Metallica Songs gespielt von vier Cellos
Apocalyptica mal ganz anders! Im Volkshaus in Zürich ging es ganz gesittet zu und her. Neben dem sowieso bestuhlten Balkon war heute auch das Parterre bestuhlt. Ausserdem sah man aussergewöhnlich viel (für ein Rock- oder Metalkonzert) farbige Kleidung und kurze Haare. Dies fand ich allerdings nicht sehr erstaunlich, spricht doch Apocalyptica nicht nur Metal- und Rockmusikfans an.
Pünktlich um 20:00 erklang der Gong und die Türen wurden geschlossen. Kurz darauf traten vier Cellisten auf die Bühne und legten mit Enter Sandman los.
Zum 20. Jubiläum ihres ersten Albums „Plays Metallica by four Cellos“ beschlossen die Finnen dieses neu aufzunehmen und haben auf ihrer Tour namens 20 Years of „Plays Metallica by Four Cellos“ heute in Zürich halt gemacht. Das Album wurde ganz gespielt inklusive der Hits Master of Puppets, Sad but true und Welcome Home. Und alles nur mit vier Cellos! Es ist unglaublich spannend den Musikern bei ihrem „Handwerk“ zuzusehen. Ich finde es schon beeindruckend wenn Gitarristen während dem Spielen die Haare fliegen lassen, aber Cellisten… wie wissen die auf welche Saite sie die Finger drücken müssen wenn sie headbangen? Und warum verheddern sich die Haare nicht andauernd mit dem Bogen? – ich war fasziniert!
Nach einer guten Stunde gab es eine etwa 20-minütige Pause in der das Schlagzeug aufgebaut wurde. Mit Fade to black wurde unsere volle Aufmerksamkeit wieder auf die Bühne gerichtet. Diesmal mit Drums.
Der zweite Teil war etwas belebter. Vor allem nach der Ansage, dass man gerne aufstehen dürfe, auch wenn es etwas anders aussähe sei es ja trotzdem ein Rockkonzert. Songs wie For whom the Bell tolls und Seek and Destroy luden auch zum Mitsingen ein. Auch die Beleuchtung war bewegter was bei Fight fire with fire besonders auffiel – die Bühne leuchtete während dem ganzen Song feurig rot. Auch die Cellisten haben ihre Performance noch einen Zacken hochgeschraubt. Die Cellos wurden während dem Spielen herumgetragen – stelle ich mir auch nicht ganz einfach vor, die Instrumente sind schliesslich einiges grösser als eine Gitarre und nicht am Körper festgemacht. Die Nordmänner haben eine beeindruckende Show auf die Bühne gelegt! Entsprechend fiel auch der tosende Applaus am Ende aus.
Natürlich darf Apocalyptica nicht von der Bühne ohne Nothing else matters gespielt zu haben. Mit One schlossen die Finnen ihr wunderbares Konzert ab.
Ein sehr starker Auftritt von einer meiner absoluten Lieblingsbands! Es ist schwierig dieses Konzert mit dem letzten Schweizer Auftritt vor anderthalb Jahren im Komplex zu vergleichen, doch gibt es einen Punkt, den ich gerne hervorheben möchte. Ich habe mich sehr gefreut Apocalyptica klassisch ohne Begleitung zu hören. Natürlich trägt das Schlagzeug überaus viel zum Schwung und zur Metal-Stimmung der Cello-Klänge bei, doch der Sänger, der letztes Mal dabei war, hatte mich nicht überzeugt und zum Teil sogar gestört. Apocalyptica ist eine instrumentale Band und genau das hebt sie von anderen Metalbands ab. Ich habe mich sehr gefreut war es heute wieder rein instrumental!
Etwas erstaunt war ich auch über die Ticketpreise, die fand ich extrem übertrieben. Und doch war das Volkshaus ausverkauft. Zudem muss ich sagen, für diese Show hat es sich gelohnt – es war etwas Besonderes!