Metalinside.ch - Pain Of Salvation - Z7 Pratteln 2017 - Foto Liane
Mi, 5. April 2017

Pain of Salvation

Z7 (Pratteln, CH)

The Passing Light Of Day Tour

Als man in den frühen 2000ern von einer Sättigung in der Prog-Metal-Szene sprechen konnte, entwickelte sich Pain Of Salvation aus Schweden immer mehr zum Geheimtipp. Kein Wunder, denn die Jungs aus Eskilstuna brachten frischen Wind auf die Bühne. Erstmals im Vorprogramm von Dream Theater in der Schweiz, besuchten sie unser Land insgesamt schon 14 Mal. Der letzte Termin liegt inzwischen drei Wochen zurück und war im gut gefüllten Z7.

Hinter Pain Of Salvation, oder besser gesagt davor, steht Daniel Gildenlöw (43), seines Zeichens Sänger, Komponist, Multiinstrumentalist – Boss. Das war Herr Gildenlöw eigentlich schon immer und daran zweifelte auch niemand. Beim fünften Album Be zeigte sich live ganz markant, dass Daniel gerne im Mittelpunkt steht, was als Bandleader und Sänger sicher nicht verkehrt ist, aber auch gewisse Spannungen innerhal einer Band bringen kann.

Erstes Resultat war dann auch der bedauerliche Ausstieg seine Bruders Kristoffer. Leider folgten in den Jahren darauf weitere Besetzungswechsel und man munkelte über die wahren Gründe. Aber nicht nur die Besetzung veränderte sich – auch der Musikstil wechselte zunehmend vom avantgardistischen Progressive Metal zum klassischen Prog-Rock der 70er. Vor allem der härteren Fraktion schien dies wenig zu gefallen und Pain Of Salvation und die beiden Veröffentlichungen Road Salt One + Two vermochten nicht mehr in dem Masse zu begeistern, wie es frühere Alben noch taten.

Übrig geblieben von der Ur-Besetzung ist jedenfalls besagter Daniel Gildenlöw, der offenbar seine Band wieder auf früheren Kurs bringen möchte, denn das neue Album „The Passing Light Of Day“ birgt viele typische Elemente der frühen Alben von POS, die der Band letztlich auch den verdienten Platz im Prog-Olymp bescherte. Das neue Album bekam durchwegs gute Kritiken und die Tour war oft ausverkauft. Dabei hätte es auch anders kommen können, denn Gildenlöw lag über mehrere Wochen mit einer lebensbedrohlichen Infektion im Krankenhaus und fast hätte der Prog-Zirkus auf einen wichtigen Protagonisten verzichten müssen.

Doch glücklicherweise war dem nicht so und Pain Of Salvation trumpften nicht nur mit einem tollen Album auf, sondern bewiesen ihr Können insbesondere live. Ragnar Zolberg brauchte sich hinter Gildenlöw nicht zu verstecken. Er brillierte als guter Gitarrist und unterstützte mit ebenso gutem Gesang und letztendlich auch mit kompositorischen Beiträgen – so soll „Meaningless“ aus der Feder Ragnars stammen. Es spielt eigentlich keine Rolle, denn es war ausgesprochen erfreulich, das Pain Of Salvation so überzeugend auftraten. Leo Margarit, inzwischen auch schon gefühlte hundert Jahre bei der Band, leistete Beachtliches und so wundert es nicht, dass er auch beim Musik-Projekt „For All We Know“ mit von der Partie ist.

Fanzit

Musik ist Emotion und der Gig hat definitiv berührt. Besonders dann, wenn man Gildenlöws Krankeitsgeschichte kennt. Letztendlich war es aber nicht der Forntmann, der es ausmachte, sondern die ganze Band und das spürte man auch.

Setlist Pain Of Salvation

  1. Full Throttle Tribe
  2. Reasons
  3. Meaningless
  4. Linoleum
  5. A Trace of Blood
  6. Rope Ends
  7. Beyond the Pale
  8. Ashes
  9. Silent Gold
  10. On a Tuesday
  11. The Physics of Gridlock
  12. The Passing Light of Day

Fotos Pain Of Salvation (Liane)


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