Fr, 14. Oktober 2016

SONIC SYNDICATE – Confessions

Modern Metal
04.12.2016

Die Vorfreude war gross und ich konnte es wirklich kaum erwarten. Bald sollte es wieder ein Album der Gruppe aus Schweden geben, trotz einigen Line-Up Wechseln raffte sich die Band in den vergangenen Jahren immer wieder auf und es wäre nicht das erste Mal, dass sie wieder überrascht und mit einem gehörigen Schlag in die Fresse zurückkehrt.

Doch dieses Mal ist alles anders…denn der neue Longplayer hat definitiv nichts mehr mit der liebgewonnenen Formation zu tun. Es ist eigentlich auch gar kein Metal mehr, welcher mir da aus den Boxen entgegenhüpft, sondern eher Kommerz-Pop mit einer Brise Gitarre. Zu elektronischen Drum-Beats säuselst Nathan J. Biggs den Gesang ins Mikro. Keine Spur mehr vom Duett des cleanen Gesgangs gegenüber Geschrei und Growls auf der anderen Seite, wie wir es alle von Sonic Syndicate über Jahre gewöhnt waren.

Ja klar, es gab während der ganzen Bestehens Zeit viele Besetzungswechsel. Im letzten Jahr gab ja auch Karin Axelsson überraschend ihren Posten am Bass ab. Sie als Frau am Bass war sicher mit ein Grund, dass die Band immer und mit jedem Album einen mittelmässig bis guten Erfolg verbuchen konnten. Ich verzichte in dieser Review bewusst darauf mich mit den einzelnen Songs zu befassen, denn man kann mal alle in eine Tüte stecken, ein bisschen schütteln, die Reihenfolge wäre dann anders, aber die Songs würden immer alle noch genau gleich tönen. Schlechte Reviews sind schwierig zu schreiben, vor allem, wenn man weiss, dass diese danach auch irgendwo publiziert werden. Ein schlechtes Gewissen plagt mich jedoch trotzdem nicht, denn sollte sich die Band solche Rückmeldungen zu Herzen nehmen – und ich denke mir, dass dies nicht die einzige CD-Kritik in dieser Währung sein dürfte – liegt es auch an uns als Presse kritisch zurückzumelden, dass da was nicht so toll ist.

Die Sjunnesson-Brüder, welche ab 2010 die Band verliessen und nun mit „The Unguided“ ihre Musikvorstellungen ausleben würden sich nun bestätigt fühlen. Sie waren nämlich zwischen 2010 und 2012 die grössten Kritiker der eigenen Band. Bei ihrem Austritt gaben sie bekannt, dass der Sound nicht mehr kompatibel mit ihrer Vorstellung von Musik sei. Natürlich hatte Sonic Syndicate immer einen Anteil „kommerzielle“ und massentaugliche Musik in ihrem wilden Mix enthalten. Aber nie in dieser Art und Weise bzw. wie auf dem neuen Album.

Fanzit

Ich kann keine Kaufempfehlung ausgeben. Bedeutet, wer nicht absoluter Fan der Band ist und ausserdem ein dickes Fell hat, sondern die Band unterstützen möchte und weiss, dass es irgendwann wieder bergauf geht, sollte die Finger von der neuen Scheibe lassen. Ansonsten läuft er in Gefahr einen Silberling auf dem Plattenteller zu haben, welcher in keiner Art und Weise das wiederspiegelt, für was die Band jahrelang ein Versprechen war. Wirklich schade, ich komme glaube ich selbst nicht drüber weg.

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Trackliste SONIC SYNDICATE – Confessions

  1. Confessions
  2. It`s a  Shame
  3. Start a War
  4. Falling
  5. I Like it Rough
  6. Still Believe (feat. Madyx)
  7. Crystalize
  8. Burn To Live
  9. Life is not a Map
  10. Russian Roulette
  11. Closure
  12. Halfway Down The Road (feat. Ryan Roxie)

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 1.5/10



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04.12.2016
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