BLACK HAWK - The End Of The World (CD Cover Artwork)
Fr, 19. Mai 2017

BLACK HAWK – THE END OF THE WORLD

Heavy Metal
06.04.2017
BLACK HAWK - The End Of The World (CD Cover Artwork)

Hand auf! Wer kennt denn alles die Band Black Hawk? Ich hatte die Truppe aus Deutschland ehrlichgesagt bisher überhaupt nicht auf dem Radar. Dabei treiben die Herrschaften bereits seit den Achtzigern ihr Unwesen in der metallischen Szene. In Sachen Alben-Produktion wurden sie allerdings erst ab dem Jahre 2005 so richtig aktiv. Innerhalb von acht Jährchen hauen sie fünf Platten raus. Nun folgt nach einer etwas längeren Schaffenspause der sechste Streich. Das Werk hört auf den apokalyptischen Namen «The End Of The World» und soll am 19. Mai via Pure Underground Records erscheinen. Ob sich die Belastung der Gehörgänge lohnt, werde ich für euch in der nun folgenden Album-Kritik herausfinden.

DAS ALBUM – «The End Of The World»

Bereits beim Intro-Song «Return Of The Dragon» kommen wir erstmals in den Genuss von kreischenden Gitarren. Ansonsten entpuppt sich die ganze Geschichte eher als gemächlicher Opener, der allerdings ungefähr erahnen lässt, was nach diesen 105 Sekunden auf den Hörer zukommen wird.

Wir rennen auf den «Streets Of Terror» entlang. Die Gitarren-Fraktion (Wolfgang Tewes/ Günny Kruse) zeigt was sie kann. Wilde Soli sind keine Mangelware. Der Rhythmus passt ebenfalls. Das sind solide Heavy Metal-Melodien. Allerdings werde ich mit Udo Bethkes Gesang (noch) nicht wirklich warm. Klingt stellenweise nach einer Mischung aus Mille von Kreator und Rolf Kasparek von Running Wild – aber in einer abgeschwächten Form.

«Killing For Religion» verfügt sich trotz «Grammophon-artigem» Intro über mitreissenden Riffs. Das allein reicht jedoch noch nicht zur anständigen Heavy Metal-Hymne. Nach wie vor haut mich Udos Gesang überhaupt nicht aus den Socken. Bei «What A World» erinnern mich sowohl die Melodie als auch der Gesang stark an KISS. Leider klingt Udo ziemlich ähnlich wie der «heutige» Paul Stanley. Und dieser trifft ja bekanntermassen die Töne auch nicht mehr so souverän wie früher. Dieser Song wird wohl kaum längerfristig in den Gehörgängen der Hörerschaft hängenbleiben. Da fehlt eindeutig etwas Wucht.

Mit Tempo kommt dann schliesslich «Ruler Of The Dark» um die Ecke. Einmal mehr «rettet» das Gitarrenspiel die ganze Geschichte. Udo und meine Ohren werden wohl definitiv keine Freunde mehr. Er singt ja grundsätzlich nicht kreuzverkehrt, aber irgendwie passt sein Stimmorgan einfach nicht zum Rest der Band. Nichtsdestotrotz zählt «Ruler Of The Dark» zu den besseren Tracks des Albums.

Der Platten-Titel-Track zählt mit knapp fünfeinhalb Minuten Spielzeit zu den längeren Songs des Albums. Die gesprochenen Passagen von Udo sind angenehm und problemlos auszuhalten. Zudem sorgt Chorgesang im Hintergrund für die epischen Elemente. Das erinnert stark an die Kollegen Manowar. Beim Singen wirkt Udos Stimme dieses Mal wie ein Rendez-vous zwischen Ozzy Osbourne und Paul Stanley. Unglücklicherweise wird das Resultat den beiden berühmten Namen nicht wirklich gerecht. Dafür ist auch auf «The End Of The World» die Instrumenten-Crew stark vertreten.

«Scream In The Night» startet nicht ganz überraschend mit einem fulminanten Schrei und nimmt sogleich ordentlich Fahrt auf. Kann mich Udos Stimme dieses Mal überzeugen? Die Antwort lautet «Nein!». Die Passagen der Saitenköniginnen wirken dagegen – zum Glück – einmal mehr äusserst animierend. Iron Maiden, Saxon und Judas Priest – alles Einflüsse, die auf «Legacy Of Rock» deutlich zu hören sind. Mit diesen Grössen des Genres können Black Hawk aber nicht wirklich mithalten. Trotzdem ist dies meiner Meinung nach die beste Nummer auf der Platte. Für einmal geht mir auch Udos Gesang nicht so intensiv auf den Geist. Im Gegenteil, zu dieser Hymne passt seine Singerei. Wenn ich Black Hawk wäre, würde ich diesen Song unbedingt in künftige Konzert-Setlisten einbauen.

Oh schau an. Auch «Just Like In Paradise» kommt äusserst solide daher und kling effektiv wie eine Bilderbuch-80s-Metal-Hymne. Haben sich Black Hawk die besten Songs etwas bis zum Schluss aufgespart? Wenn mich meine Gehörgänge nicht täuschen, bekommt Udo hier zudem weibliche Unterstützung an der Gesangsfront.

Mit «Dancing With My Demons» folgt nun die längste Nummer der Scheibe. 05:43 Minuten ist auf der Anzeige zu lesen. Und was hat noch gefehlt? Exakt, eine Ballade. Allerdings entfaltet diese nicht ganz die gewohnte Wirkung, da ich Udos Gesang hier abermals als mehrheitlich störend empfinde. Schade. Für das Album-Finale ist die Nummer «Dragonride ‘17» besorgt. Eine solide Heavy Metal-Hymne zum Abschluss, die vor allem wieder auf der instrumentalen Ebene durchaus überzeugen kann. Dagegen wirkt Udos Gesang auch bei dieser allerletzten Gelegenheit zu schwach und nicht wirklich berauschend.

FAZIT

Black Hawk zeigen auf «The End Of The World», dass sie ihre Instrumente hervorragend beherrschen. An der Gesangsfront herrscht allerdings noch ziemliches Verbesserungspotential. Mit dieser Leistung werden sie sich gegen die immense Konkurrenz in diesem Genre-Bereich kaum behaupten können.

Trackliste BLACK HAWK – The End Of The World

  1. Return Of The Dragon (Intro)
  2. Streets Of Terror
  3. Killing For Religion
  4. What A World
  5. Ruler Of The Dark
  6. The End Of The World
  7. Scream In The Night
  8. Legacy Of Rock
  9. Just Like In Paradise
  10. Dancing With My Demons
  11. Dragonride ’17

Line Up – Black Hawk

  • Udo Bethke – lead vocals
  • Wolfgang Tewes – guitars
  • Günny Kruse – guitars
  • Michael «Zottel» Wiekenberg – bass
  • Matthias Messfeldt – drums

Album Review Bewertung

Autor Bewertung: 6/10



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Autor
06.04.2017
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