WOODSCREAM - Octastorium (CD Cover Artwork)
Fr, 31. März 2017

WOODSCREAM – OCTASTORIUM

Folk Metal
22.03.2017
WOODSCREAM - Octastorium (CD Cover Artwork)

Die russischen Folk Metaller von Woodscream werden Ende März ihre Debüt-«full-length»-Platte «Octastorium» via Adulruna Records veröffentlichen. Beim Betrachten der Band-Fotos beginne ich umgehend die Truppe mit ihren bekannten Landsleuten von Arkona zu vergleichen. Ob Woodscream bloss eine simple Kopie darstellen oder doch einen eigenen Sound entwickelt haben, werde ich für euch in der nun nachfolgenden Album-Kritik gerne versuchen herauszufinden.

DAS ALBUM – «Octastorium»

Glücklicherweise liegen den Promo-Unterlagen ebenfalls die englische Bezeichnung der einzelnen Tracks bei. Ansonsten wäre ich aufgrund mangelnder Russisch-Kenntnisse wohl nicht sonderlich weit gekommen. In der weiter unten folgenden Trackliste findet ihr dann sowohl die englischen, als auch die russischen Songnamen.

Das irisch-keltisch angehauchte «Alan» macht den Auftakt. Aufgrund des munteren Tempos ist der Zuhörer von Anfang an geneigt das Tanzbein zu schwingen. Violine, Flöten etc. – da ist alles dabei, was der Stil Folk Metal enthalten muss. Sängerin Valentina Tsyganova beglückt uns alsbald mit den russisch gesungenen Zeilen. Anders als Kollegin Masha bei Arkona setzt sie jedoch auf klaren Gesang. Allerdings bricht die ganze Geschichte nach knapp drei Minuten etwas gar abrupt ab.

Wüsste ich nicht, dass ich gerade am Review von Woodscream dran bin, hätte ich den das nun folgende «Slough» nach den ersten Klängen wohl für einen Eluveitie-Track gehalten. Da sind deutliche Parallelen hörbar. Die Russen haben mit Bassist Ivan Budkin allerdings ein brutales Growl-Monster am Start. Übel, mit welcher Wucht der Kollege da ins Mirko brüllt. Als Kontrast zu Valentinas clear-voice Gesang funktioniert dies aber wirklich hervorragend.

Mähne schütteln ist ebenfalls beim nächsten Liedchen «King Of Forest» angesagt. Die Russen haben bei dieser Nummer ein paar böse Gitarren-Riffs angebaut. Nicht genau zu wissen, was Valentina da so singt, kann zwischendurch schon etwas ärgerlich sein. Aber es hört sich definitiv gut an. Violinistin Svetlana Sulimova ist auf diesem Song ebenfalls mit regelmässigen Einsätzen vertreten. Ich bin gespannt, ob die Russen auch einmal eine Ballade auf der Scheibe eingebaut haben. Bis jetzt kommen die Songs doch eher allesamt mit ordentlich Dampf daher – was mich aber eigentlich nicht wirklich stört.

Der nächste Track «An Dro» dürfte einigen Hardcore-Eluveitie-Anhängern allenfalls geläufig sein. Chrigel Glanzmann und Co. haben sich diesem Stück ebenfalls schon einmal angenommen. Wer’s nicht glaubt, darf gerne bei der 2006er-Elu-Platte «Spirit» einmal Song Nummer elf abspielen. Die Woodscream-Variante klingt nicht wirklich anders und erinnert schon sehr stark an Eluveitie. Für einmal bleiben sämtliche Gesangsstimmen – abgesehen von einem kurzen Valentina-Einsatz – stumm und überlassen sämtlichen Instrumenten das Rampenlicht. Eine echte Folk-Party-Hymne.

Die volle, keltische Dröhnung erlebt der Hörer dann wieder auf dem Track «Blacksmith». Ivan darf erneut seine furchteinflössenden Growls zum Besten geben. Ab und an sind zudem die Screams von Gitarrist Alexander Klimov zu hören. Valentina bring sich auch kurz wieder einbringen. Der Gesangs-Lead bleibt auf diesem Song allerdings bei Chef-Waldmonster Ivan. Bis jetzt ist dies die düsterste Nummer des Albums.

Die Raben kommen! Mit rund sechseinhalb Minuten Spielzeit kommen wir nun zum längsten Track auf «Octastorium». Duelle zwischen Flöte und Violine sind zu hören. Vor allem das erstgenannte Instrument hat etwas später gar noch einen Solo-Auftritt. Dazwischen führt uns Valentina souverän durch den Song. Die Folk-Klänge sind definitiv ein Erfolgsgarant. Trotzdem fehlen mir für einen Track dieser Länge etwas die überraschenden Elemente. So droht «Raven» mit der Zeit leider etwas eintönig und langweilig zu werden.

Bei «Call» wird dann wieder ordentlich aufs Gaspedal gedrückt. Erneut ein Song für die Headbanger unter euch. An der Gesangsfront treffen wir dieses Mal auf Valentina und Ivan. An diesem «clear voice/Growl-Duett» gibt es nichts zu meckern. Valentina packt hier stellenweise gar einen sirenenartigen Gesang aus.

Beim letzten Streich auf «Octastorium» handelt es sich um die Nummer «Witnesses Of J». Mit einer Spielzeit von 02:36 Minuten ist es gleichzeitig der kürzeste Song des Albums. Ein weiteres Mal stehen – bis auf einen Schuss-Growl von Basser Ivan – ausschliesslich die Instrumente im Vordergrund. Die folkloreartigen Melodien sind zwar durchaus ansprechend, allerdings hätte ich mir schon ein etwas mitreissenderes Finale gewünscht.

FAZIT

Ein sehr gelungenes Erstlingswerk der Folk-Russen von Woodscream. Die irisch-keltischen Klänge und Melodien ziehen den Hörer umgehend in ihren Bann. Zudem kommen die einzelnen Songs mit ordentlich Tempo um die Ecke. Drei verschiedene Gesangsstimmen sorgen für eine gesunde Mischung und Abwechslung. Jedoch ist die Scheibe mit rund 35 Minuten Gesamtspieldauer wohl etwas zu kurz geraten. Zwischenzeitlich sind einige Parallelen zu Eluveitie gut hörbar. Woodscream sind aber eindeutig kein Elu-Klon. Deshalb könnte man die Russen sehr gerne einmal für ein «Elu & Friends»-Festival verpflichten. Auch die Vermutung der zuvor im Intro angedeuteten Arkona-Kopie hat sich nicht bestätigt. Reinhören kann ich Folk Metal-Anhängern wärmstens empfehlen.

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Trackliste WOODSCREAM – Octastorium

  1. Алан (Alan)
  2. Топь (Slough)
  3. Лесной царь (King of the Forest)
  4. An Dro
  5. Коваль (Blacksmith)
  6. Ворон (Raven)
  7. Зов (Call)
  8. Witnesses of J

Line-Up Woodscream

  • Valentina Tsyganova – vocals & recorder
  • Alexander Klimov – guitar & scream
  • Ivan Budkin – bass & growl
  • Pavel Malyshev – drums
  • Svetlana Sulimova – violin

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 8/10



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22.03.2017
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