Fr, 2. Dezember 2016

BROKEN FATE, IRONY OF FATE

Kulturkeller Höngg (Zürich, CH)
11.12.2016

«Night of the fates» im Kulturkeller Höngg in Zürich

Eine Location aus der Kategorie «Klein aber oho» und zwei starke CH-Bands sorgten für einen gelungenen Freitagabend. Alles Weitere findet ihr wie gewohnt im nachfolgenden Bericht.

Nach einer überaus stressigen Büro-Woche freut sich der Herr Schreiberling auf den anstehenden Konzertabend. Dieses Mal führt mich meine Reise nach Höngg in den Kulturkeller. Eine Premiere. Veranstaltungschefin Nina Angie Salvador begrüsst uns an der Tür und geleitet uns ins Untergeschoss. Eine gemütliche Jugendtreff-Atmosphäre. Bereits jetzt gibt es erste Gespräche mit den Mitgliedern von Broken Fate und Irony Of Fate. Man kennt sich. Selbstverständlich darf auch des Rockers flüssiges Grundnahrungsmittel Nummer eins nicht fehlen. Nun sind wir bereit für die beiden anstehenden Auftritte.

IRONY OF FATE

Die 2014 gegründeten Irony Of Fate machen den Anfang vor einem sehr kleinen Publikum. Platzangst ist heute Abend definitiv kein Thema. Aufgrund der diversen parallel stattfindenden Metal-Events – wie beispielsweise das Winter Rock-Festival in Brugg – ist der doch eher bescheidene Metalhead-Aufmarsch allerdings keine wirkliche Überraschung.

Genretechnisch kann man Irony Of Fate definitiv nicht in eine Schublade stecken. Ich höre insbesondere die Thrash und Melodic Death Metal-Elemente heraus. Ebenfalls weiss Frontmädel Cveti Stojmenovas Gesang – der sehr an denjenigen von Arch Enemy erinnert – zu überzeugen. Energie und Kraft scheint sie aus einem Smoothie (im liebreizenden Disney-Prinzessinnen-Becher) zu beziehen.

Ein durchaus solider Auftritt, auch wenn die Sound-Qualität nicht immer top ist. Das Mini-Publikum feiert und zwischendurch lassen sich sogar 1-2 Mini-Circle-Pits beobachten.

BROKEN FATE

Kurz vor dem Headliner des Abends trage ich noch fleissig Bierharassen herum. Soll mal jemand behaupten, dass ich nicht für meinen «Weizensmoothie» arbeiten würde. Aber kommen wir zurück zu den musikalischen Darbietungen des Abends.

Zurück von ihrer ersten Europatournee mit Anvil müssen Broken Fate heute Abend wieder mit einer eher kleineren Bühne vorliebnehmen. Auch das Publikum hat inzwischen nicht wirklich Zuwachs erhalten. Die anwesenden, eingefleischten Broken Fate-Anhänger sorgen nichtsdestotrotz für ordentlich Stimmung in der Bude.

Auf der Bühne sticht einem vor allem Dauergrinser und Bassist Patrick Von Gunten ins Auge. Ebenfalls fallen die Pikachu-Mütze und die grünen Saiten seines Instruments auf. Ähnlich wie die kleine Elektromaus aus dem Pokémon-Universum sorgt er die ganze Zeit für gute Laune. Bandleader Tobias John Bänteli schmettert uns mit Hilfe seines kräftigen Stimmorgans die Thrash-Kracher nur so entgegen. Jedoch kämpfen Broken Fate ebenfalls ab und an mit kleineren Sound-Problemen. Das scheint aber eher an der Location als an der Band zu liegen.

Das eigentliche Highlight folgt dann schliesslich beim letzten Song ihres Sets. Ein paar ausgewählte Personen aus dem Publikum – zu denen auch ich mich zählen kann – dürfen mit Broken Fate zusammen die Bühne teilen. Für ein paar Minuten wird der Traum vom Rockstar-Dasein somit Wirklichkeit. Feine Geste der Jungs.

FAZIT

Ein definitiv gelungener CH-Metal-Abend. Und die Location kann ich ebenfalls weiterempfehlen. Vor allem für kleine Bands, könnte die intime Atmosphäre eine optimale Chance darstellen, sich ein erstes Mal im Rampenlicht zu beweisen und eine Bindung zum Publikum aufzubauen.

Zur Qualität von Broken Fate muss ich nicht mehr viel sagen. Die Gefahr einer Enttäuschung bestand zu keiner Zeit. Positiv überrascht haben mich dagegen Irony Of Fate. Ich bin glücklich darüber, dass ich diese talentierte Band kennenlernen durfte. Bleibt zu hoffen, dass uns beide Acts noch lange Zeit erhalten bleiben. Sie werden die Metal-Szene sicherlich noch gehörig aufmischen.

Von mir aus hätten beide Truppen ruhig ein wenig mehr Spielzeit erhalten dürfen. Insbesondere der Broken Fate-Auftritt war dann doch ziemlich rasch wieder vorbei. Aber die Konzerte gingen auch erst um 21 Uhr los.

Während bei Irony Of Fate nun Ruhe einkehrt, haben Tobias und Co. noch ihren «Stroke Of Fate»-Event vor sich. Somit hätte man am 17. Dezember nochmals eine Gelegenheit, Broken Fate in Aktion erleben zu können. Zusammen mit Hellvetica, Final Story und Controsion werden sie im Chillout in Boswil werden sie sicherlich für eine laute Dezember-Nacht sorgen.

Ich schliesse mit einer Aussage meinerseits, die wir uns alle – inklusive meiner Wenigkeit – eigentlich regelmässig zu Herzen nehmen sollten: «Support your local metal-bands!».

Setliste IRONY OF FATE

  1. Resurrection
  2. Wanderer
  3. Worlds Collide
  4. New Generation
  5. Curse / Insurrection
  6. Where All Daylight Dies
  7. 6 Ft. Deep
  8. Unleashed Your Chains
  9. Destruction

Setliste BROKEN FATE

  1. Intro
  2. Everything Around You
  3. We Want More
  4. Our War Against B.
  5. The Ruler Of Mankind
  6. Souls Of Metal / Last Caress
  7. Fire And Gasoline
  8. Freedom / End Break Humanity

Wie fandet ihr das Konzert?

11.12.2016
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