Eine Laser-Show, die einen entweder beinahe blind oder zum Epileptiker machte und eine Vorband, die nicht gerade mit sonderlich abwechslungsreichen Melodien zu brillieren versuchte (was aber missriet). Weitere Details zu einem – für einmal – nicht ganz überzeugenden Konzertabend im Z7 entnehmt ihr den nachfolgenden Zeilen.
Mir steht eine intensive Woche bevor. Heute stehen (Z7-)Konzert 1 von 4 und Metalinside-Schreibeinsatz 1 von 3 auf dem Programm. Langeweile? Fehlanzeige! So kann man eine neue Woche durchaus beginnen.
Für einmal finde ich mich – nach zuvor doch mehreren Mini-Z7 oder ¾-Z7-Abenteuern – im «normalen» Z7 wieder. Der Abend steht zudem im Zeichen der Horizonterweiterung. Von Meshuggah tummeln sich zwar irgendwo 3-4 Songs auf meinem iPod, aber wirklich gut kenne ich die Truppe aus Schweden dann doch nicht. Bezüglich des Support-Acts High On Fire ist mein Wissensstand gar noch bescheidener.
Na dann, lassen wir uns überraschen. Für eine optimale Einstimmung sorgt der im Hintergrund dröhnende Motörhead-Soundtrack.
HIGH ON FIRE
Der shirtlose Matt Pike (Gemäss Wikipedia: «He is quite well known in the metal scene for never wearing a shirt during live performances») und seine Kameraden von High On Fire übernehmen die Eröffnung des Konzertabends. Der etwas gar eintönige Stoner Rock lässt unglücklicherweise jegliche, melodiöse Abwechslung schmerzlich vermissen. Nein, überzeugend ist diese Darbietung definitiv nicht. Zudem weisen die meisten Songs der Herrschaften sogenannte «Sólstafir-Allüren» auf; sprich, man weiss nie genau, wann ein Stück endet und ein neues beginnt. Das Publikum verfällt während des ganzen Auftritts in einen «Black Metal-Modus» (mit verschränkten Armen dastehen und dezentes Kopfnicken an den Tag legen).
Sorry High On Fire… das war nix. Von mir aus hättet ihr auch direkt nach drei Songs wieder aufhören können. Dann wir hätten wir nämlich bereits euer gesamtes Klangspektrum bereits erlebt. Nichtsdestotrotz gibt es am Ende noch lobende Worte für die rauchige, aggressive Stimme von Matt und die knallenden Drums.
MESHUGGAH
Um halb zehn betreten dann schliesslich die Headliner des Abends die Bühne. Voraus geht ein ellenlanges Intro in Form eines schrillen Pfeiftons. Danach starten Frontmann Jens Kidman eine fulminante Laser-Show. Meiner Meinung nach übertreiben es die Herren aber damit ein wenig. Das erinnert teilweise regelrecht an The Prodigy. Auf Erblindung oder ein Leben als Epileptiker habe ich allerdings nicht sonderlich Lust. Ausserdem haben wir Hobby-Fotografen gegen diese Scheinwerfer-Macht absolut keine Chance.
Das Publikum verharrt mehrheitlich nach wie vor in der bereits angesprochenen Black Metal-Pose. Ein kleiner Violent-Dance sticht dabei aus der Masse heraus. Diese Depp ist heute Abend aber definitiv beim falschen Konzert gelandet. Allerdings wird auch das Headbangen zu einer echten Herausforderung. Aufgrund der häufig auftretenden Rhythmus- und Tempowechsel fällt die ganze Masse des Öfteren aus dem Takt.
Meshuggah sind dem Experimental Metal-Genre zuzuordnen. Bei dieser Stilrichtung kann es gerne auch einmal zu Ausflügen in den Jazz kommen. Irgendwie kann ich mit dieser Mischung aber nicht viel anfangen. Die ganze Sache wird mir zu komplex. Deshalb bin ich mir sehr unschlüssig, ob ich mir Meshuggah nochmals ansehen würde.
FAZIT
Jep, für einmal hat mich das Dargebotene an diesem Abend nicht sonderlich aus den Socken gehauen. Eintönigkeit auf der einen und zu grosse Komplexität auf der anderen Seite. Positiv herausheben möchte ich an dieser Stelle gern die Spielzeiten. Da Meshuggah bereits um 21.30 Uhr loslegten, konnte ich – trotz obligatem «Unter-der-Woche-auf-den-letzten-Zug-Sprint» – den Grossteil der Headliner-Show mitverfolgen. Bei rund 700 Zuschauern kann man als Konzertfabrik Z7 an einem Montagabend aber durchaus von einem Erfolg sprechen.