Heart“ schaffen es nicht den Makel zu verstecken und, so toll wie sie auch klingen, passen besser zu Santiano als zu einer Metallegende.
Das beabsichtigte „Rapid Foray“ hat etwas magere Beute eingebracht. Die Feinde hatten genug Zeit die Verteidigung zu organisieren. Speed? Fehlanzeige. Abwechslung? Na ja. Stimmung? Sie ist oft und gern da, immerhin, und sie reicht. Die Platte liefert gute Live-Vorlagen ab, die das Publikum zum Beben bringen werden.
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