Touché Amoré halten den Finger dort drauf, wo’s am meisten weh tut. Messerscharf und glasklar. Mit bündigen Zwei-Minuten-Songs im Gleichgewicht aus Wut und Melodie, hat die Band aus Los Angeles Post-Hardcore in den 2010er Jahren mit definiert. Mit jedem Song bauen Touché Amoré eine gewaltige Spannung auf und Sänger Jeremy Bolm legt so viel Verzweiflung und Wut in seine raue, aber dennoch glasklare Stimme, dass man seine grossartigen Texte sofort an die nächste Wand sprayen möchte. Doch auf dem neuen Album „Stage Four“ dominiert ein anderes Thema als die Wut: die Trauer. Jeremy Bolm verarbeitet darauf den Tod seiner Mutter. Das Album ist ein wahnsinnig starkes Stück Musik, das uns noch verstörter und zerrissener zurück lässt, als die bisherigen drei LPs. Das wird kein Unterhaltungsabend am 11. Februar im Dynamo, aber ein Konzert, das uns sicher noch lange im Kopf bleiben wird.